„Mit diesem Projekt zur Qualifizierung der Führungskräfte in kleinen und mittleren Unternehmen wird ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der Konkurrenzfähigkeit unserer mittelständischen Unternehmen und unserer Wirtschaft geleistet“, erklärte Richard Drautz, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg heute anlässlich der Abschlussveranstaltung des Projekts „Fit für die erfolgreiche Unternehmensführung“ in der TüV Süd Akademie GmbH in Filderstadt. Das Projekt der TüV Süd Akademie GmbH, das von 1.1.2005 bis 31.3.2007 lief, wurde vom Wirtschaftsministerium mit 467.424 Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Ziel 3 gefördert.
Im Rahmen des Projekts haben sich insgesamt 181 Führungskräfte aus Unternehmen an zehn Standorten in Baden-Württemberg in jeweils elf Schulungs- und zwei ergänzenden Coachingtagen weitergebildet. Die Themen der Qualifizierung reichten von Anforderungen an einen erfolgreichen Unternehmer und eine Führungskraft über rechtliche Themen, die Anwendung einer Stärken- und Schwächenanalyse, Unternehmensplanung, bis hin zu Rechnungswesen, Controlling sowie Gespräche mit Banken.
Staatssekretär Richard Drautz betonte, dass in das Wissen und Können der Beschäftigten durch berufliche Aus- und darauf aufbauende Weiterbildung investiert werden müsse, damit Unternehmen ihren Wissens- und Technologievorsprung vor der Konkurrenz sichern können. „Die berufliche Bildung hat deshalb im Wirtschaftsministerium höchste Priorität“, so Richard Drautz.
Kosten, Zeit, Qualität und Innovationsfähigkeit seien die Faktoren, die die Überlebensfähigkeit der Unternehmen wesentlich mitbestimmen. Mittel- bis langfristig zeichne sich auf dem Hintergrund des demografischen Wandels ein Fachkräftemangel ab, erklärte der Staatssekretär. Schon jetzt haben – so das Ergebnis des Mittelstandspanels des Bundesverbandes der Deutschen Industrie - rund 38 Prozent der Industrieunternehmen in Deutschland Schwierigkeiten bei der Suche nach Fachkräften mit abgeschlossener Berufsausbildung. Nach einer Umfrage des Instituts für Wirtschaft Köln konnten im Jahr 2006 bundesweit annähernd 48.000 Ingenieurstellen nicht besetzt werden. Dadurch gingen der deutschen Volkswirtschaft mindestens 3,5 Milliarden Euro an Wertschöpfung verloren.
„Unternehmen und Beschäftigte brauchen das permanente Lernen. Voraussetzung für ein ‚Lernendes Unternehmen’ ist die Veränderungsbereitschaft aller Beschäftigten“, erklärte Richard Drautz. Eine permanente Qualifizierung sei auch für Führungskräfte von größter Bedeutung. Die Schlüsselqualifikationen wie Sozialkompetenz, Kommunikations-, Koordinations- und Teamfähigkeit, Mobilität, Entscheidungs- und Überzeugungsfähigkeit – ergänzt durch entsprechende Fachkompetenzen - seien hier wichtig.
Das Wirtschaftsministerium werde der Bedeutung der beruflichen Weiterbildung auch zukünftig Rechnung tragen, versicherte Richard Drautz. „Auch in der neuen Förderperiode des ESF ab 2007 wird das Ministerium die Weiterbildung fördern“. Es sei beabsichtigt, im Rahmen des ESF Ziel 2 unter anderem die Weiterentwicklung des Qualifikationsniveaus von Fachkräften und weiterbildungsfernen Zielgruppen wie un- und angelernten sowie älteren Beschäftigten und die Qualifizierung von Entscheidungsträgern in kleinen und mittleren Unternehmen auf dem Weg zum „Lernenden Unternehmen“ zu fördern.
Quelle:
Wirtschaftsministerium