Zahlreiche Projekte zeigen, dass nicht nur einfache Gebäude aus Holz gebaut werden können. Mit seiner Zuständigkeit für die Unterbringung und den Bau etwa für Hochschulen, für die Polizei, aber auch die Bundeswehr oder gar das Technische Hilfswerk kann das Land regelmäßig zeigen, was mit Holzbau möglich ist.
Holz als Baustoff in Gebäuden kennen alle, denn viele Gebäude haben einen Dachstuhl aus Holz. Im Mittelpunkt der hier vorgestellten Projekte in Holzbauweise steht jedoch, dass wesentliche Tragelemente entweder aus Holz sind oder Holz mit anderen Baustoffen kombiniert wird. Das nennt man Holzhybridbauweise. Dabei werden die Vorteile der unterschiedlichen Baustoffe genutzt - also beispielsweise die guten Schallschutzeigenschaften von Beton mit der Festigkeit und Leichtigkeit von Holz. Mit Holz kann neu gebaut werden, aber auch Aufstockungen oder Anbauten bieten sich in Holzbauweise an.
Wird mit Holz gebaut, muss der Baustoff bereits von Anfang an in der Planung berücksichtigt werden. Brand-, Schall- und Feuchteschutz stellen besondere Herausforderungen für die Planungsteams dar. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Staatlichen Vermögens- und Hochbauverwaltung werden dazu regelmäßig fortgebildet.
Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und damit besonders nachhaltig. Die Beschaffungsrichtlinien des Landes stellen sicher, dass das verwendete Holz aus nachhaltiger Holzwirtschaft stammt. Durch seine Wälder hat Baden-Württemberg ideale Ausgangsbedingungen, den Rohstoff Holz regional zu gewinnen und so lange Transportwege zu vermeiden.
Modulbauteile aus Holz können gut von Unternehmen vorgefertigt werden. Beispielsweise können ganze Wände schon vorab gefertigt und bereits mit notwendiger Installation ausgestattet werden. Auf der Baustelle werden die vorgefertigten Module problemlos zusammengefügt und verbunden. Mit der Holzmodulbauweise kann deshalb vor Ort schneller gebaut werden. Durch sein vergleichsweise geringes Gewicht ist Holz gut geeignet, wenn Gebäude ausgebaut werden sollen oder ein Stockwerk auf ein bestehendes Gebäude aufgesetzt wird.
In Baden-Württemberg wird schon seit Jahrtausenden mit Holz gebaut. In der Stein- und Bronzezeit ging es los. Am Bodensee entstanden in dieser Zeit die Pfahlbauten - das erste Zeugnis des Holzbaus im Land. Die Nachbauten zeigen die Bauweise von damals und sind heute Weltkulturerbe
Das Land Baden-Württemberg nimmt als Bauherr eine wichtige Vorbildfunktion wahr. Innovative Projekte des Landes sind ein Aushängeschild für den Holzbau. Hiervon können in Zeiten der Wohnungsknappheit und des Modernisierungsbedarfes im privaten wie im öffentlichen Bereich wichtige Impulse ausgehen.
CO2 wird langfristig durch verbautes Holz gespeichert. Durch diese positive Eigenschaft des Holzes leistet das Land einen weiteren wichtigen Beitrag zur CO2-Minderung. Damit unterstützt Bauen mit Holz die Landesstrategie zum Klimaschutz und trägt dazu bei, die ambitionierten Klimaschutzziele zu erreichen. Die Vorteile von Holz spiegeln sich in den hervorragenden Werten bei der Ökobilanz wider, vorausgesetzt es wird auf geringe Transportwege Wert gelegt.
Das Land Baden-Württemberg setzt für die Unterbringung von Landesbehörden eine Vielzahl von Baumaßnahmen in Holzbauweise um. Zu den bekanntesten Vorhaben zählt dabei sicher das im Herbst 2020 fertiggestellte Nationalparkzentrum Ruhestein im Nationalpark Schwarzwald. Aber auch die im Sommer 2021 fertiggestellte Landesanstalt für Bienenkunde in Stuttgart-Hohenheim ist ein schönes Beispiel. Hier sind das Leistungsspektrum und die Bandbreite des Holzbaus im konstruktiven Holzbau, im Innenausbau und an den Fassaden zu sehen.
Weitere Große Baumaßnahmen sind in Planung oder Umsetzung. Im Doppelhaushalt 2023/2024 sind für große Baumaßnahmen des Landes in Holzbauweise rund 260 Millionen Euro enthalten. Das Land zeigt, was im Holzbau alles möglich ist.