Mit einem Koffer voller Aktionsbausteine besuchte „EDe“, der Energiedetektiv, heute in Begleitung von Dr. Hans Freudenberg, Ministerialdirektor im Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, die Ulmer Merian-Grundschule. Innerhalb von vier Schulstunden lernten die Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse spielerisch Wissenswertes über die Energie von heute und morgen. In je zwei Stunden ging es um das Thema Energie sparen und erneuerbare Energien. „Das Projekt ist ein Volltreffer. Bisher besuchte EDe rund 3.500 Schülerinnen und Schüler in 150 Klassen und stieß dort auf großes Interesse“, so Dr. Hans Freudenberg. „Statt mit erhobenem Zeigefinger wollen wir die Kinder mit Spaß und auf spielerische Weise an das Thema Energie heran führen.“
Im Rahmen des Projekts, das von der Agentur ÖkoMedia im Auftrag des Wirtschaftsministeriums umgesetzt wird, sind täglich zwei EDe-Akteure im Einsatz; insgesamt wurden bisher fünf Theaterpädagogen von der Agentur für die Aktion geschult. Bis Juli 2010 sollen die Detektive rund 7.000 Schülerinnen und Schüler in 300 Klassen besucht haben. Aufgrund des großen Erfolges des Projekts, wird es nun bis Juli 2011 fortgeführt. Insgesamt stehen für den Zeitraum rund 380.000 Euro zur Verfügung. Die Inhalte der Schulaktion wurden mit dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport abgestimmt und nehmen Bezug zum Bildungsplan für Grundschulen.
„Das Projekt ist Teil der unterschiedlichen Aktivitäten des Wirtschaftsministeriums mit dem Ziel, Energie einzusparen und den Einsatz erneuerbarer Energien zu fördern“, erklärte Dr. Hans Freudenberg.
Im Klassenverbund und in kleineren Gruppen konnten die Viertklässler der Merian-Grundschule aktiv entdecken, messen, testen und vergleichen. Sie erfuhren, wie Energie entsteht und wie sie den „Energiedieben“ im Alltag auf die Spur kommen können. Bei einer Energie-Rallye rund um das Thema erneuerbare Energien lernten die Kinder, wie man aus Sonne, Wasser, Wind und Biomasse Energie gewinnt.
52 Klassen beteiligten sich an einer Evaluation. Sie machte deutlich, dass der Lerneffekt bei 82 Prozent der Schülerinnen und Schüler als sehr groß beurteilt wurde, 90 Prozent fanden das Konzept pädagogisch gelungen und altersgerecht. Bei 64 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellten die Lehrerinnen und Lehrer eine Veränderung des Energieverhaltens fest. So achteten sie beispielsweise auf das Lüften und die Beleuchtung im Klassenzimmer und anderen Räumen sowie den Stand-by-Betrieb von CD-Playern und sprechen ihre Lehrer an, wenn sie elektrische Geräte nicht ausstellen. In 71 Prozent der Klassen fand eine Nachbereitung des EDe-Besuchs statt. Fünf Klassen haben sich inzwischen für einen Klassenwettbewerb angemeldet, an dem sie sich mit einer kreativen Aktion zum Thema Energie beteiligen können.
Dr. Hans Freudenberg wies darauf hin, dass sich die Landesregierung im „Energiekonzept Baden-Württemberg 2020“ ehrgeizige Ziele gesetzt habe: „Bis zum Jahr 2020 wollen wir den aus Windkraft gewonnenen Strom vervierfachen, die Bio-Energienutzung verdreifachen, die Photovoltaik-Kapazitäten verneunfachen und den Strom aus Kraft-Wärme-Kopplung mehr als verdoppeln – jeweils in Bezug auf das Jahr 2005. Insgesamt sollen bis 2020 mindestens 20 Prozent der Bruttostromerzeugung, mindestens 16 Prozent der Wärmebereitstellung und mindestens 13 Prozent des gesamten Primärenergiebedarfs durch regenerative Energiequellen gedeckt werden. „Dabei ist es wichtig, bereits Kinder für einen sparsamen Verbrauch von Energie zu sensibilisieren. Rückmeldungen der Eltern auf das Projekt Energiedetektiv zeigen, dass die Aktion neben der Schule auch in die elterlichen Haushalte hineinwirkt“, so der Ministerialdirektor.
Weitere Informationen zum „Energiekonzept Baden-Württemberg 2020“:
Das Wirtschaftsministerium hat im Auftrag der Landesregierung das Energiekonzept Baden-Württemberg 2020 erarbeitet. Es wurde im Juli 2009 vom Kabinett verabschiedet und enthält die energiepolitischen Ziele der Landesregierung für den Zeitraum bis zum Jahr 2020. Gleichzeitig werden die notwendigen Maßnahmen benannt, mit denen diese Ziele erreicht werden sollen. Das Energiekonzept umfasst folgende Eckpunkte:
1. Energieproduktivität erhöhen und Primärenergieverbrauch senken
2. Anteil der Kraft-Wärme-Kopplung verdoppeln
3. Anteil der erneuerbaren Energien steigern
4. Ausgewogenen Energiemix gewährleisten
5. Dezentrale Strukturen der Energieversorgung ausbauen
6. Kraftwerkstandort Baden-Württemberg erhalten
7. Laufzeiten der Kernkraftwerke verlängern
8. Leistungsfähigkeit der Strom- und Ergasnetze erhalten und ausbauen
9. Wirtschaftliches Energieangebot sichern
10. Verbrauchernahe Energiewirtschaft unterstützen
11. Energieverbraucher informieren
12. Energieforschung fördern.
Im Internetportal www.energiekonzept-bw.de sind die wichtigsten Informationen zum Thema „Energiekonzept“ zusammengestellt.
Weitere Informationen zum Projekt Energiedetektiv unter www.ede-bw.de.
Quelle:
Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg