Der Staatssekretär im baden-württembergischen Wirtschaftsministerium, Richard Drautz, hat heute im Beisein von Oberbürgermeister Himmelsbach und etlichen geladenen Gästen am alten Wohnhaus der Familie Heuss in Heilbronn eine Gedenktafel enthüllt, die an den alten Bundespräsidenten Theodor Heuss erinnert. Der spätere Staatsmann hatte in diesem Haus viele und wichtige Lebensjahre verbracht. Drautz würdigte Heuss als große deutsche Persönlichkeit aus unserer Heimat.
Der Wirtschaftsstaatssekretär zeichnete einige Stationen im Leben von Theodor Heuss nach. Heuss war es, der als Mitglied des Parlamentarischen Rates vorschlug, den neuen deutschen Staat Bundesrepublik Deutschland zu benennen. Alsbald wurde er zum ersten Bundespräsidenten der neuen deutschen Demokratie gewählt und formte zehn Jahre lang mit höchsten moralischen Ansprüchen ein neues Bild von Deutschland in der Welt.
Drautz: "Und so kurz nach der Fußballweltmeisterschaft, die den Deutschen ein neues, wohlverstandenes Selbstbewusstsein gegeben hat, kann man vielleicht salopp sagen: Der Schwabe Theodor Heuss war ein Kerle wie der Klinsmann,…aber eben nicht nur für einen Sommer, sondern für die ganzen fünfziger Jahre!"
Die Regierung und alle Bürgerinnen und Bürger des Landes Baden-Württemberg schuldeten Theodor Heuss auch bleibenden Dank für sein Eintreten für einen Südwest-Staat, so Drautz. Es sei Heuss gewesen, der bereits 1919 in einem Vortrag mit dem Titel Deutschlands Zukunft den Anstoß für ein Zusammengehen der Länder Baden und Württemberg gegeben hätte.
Die markante Persönlichkeit Heuss, gezeichnet von Drautz, war Humanist, Liberaler und Präsident: "Theodor Heuss war nie ein Ideologe; er nahm keine Parteiprogramme als Gebrauchsanweisung für sein politisches Handeln. Er ließ sich im besten bürgerlichen Sinne von der Vernunft leiten und wollte immer drängende Sachfragen lösen. Er wollte keine Klientel bedienen oder einfach nur die nächsten Wahlen gewinnen." Er habe stets die Selbstverantwortung des Menschen beim politischen Handeln in den Vordergrund gestellt.
Drautz abschließend: "Ich bin stolz darauf, heute mit der Enthüllung dieser Gedenktafel dieses Vorbild, auch mein Vorbild, zu ehren."
Quelle:
Wirtschaftsministerium