Die Ergebnisse des Landeswettbewerbs "Zukunftsfähige Stadterneuerung in Baden-Württemberg" sind vom 12. April bis zum 3. Mai im Rathaus Gerlingen zu sehen. Die Wanderausstellung zeigt, wie Projekte aus der geförderten Stadterneuerung beispielhaft umgesetzt werden und welche Leistungen Kommunen, Planer und andere Beteiligte dabei erbringen.
Der Wettbewerb wurde vom Wirtschaftsministerium und der Architektenkammer Baden-Württemberg ausgeschrieben. Insgesamt wurden 145 Sanierungsmaßnahmen von 137 Städten und Gemeinden zum Landeswettbewerb eingereicht. Die Jury wählte elf beispielhafte Beiträge aus, die mit Preisen ausgezeichnet wurden: Balingen, Biberach, Calw, Freiburg, Gerlingen, Gomaringen, Lörrach, Mannheim, Metzingen, Ölbronn-Dürrn und Tübingen. Weitere 42 Beiträge erhielten eine Sonderwürdigung.
Die Stadt Gerlingen wurde für ihren Beitrag "Kirchstraße und Untere Hauptstraße" mit einem Preis ausgezeichnet. Mit der Sanierung dieses Bereiches ist es gelungen, dem Stadtkern eine neue Identität mit hoher Freiraum- und Architekturqualität zu geben. Durch eine gelungene städtebauliche Planung und dem bewussten gestalterischen Umgang mit dem ÖPNV konnte die Mitte gestärkt werden.
Gerlingen ist seit über 20 Jahren in der Stadtsanierung aktiv: 1983 wurde das mittlerweile abgerechnete Sanierungsgebiet "Kirchstraße / Untere Hauptstraße" in das Landessanierungsprogramm aufgenommen. Für das Gebiet wurden Finanzhilfen in Höhe von mehr als 7,1 Millionen Euro bereitgestellt.
Das im Jahr 2005 mit 1,5 Millionen Euro Landesfinanzhilfen aufgenommene Sanierungsgebiet "Stadtkern / Rathausbereich" wurde in diesem Jahr um den Betrag von einer Million Euro aufgestockt. Insgesamt hat das Land für die Stadt Gerlingen mehr als 9,6 Millionen Euro bereitgestellt; davon stehen rund 2,4 Millionen Euro noch zum Abruf bereit.
Im Bundesvergleich gehört Baden-Württemberg zu den Ländern mit der höchsten Sanierungsdichte. Seit Beginn der Städtebauförderung im Jahr 1971 wurden bis zum Jahr 2006 insgesamt 2322 städtebauliche Erneuerungs- und Entwicklungsmaßnahmen in das Förderprogramm aufgenommen. Die Finanzhilfen des Bundes betrugen rund 752 Millionen Euro, die des Landes mit mehr als 4,4 Milliarden Euro ein Vielfaches davon.
Das Land und die Kommunen haben viel Geld investiert, um die Städte attraktiv und lebenswert zu machen. Der Wettbewerb hat anschaulich gezeigt, dass die Städtebauförderung erhebliche private und öffentliche Investitionen auslöst. Nach Untersuchungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung mobilisiert jeder Förder-Euro in der Stadterneuerung bis zu acht weitere Euro an privaten und öffentlichen Folgeinvestitionen. Damit werden zahlreiche Arbeitsplätze vor allem in der örtlichen und regionalen mittelständischen Bauwirtschaft und im Ausbauhandwerk gesichert.
Das Ziel des Landeswettbewerbs, Diskussionen um künftige Aufgabenfelder der Stadterneuerung in Baden-Württemberg anzuregen und zu intensivieren, wurde erreicht. Darüber hinaus tragen die Wanderausstellung und die Dokumentation dazu bei, die Impulse an andere Städte und Kommunen im Land weiter zu geben.
Quelle:
Wirtschaftsministerium