Nachhaltigkeit

Klimaschutz für eine lebenswerte Zukunft

Die Klimakrise geht uns alle an. Wir wollen das Klima schützen für eine lebenswerte Zukunft. Unsere Maßnahmen und Ziele haben wir in einem Konzept verankert. Bis 2030 soll die Landesverwaltung so klimaneutral werden.

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Infografik zum Energie- und Klimaschutzkonzept. Dargestellt sind die fünf Bereiche des Konzeptes: Gebäude-Effizienz, Erneuerbare Energien, Klimaschutz Freiflächen, Wirtschaftlichkeit und Gebäude-Management.

Unsere Landesgebäude spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, den CO2-Ausstoß zu senken. Denn rund 80 Prozent der CO2-Emissionen gehen auf die Landesgebäude zurück, also Hochschulen, Polizeipräsidien oder Finanzämter. Die Landesverwaltung soll bis 2030 klimaneutral werden. Wie das zu schaffen ist, haben wir in unserem Energie- und Klimaschutzkonzept zusammengefasst. Die CO2-Emissionen unserer Gebäude sollen vor allem über zwei Wege weiter gesenkt werden:

  • Wir wollen den Energieverbrauch senken.
  • Wir wollen weg von fossilen Energieträgern und verstärkt erneuerbare Energien nutzen.

Gebäudeflächen effizient nutzen

Zusätzliche Gebäude vergrößern unseren ökologischen Fußabdruck und verbrauchen Ressourcen. Deshalb wollen wir den Flächenzuwachs gegen Null senken. Wir wollen den Zuwachs landeseigener Flächen begrenzen. Denn moderne Arbeitskonzepte und die digitale Arbeit bieten Chancen dafür, den Bedarf an Büroflächen neu zu organisieren.

Sanierung vor Neubau

Grundsätzlich hat die Sanierung bestehender Gebäude Vorrang vor der Errichtung neuer Landesgebäude. Damit sollen auch die „Grauen Emissionen“ vermindert werden, die beim Bau von Gebäuden entstehen. Künftig soll dieser Beitrag regelmäßig erfasst werden. Wir wollen die Sanierungsquote deutlich steigern, Sanierungen sollen grundsätzlich energetisch wirksam sein damit auch positive Effekte auf den Klimaschutz haben. Für große Gebäude entwickeln wir Dekarbonisierungskonzepte und Sanierungsfahrpläne. Das heißt, wir wollen weg von fossiler Energie und hin zu erneuerbaren Energien.

Energiestandard: Effienzhaus Plus bei Verwaltungsneubauten

Wenn wir künftig bauen, dann sollen Verwaltungsneubauten als Effizienzhaus Plus geplant und errichtet werden. Mindestanforderung für alle anderen Neubauten und großen Sanierungen ist der Energiestandard eines Effizienzhauses 40.

Photovoltaik auf alle Dächer

Bis 2030 wollen wir alle geeigneten landeseigenen Dachflächen mit Photovoltaik ausstatten. Dabei werden wir die Anlagen entweder selbst errichten oder auch Modelle mit Investoren vorantreiben (zum Beispiel Power-Purchase-Agreements PPA). Auch auf Fassaden und Parkplätzen und auf landeseigenen Freiflächen werden wir Photovoltaik-Anlagen errichten (Auf unseren Dächern ernten wir Sonne).

Klimaneutrale Wärmeversorgung

Für unser Ziel der klimaneutralen Landesverwaltung wird auch entscheidend sein, ob wir unsere Landesgebäude klimafreundlich mit Wärme versorgen können. Es gilt: Weg von fossilen Energieträgern wie Gas, hin zu erneuerbaren Wärmequellen. Zum Beispiel Wärmepumpen. In Verbindung mit der Nutzung von Umweltwärme und eigenerzeugtem Photovoltaik- bzw. Ökostrom sind Wärmepumpen derzeit die Schlüsseltechnologie für eine klimafreundliche Wärmeversorgung. Daneben kommen in Einzelfällen auch Holzhackschnitzel und -pellets als Wärmeenergiequelle in Frage. Und auch extern bezogene Fernwärme wird weiterhin eine wichtige Rolle für den Gebäudebestand des Landes spielen. Jedoch müssen die Quellen der Fernwärme mit klarer Perspektive weiter auf erneuerbare Energien umgestellt und müssen klimafreundlich werden.

Von den insgesamt acht Pilotprojekten zur Umstellung auf eine klimaneutrale Wärmeversorgung befinden sich sechs Maßnahmen in der Planungsphase und bei zwei Projekten erfolgte der Baubeginn im Jahr 2024. Weitere Projekte zur Umstellung der Wärmeversorgung sind im Haushalt 2025/2026 eingeplant. Es bestätigt sich, dass Wärmepumpen die Schlüsseltechnologie für die künftige Wärmeversorgung der Landesliegenschaften sind. Beispiel dafür sind die Projekte an der Universität Konstanz und an der Dualen Hochschule Villingen-Schwenningen. An der Universität in Konstanz soll der Bodensee als Wärmequelle dienen. Über mehrere Wasser-Wasser-Wärmepumpen soll ein großer Teil der an der Universität benötigten Wärme erzeugt werden. In Villingen-Schwenningen soll eine Luft-Wasser-Wärmepumpe den Standort der Dualen Hochschule vollständig mit Wärme versorgen. Zur Stromversorgung der Wärmepumpe soll die auf dem Dach errichtete Photovoltaikanlage und ein Stromspeicher beitragen. Ziel ist es, den externen Strombezug zu minimieren.

Für einen Großteil der landeseigenen Heizwerke mit einer Wärmeleistung über 1 Megawatt sind Machbarkeitsstudien in Bearbeitung oder bereits fertig gestellt – mit dem Ziel einer klimaneutralen Wärmeversorgung. Bei einigen Projekten wurde mit der Planung begonnen, um diese in künftigen Haushalten finanzieren zu können. Zumeist wird auf Wärmepumpen gesetzt, die den Hauptanteil der benötigten Wärme bereitstellen. Zur Wärmeversorgung älterer, noch unsanierter Bestandsgebäude wird allerdings in einigen Fällen übergangsweise noch ein meist gasbetriebener Spitzenlastwärmeerzeuger benötigt.

Die Umstellung der großen Heizkraftwerke der Universitäten und Universitätsklinika auf klimaneutrale Wärmeversorgung ist eine besonders anspruchsvolle Aufgabe. Als Grundlage werden dazu derzeit Dekarbonisierungskonzepte erstellt. Darauf aufbauend sollen konkrete Projekte entwickelt und umgesetzt werden. 

Klimaschutz im Haushalt 2025 und 2026

Um unsere Ziele zu erreichen, brauchen wir entsprechende finanzielle Mittel. Insgesamt stehen in den Jahren 2025 und 2026 rund 2,2 Milliarden Euro für Gebäudesanierung und Bauunterhalt zu Verfügung. Davon sind 253 Millionen Euro Investitionen in die energetische Sanierung. In die umweltfreundliche Wärmeversorgung werden wir 105 Millionen Euro investieren. Insgesamt wird das eine Gesamtreduktion von 26.500 Tonnen CO² bringen.

Konkret werden im Haushalt 10 Projekte finanziert, um die Wärmeversorgung klimafreundlich umzustellen.