Der Staatssekretär im baden-württembergischen Wirtschaftsministerium, Dr. Horst Mehrländer, hob heute auf dem 3. Bundeskongress für Photovoltaik-Betreibergesellschaften in der Filderhalle in Leinfelden-Echterdingen die wachsende Bedeutung der Solartechnik hervor und skizzierte die rasante Entwicklung der Installationsraten, die sich in den letzten fünf Jahren mehr als verzehnfacht habe: "Anfang der neunziger Jahre lagen die jährlichen Installationsraten noch bei einigen hundert Kilowatt; Mitte der neunziger Jahre waren es mit durchschnittlich fünf Megawatt pro Jahr bereits zehnmal so viel. Um die Jahrtausendwende hat sich die Installationsrate wiederum nahezu verzehnfacht und Ende 2005 liegen wir mit circa 600 Megawatt erneut sogar etwas mehr als dem Faktor 10 über der Installationsrate von vor fünf Jahren. Inzwischen hat der Markt eine Eigendynamik entwickelt, die sogar die Akteure selbst vor sich herzutreiben scheint. Und was mich als Staatssekretär des Landes Baden-Württemberg besonders an diesen Zahlen erfreut, ist die Tatsache, dass allein ein Viertel davon auf unser Bundesland entfallen."
Die momentan hohe Nachfrage nach Photovoltaikanlagen werde zwar, was die Wechselrichter betrifft, zu 95 Prozent von Firmen aus dem Inland abgedeckt; der weitaus größte Wertschöpfungsanteil, nämlich bis zu 70 Prozent der Investitionskosten, entfielen aber auf die Anschaffung der Solarmodule. Deren Nachfrage könne bis jetzt jedoch nur zu ein Drittel aus heimischer Produktion abgedeckt werden; zwei Drittel der verbauten Module würden derzeit importiert, so Mehrländer. Volkswirtschaftlich betrachtet stehe deshalb die Politik in der Verantwortung, darauf zu achten, dass diese Mittel nach Möglichkeit im heimischen Wirtschaftskreislauf verblieben und Industrie und Handwerk hierzulande im hohen Maße über den Bau solcher Anlagen davon profitiere.
Nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft waren im vergangenen Jahr in der Photovoltaikbranche in Deutschland etwa 25.000 bis 30.000 Mitarbeiter beschäftigt.
Das Land hat seine eigenen Liegenschaften auf die Eignung für Photovoltaikanlagen untersucht und ist dabei auf eine Fläche von insgesamt 17.000 Quadratmetern gekommen, die interessierten Betreibern über die örtlichen Ämter der Staatlichen Vermögens- und Hochbauverwaltung zur Nutzung angeboten werden. "Wir sind der Meinung, dass Photovoltaikanlagen vorrangig auf beziehungsweise an Gebäuden errichtet werden sollten", so Mehrländer in Anbetracht der Bestrebungen, großflächige Solaranlagen auf der grünen Wiese zu errichten.
Quelle:
Wirtschaftsministerium