Um fünf handwerkliche Bildungsstätten zu einem gemeinsamen Kompetenzzentrum für Kfz-Technik weiterzuentwickeln, hat das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg einen Zuschuss in Höhe von 471.235 Euro bewilligt. Richard Drautz, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, übergab heute in der Bildungsakademie der Handwerkskammer Region Stuttgart in Weilimdorf den Bewilligungsbescheid an Rainer Reichhold, Präsident der HK Region Stuttgart. „Durch die Vernetzung der Bildungsakademien soll das Kompetenzzentrum zu einer zentralen Anlaufstelle für Kfz-Technik in Baden-Württemberg werden. So wird eine koordinierte Aus- und Fortbildung in diesem Bereich garantiert“, erklärte Richard Drautz. „Die Kooperation der fünf Bildungszentren ist beispielhaft“.
Am Projekt beteiligt sind die Gewerbe Akademien Freiburg, Offenburg und Schopfheim der Handwerkskammer Freiburg, die Berufliche Bildungsstätte Tuttlingen GmbH der Handwerkskammer Konstanz und der Industrie- und Handelskammer Villingen-Schwenningen sowie die Bildungsakademie Stuttgart der Handwerkskammer Region Stuttgart, die die Federführung übernimmt. Das Bildungszentrum der Handwerkskammer Region Stuttgart soll besondere Kompetenzen in der Pkw-Technik, das in Tuttlingen in der Lkw-Technik und die drei Zentren der Handwerkskammer Freiburg in der Zweiradtechnik sowie in der Land- und Baumaschinentechnik erwerben.
Die Gesamtkosten betragen 1.884.940 Euro. Davon tragen je 25 Prozent das Bundesinstitut für Berufsbildung, das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg und die drei Handwerkskammern. Das Projekt soll am 1.1.2008 beginnen und bis 31.12.2010 dauern.
„Für das Wirtschaftsministerium hat das Projekt eine besondere Bedeutung. Im Autoland Baden-Württemberg muss das Kfz-Handwerk höchste Kompetenzen aufweisen. Die Elektronik im Fahrzeugbau ist weiterhin auf dem Vormarsch, die Bedeutung alternativer Antriebe und schadstoffarmer klassischer Verbrennungsmotoren im Fahrzeugbau nimmt ständig zu. Diese Techniken müssen auf hohem Niveau in einem Kompetenzzentrum vermittelt werden“, erklärte der Staatssekretär.
Ziele des Kompetenzzentrums sind unter anderem die Einbindung der regionalen Berufsschulen an den Standorten und der Aufbau von Lernortkooperationen und Ausbildungsverbünden. Das Komzet soll bei der Einführung und Weiterverbreitung moderner Technik als Bindeglied zwischen Handwerk, Industrie und Forschung dienen und auf technischer und methodischer Ebene mit Unternehmen, Kammern, Innungen, Fachverbänden und mit Kfz-Kompetenzzentren in anderen Bundesländern eng zusammenarbeiten.
Nach der Anschubförderung in den ersten drei Jahren können gegebenenfalls in den darauf folgenden zwei Jahren an einzelnen Standorten Leitprojekte entwickelt und realisiert werden. Diese könnten sich beispielsweise auf die Themenbereiche „Energie – Technik – Komfort – Umwelt“ erstrecken und die Entwicklung neuer Qualifizierungskonzepte in der beruflichen Aus- und Weiterbildung beinhalten.
„Moderne Berufsbildungszentren müssen ihre Leistungen ständig dem technologischen Wandel anpassen. Zudem erwarten mittelständische Unternehmen von den Berufsbildungszentren, dass sie effiziente und attraktive Lehrmethoden anwenden“, so Richard Drautz. Sie müssten für die Beschäftigten der Betriebe maßgeschneiderte Weiterbildungsangebote erstellen und umsetzen sowie konkrete Lösungen für technische Fragen erarbeiten können. Es sei daher wichtig, dass sich die Bildungszentren zu Kompetenzzentren mit einem bestimmten fachlichen Schwerpunkt weiterentwickeln.
Quelle:
Wirtschaftsministerium