Am 2. März 1944 zerstörte ein Bombenangriff auf Stuttgart das Neue Schloss in weiten Teilen.
An diesem Tag wurde insbesondere die Stuttgarter Innenstadt aus der Luft angegriffen. 650 Sprengbomben und über 31.000 Brandbomben wurden über der Stadt abgeworfen. Der Angriff beschädigte das Neue Schloss massiv.
Im Innenhof und im Außenbereich schlugen insgesamt sechs Sprengbomben ein. Infolgedessen wurden sämtliche Türen und Fenster des Schlosses herausgerissen. Ein starker Wind fachte den Brand durch den Durchzug weiter an. Nachdem die Brände stundenlang in den Innenräumen loderten, brach die hölzerne Dachkonstruktion des Marmorsaals ein. Und die Kuppel samt Krone stürzte in den Marmorsaal, woraufhin der Boden einbrach und in die Eingangshalle im Erdgeschoss stürzte. Ebenso wurden die Räume im Gartenflügel zerstört. Nach stundenlangen Bränden brachen irgendwann die hölzernen Dachkonstruktionen ein und rissen die darunterliegen Räume und Böden mit in die Tiefe.
Der damalige Mitarbeiter des Schlossmuseums, Werner Flieschhauer, berichtete:
„Gegen 4 Uhr brach die Kuppel mit der Krone unter gewaltigen Getöse in sich zusammen und durchschlug die Decke des großen Marmorsaals darunter. Eine riesige Feuergarbe fuhr in den Nachthimmel empor."
Die Kunstobjekte im damaligen Schlossmuseum waren erst kurz vorher durch das mutige und selbstlose Engagement der Museumsmitarbeiter und einzelner Bürger auf LKW verteilt und gesichert worden. Weitere Angriffe am 25. Juli und 12. September 1944 zerstören das Neue Schloss dann fast. Ab 1958 wurde das Neue Schloss wiederaufgebaut.
Minister Dr. Danyal Bayaz sagt dazu:
„Die Geschichte des Neuen Schlosses sollte uns eine Mahnung sein. Denn das zerstörte Neue Schloss steht sinnbildlich dafür, wohin Faschismus führt: Zu Zerstörung und unendlichem Leid. Hitler und die Nationalsozialisten hatten den Krieg begonnen, die Bomben der Alliierten waren eine Reaktion darauf, um den Nationalsozialismus zu besiegen.
Der Faschismus hatte unsere erste Demokratie zerstört, die Weimarer Republik.
Seit 1945 haben wir nun das Privileg, in einer liberalen und insgesamt stabilen Demokratie zu leben. Unsere Demokratie ist das wertvollste, was wir haben. Und deshalb lohnt es sich, für sie einzustehen, uns für diese Demokratie zu engagieren und sie auch zu verteidigen. Denn sie schenkt uns Freiheit und Selbstbestimmung. Der Weg des Faschismus führt dagegen ins Verderben. Das sollten wir nie vergessen."