Amtssitz

Das Neue Schloss in Stuttgart

Das neue Schloss in Stuttgart. Bild: Simon Sommer
Das neue Schloss in Stuttgart ist Sitz des Finanzministeriums. Bild: Simon Sommer
Treppenaufgang im Mitteltrakt des Neuen Schlosses in Stuttgart. Bild: Simon Sommer

Die einstige Residenz der württembergischen Herzöge und Könige bildet, zusammen mit dem Alten Schloss und dem Schlossplatz, das städtebauliche Zentrum der Landeshauptstadt. Herzog Carl Eugen von Württemberg hatte 1744 eine für sich und seinen Hofstaat angemessene "Wohnung" gefordert und den Norditaliener Leopoldo M. Retti mit dem Entwurf für eine Dreiflügelanlage mit großem Ehrenhof beauftragt.

„Eine standesgemäße, seiner fürstlichen Dignität convenablen und dem Umfang Dero Hofstaats hinlänglichen Wohnung“
Herzog Carl Eugen von Württemberg, 1744

Bewegte Baugeschichte

Bis 1762 waren Mitteltrakt und Gartenflügel vollendet und mit prunkvollen Rokoko-Dekorationen ausgestattet. Ein Brand zerstörte den Gartenflügel und die Vollendung des Baus rückte in weite Ferne. Architektenwechsel brachten Stilwechsel mit sich und die Fertigstellung dauerte bis ins 19. Jahrhundert.

Nach dem Ende der Monarchie 1918 wurde aus der Residenz ein Schlossmuseum. Der Zweite Weltkrieg hinterließ auch am Neuen Schloss große Zerstörungen und der Wiederaufbau war lange umstritten. In den 1950er Jahren wurde schließlich der Entschluss für die Rekonstruktion des Schlosses und die Nutzung als Regierungsgebäude gefasst. So zeichnet sich das Neue Schloss aus durch ein Neben- und Miteinander der verschiedenen Epochen und Stile.

Die Flügel des Schlosses beherbergen heute das Ministerium für Finanzen und Teile des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus. Im Untergeschoss des Stadtflügels zeigt das Landesmuseum Württemberg römische Antiken. Der Weiße Saal ist ein beliebter Rahmen für Kultur- und Festveranstaltungen. Die rekonstruierten Säle im Mitteltrakt dienen der Landesregierung für repräsentative Anlässe.

Das Neue Schloss gehört zu den größten denkmalgeschützten Gebäuden des Landes. Auch Teile des Wiederaufbaus der 50er Jahre sind heute geschützt.

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