Der Staatssekretär im baden-württembergischen Wirtschaftsministerium, Richard Drautz, sprach heute beim Tourismusforum Rebland in der Winzergenossenschaft in Baden-Baden über den Tourismus und seine landespolitische Unterstützung in Baden-Württemberg und betonte: "Unser Tourismus hat bundesweit eine Spitzenstellung inne. Baden-Württemberg liegt im Übernachtungstourismus auf dem zweiten Rang und im Tagestourismus auf dem dritten Rang bundesweit. Der Übernachtungstourismus erwirtschaftet einen Bruttoumsatz von rund 4,5 Milliarden Euro und der Tagestourismus einen Umsatz von rund 10 Milliarden Euro. Der Umsatzanteil des Landes im Tourismus bundesweit liegt bei rund 12 Prozent. Der Stadtkreis Baden-Baden zählt mit einer Tourismusintensität 2004 von 13 051 Übernachtungen pro 1 000 Einwohner gegenüber 3734 Übernachtungen pro 1000 Einwohner im Landesdurchschnitt zu den tourismusintensivsten Kreisen in unserem Land."
Die Landesregierung sei mit dem Einsatz ihrer tourismuspolitischen Förderinstrumente bestrebt, die Spitzenstellung des Landes im Tourismus zu halten und weiter auszubauen. Hauptinstrumente und Eckpfeiler seien dabei im Wirtschaftsressort die Projektförderung kommunaler Tourismusinfrastruktureinrichtungen und die Unterstützung des landesweiten Tourismusmarketings.
Tourismusmarketing bedeute eine mittelbare werbliche Unterstützung der mittelständischen Tourismuswirtschaft und der Tourismuskommunen. Die Tourismus-Markerting GmbH Baden-Württemberg werde dazu institutionell mit 3,5 Millionen Euro jährlich gefördert. Teil dieser Förderung sei auch die Unterstützung des Marketings der großen touristischen Regionalorganisationen des Landes mit insgesamt 755 000 Euro jährlich.
Auf die Schwarzwald Tourismus GmbH entfalle daraus beispielsweise ein Anteil von 350 000 Euro jährlich. Drautz: " Flankiert wird dies durch zusätzliche Förderungen für Sondermaßnahmen von landesweiter Bedeutung. Ich nenne hierzu die Unterstützung der TMBW für die Neubeschilderung des auch durch Baden-Baden führenden Rheintalradweges mit rund 50 000 Euro für das Jahr 2007. Ich nenne weiter die Unterstützung der Werbung der Schwarzwald Tourismus GmbH für den Westweg von 2005 bis 2007 mit insgesamt 255 000 Euro. Dieser Weg soll zu einem landesweiten Premiumwanderweg ausgebaut werden."
Die einem starken Strukturwandlungsprozess unterworfenen Heilbäder würden für einen "Aktionsplan Heilbäder" des Heilbäderverbands mit 245 000 Euro jährlich unterstützt, führte der Staatssekretär aus. Mit 195 000 Euro jährlich trage das Land schließlich zu der Bund-Länder-Finanzierung des überregionalen Inlandsmarketings der Deutschen Zentrale für Tourismus bei.
Die Tourismusinfrastrukturförderung sei eines der wichtigsten Förderprogramme des Landes, erklärte Drautz. Es gehe hierbei um Investitionen in zeitgemäße öffentliche Einrichtungen der touristischen Infrastruktur, die die Tourismuskommunen nicht aus eigener Kraft schultern könnten. Seit der Wiedereinführung dieser Projektförderung im Jahr 1998 bis 2006 konnten insgesamt 238 touristische Projekte in Heilbäder, Kurorten und auch nicht prädikatisierten Kommunen mit rund 81 Millionen Euro Landeszuschüssen gefördert werden. Damit seien Investitionen von über 262 Millionen Euro in Gang gesetzt worden. Drautz: "Im Stadtkreis Baden-Baden, dem Landkreis Rastatt und dem Ortenaukreis zusammen, wurden 19 Maßnahmen mit einem Investitionsvolumen von 19,7 Millionen Euro und Zuschüssen von 5,3 Millionen Euro gefördert."
Auch die Städtebauförderung trage über die Steigerung der Attraktivität der Städte und Gemeinden zur Verbesserung der touristischen Leistungsfähigkeit der Kommunen bei. Sie ergänze damit in der Zielsetzung das förderrechtlich vorrangige Tourismusinfrastrukturprogramm. Insgesamt seien im Programmjahr 2006 rund 35 Millionen Euro Finanzhilfen der Städtebauförderung an Erholungs- oder Kurorte im Sinne des Kurortegesetzes geflossen. Drautz: "Baden-Baden ist seit 1978 in den Programmen der Städtebaulichen Erneuerung vertreten. Insgesamt wurden hier für sieben städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen Finanzhilfen in Höhe von rund 28,51 Millionen Euro bereitgestellt."
Quelle:
Wirtschaftsministerium