Das Elektrotechnologiezentrum Stuttgart in Bad Cannstatt (ETZ) möchte sich zu einem Kompetenzzentrum für Informations- und Automatisierungstechnik in der Gebäudetechnologie weiterentwickeln. Dazu sollen 84 Qualifizierungsmodule erarbeitet werden, bei denen Inhalte aus dem Gebiet der Gebäudetechnik (IT-Engineering, CIB Engineering, Management) arbeits- und geschäftsprozessorientiert aufbereitet werden. Diese sollen danach in dem Weiterbildungsprozess eingesetzt zu werden. Zusätzlich sollen verschiedene Lehr- und Lernmittel entwickelt, aufgebaut und erprobt werden. Staatssekretär Richard Drautz vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg überreichte an Obermeister Wolfgang Dietrich von der Elektroinnung Stuttgart am 30. August 2006 anlässlich eines Besuches im Cannstatter Bildungszentrum einen Bewilligungsbescheid über 581.820 Euro zur Finanzierung des Vorhabens.
Damit beteiligt sich das Land an den Kosten in Höhe von 2.327.280 Euro mit einem Zuschuss von 25 Prozent. Der Bund (Bundesinstitut für Berufsbildung und Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle), für den das Vorhaben ebenfalls eine hohe Bedeutung hat, gewährt einen Zuschuss von 1.163.640 Euro (50 Prozent). Die Elektroinnung Stuttgart selbst muss 581 820 Euro aufbringen.
Staatssekretär Drautz betonte bei der Überreichung des Bescheides die hohe Wertschätzung, die überbetriebliche Berufsbildungsstätten im Wirtschaftsministerium und überhaupt in der Landesregierung genießen. Trotz schwieriger Haushaltslage habe man für dieses wichtige Projekt "Weiterentwicklung des ETZ Stuttgart zu einem Kompetenzzentrum für Informations- und Automatisierungstechnik in der Gebäudetechnologie" Mittel bereitstellen können. Die Entwicklungsarbeiten durch das ETZ seien notwendig, weil in den Fachgebieten der Gebäudetechnik EDV, Sprachkommunikation, TV- und Bildkommunikation, Beleuchtung, Heizung, Lüftung, Klima, Fahrstuhltechnik, Brandverhütung, Einbruchsicherheit, Zutrittskontrolle, Management die technische Entwicklung hinsichtlich einer Vernetzung ständig voranschreite. Dadurch sei ein Marktbereich mit großen Chancen auf der handwerklichen Unternehmensseite entstanden. Hersteller aus der Industrie bieten vielfältige und komplexe technische Systeme und Komponenten an, die vom Handwerk installiert, konfiguriert in Betrieb genommen und gewartet werden müssen und sollen. Das Handwerk müsse dazu geschult werden, ansonsten verliere es dieses Geschäftsfeld und es gehe auf andere Wirtschaftsbereiche (Hersteller, Spezialfirmen der Industrie u. ä. m.) über.
Die Infrastruktur überbetrieblicher Berufsbildungsstätten aus Baden-Württemberg muss den aktuellen Anforderungen ständig angepasst werden. Dazu stellt das Ministerium jährlich bedeutende Fördersummen bereit. In den Zentren sind auch didaktische Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenstoffpläne und der Lehr- und Lernmethoden notwendig. Modulare Aus- und Weiterbildungskonzepte werden zunehmend nachgefragt. Insbesondere in modernen Technologien ist ein Bestreben der Lehrgangsteilnehmer festzustellen, durch einen effizienten Einsatz von Zeit- und Geldmitteln stets höchstes Qualifizierungsniveau zu erreichen.
Die überbetrieblichen Berufsbildungszentren tragen diesem Bestreben Rechnung, indem sie auf bestimmten Technologiegebieten erhöhte Kompetenzen erwerben.
Quelle:
Wirtschaftsministerium