Sanierung vor Neubau
Grundsätzlich hat die Sanierung bestehender Gebäude Vorrang vor der Errichtung neuer Landesgebäude. Denn das berücksichtigt auch die sogenannten „Grauen Emissionen“, die beim Bau von Gebäuden entstehen und die künftig erfasst werden sollen. Wir wollen die Sanierungsquote deutlich steigern und alle Sanierungsmaßnahmen sollen auch positiven Effekte auf den Klimaschutz haben. Für große Gebäude entwickeln wir Dekarbonisierungskonzepte und Sanierungsfahrpläne. Das heißt, wir wollen weg von fossiler Energie und hin zu erneuerbaren Energien.
Energiestandard: Effienzhaus Plus bei Verwaltungsneubauten
Wenn wir künftig bauen, dann sollen Verwaltungsneubauten als Effizienzhaus Plus geplant und errichtet werden. Mindestanforderung für alle anderen Neubauten und großen Sanierungen ist der Energiestandard eines Effizienzhauses 40.
Photovoltaik auf alle Dächer
Bis 2030 wollen wir alle geeigneten landeseigenen Dachflächen mit Photovoltaik ausstatten. Dabei werden wir die Anlagen entweder selbst errichten oder auch Modelle mit Investoren vorantreiben (Power-Purchase-Agreements PPA). Auch auf Fassaden und Parkplätzen und auf landeseigenen Freiflächen werden wir Photovoltaik-Anlagen errichten (Auf unseren Dächern ernten wir Sonne).
Klimaneutrale Wärmeversorgung
Für unser Ziel der klimaneutralen Landesverwaltung wird auch entscheidend sein, ob wir unsere Landesgebäude klimafreundlich mit Wärme versorgen können. Auch hier gilt: Weg von fossilen Energieträgern wie Gas, hin zu erneuerbaren Wärmequellen. Zum Beispiel Wärmepumpen. In Verbindung mit der Nutzung von Umweltwärme und eigenerzeugtem Photovoltaik- bzw. Ökostrom sind Wärmepumpen derzeit die Schlüsseltechnologie für eine klimafreundliche Wärmeversorgung. Daneben kommen in Einzelfällen auch Holzhackschnitzel und -pellets als Wärmeenergiequelle in Frage. Und auch extern bezogene Fernwärme wird weiterhin eine wichtige Rolle für den Gebäudebestand des Landes spielen. Aber auch die Quellen der Fernwärme müssen klimafreundlich sein.
Für alle 58 nicht-universitären Heizwerke mit einer Wärmeleistung über 1 Megawatt werden wir bis Ende 2023 Machbarkeitsstudien erstellen – mit dem Ziel einer klimaneutralen Wärmeversorgung. Für die großen Heizkraftwerke der Universitäten und Universitätsklinika werden Dekarbonisierungskonzepte erstellt.
Einiges erreicht und noch viel vor
Wir haben viel vor. Wir haben aber auch schon einiges erreicht: Bis 2020 konnten wir unsere CO2-Emissionen gegenüber 1990 um 50 Prozent senken. Und das trotz einer Zunahme der Gebäudeflächen. In den vergangenen Jahren haben wir rund 1.000 energetische Maßnahmen in einem Gesamtumfang von etwa 360 Millionen Euro realisiert. Damit werden pro Jahr etwa 185.000 Megawattstunden thermische Energie und 77.500 Megawattstunden elektrische Energie eingespart.
Klimaschutz im Haushalt 2023 und 2024
Um unsere Ziele zu erreichen, brauchen wir entsprechende finanzielle Mittel. Insgesamt stehen in den Jahren 2023 und 2024 2,2 Milliarden Euro für Gebäudesanierung und Bauunterhalt zu Verfügung. Der energetische Kostenanteil bei Sanierungen wird pro Jahr bei über 100 Millionen Euro liegen. 19 Millionen Euro stehen für Photovoltaik-Anlagen auf Gebäuden bereit. Eingeplant sind außerdem sieben Pilotprojekte zur klimaneutralen Wärmeversorgung mit Gesamtbaukosten von 46 Millionen Euro.