Archivwesen

Eröffnung des Grundbuchzentralarchivs in Kornwestheim

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Das Grundbuchzentralarchiv in Kornwestheim ist offiziell in Betrieb gegangen. Auf einer Fläche, die größer ist als zwei Fußballfelder, werden auf dem historischen Salamander-Areal nun papierne Grundbücher und Grundakten aus dem gesamten Land gelagert. „Das Grundbuchzentralarchiv wird zu einem der größten Archive in Deutschland werden“, sagten Finanzstaatssekretär Ingo Rust, Justizminister Rainer Stickelberger und Kunststaatssekretär Jürgen Walter: „Bis Ende 2017 werden nach und nach mehr als 16 Millionen Akten in das Archiv übernommen, die voraussichtlich 182 Kilometer an Regalen füllen.“

Die Einrichtung des Archivs ist Teil der Reform des Grundbuchwesens in Baden-Württemberg. Innerhalb von sechs Jahren werden insgesamt 654 Grundbuchämter bei 13 zentralen Amtsgerichten eingegliedert, wo Grundbücher wie auch Grundakten ausschließlich elektronisch geführt werden. Die bestehenden Akten aus Papier werden zentral in Kornwestheim aufbewahrt.

„Mit der Reform des Grundbuchwesens gehen wir einen wichtigen Schritt in Richtung des elektronischen Rechtsverkehrs“, stellte Justizminister Stickelberger fest: „Das Grundbuchzentralarchiv ist der Ort, an dem die Geschichte in Form historischer Akten auf die Gegenwart und die Zukunft mit den elektronischen Akten trifft.“ Sobald am 1. Juli 2012 die rechtliche Grundlage für den elektronischen Rechtsverkehr in Kraft ist, könnten die papiernen Grundakten bei Bedarf digitalisiert werden. Wie heute bereits bei vielen Kommunen Einsicht in das digitale Grundbuch genommen werden kann, werde das langfristig auch für die digitalen Grundakten möglich sein. „Dank der guten Bedingungen in Kornwestheim können wir Bürgerinnen und Bürger schnell und kompetent mit Informationen versorgen“, erklärte der Minister.

Kunststaatssekretär Walter sagte: „Das Landesarchiv wird das Grundbuchzentralarchiv als Partner der Justizverwaltung aufbauen. Es übernimmt dabei die Sicherung der in über einem Jahrhundert entstandenen Grundbücher und Grundakten des Landes und die Langzeitarchivierung der neu entstehenden elektronischen Grundakten im Digitalen Landesarchiv Baden-Württemberg. Das Landesarchiv wird damit Garant für die Sicherung und nutzerfreundliche Verwaltung wesentlicher Unterlagen des baden-württembergischen Grundbuchwesens.“

Finanzstaatssekretär Rust wies auf die hohen Anforderungen an das Gebäude für das Grundbuchzentralarchiv hin: „Millionen von Akten wiegen schwer, was eine hohe Tragfähigkeit der Geschossdecken erfordert. Außerdem muss eine gleichbleibende Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit sichergestellt sein.“ In den Räumen auf dem Salamander-Areal sei das gewährleistet. „Zudem ist es dem Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg mit der Anmietung in Kornwestheim gelungen, die geforderte zentrale Lage sicherzustellen“, erklärte er: „Gleichzeitig leistet das Land mit der langfristigen Anmietung einen Beitrag zur nachhaltigen Revitalisierung des denkmalgeschützten Industrie-Areals.“

Für das Grundbuchzentralarchiv stehen auf dem Salamander-Areal in Kornwestheim insgesamt etwa 18.800 Quadratmeter Fläche zur Verfügung - 14.000 Quadratmeter allein für das Aufbewahren der Akten. Dazu kommen Büro-, Werkstatt- und Besucherräume. Wenn die Reform des Grundbuchwesens Ende 2017 abgeschlossen ist, werden etwa 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Justizverwaltung und des Landesarchivs im Grundbuchzentralarchiv beschäftigt sein.

Grundbuchzentralarchiv

Die Eingliederung der bisherigen Grundbuchämter in die grundbuchführenden Amtsgerichte und die Übernahme der papiernen Grundbücher sowie der Grundakten in das Zentralarchiv erfolgt nach und nach. Zunächst werden mit Achern (ab Juli 2012), Emmendingen (ab April 2012), Mannheim (2014), Maulbronn (2013), Tauberbischofsheim (ab Juli 2012) und Villingen-Schwenningen (ab Juli 2012) die grundbuchführenden Amtsgerichte im badischen Rechtsgebiet in Betrieb gehen. Anschließend folgen Böblingen, Heilbronn, Ravensburg, Schwäbisch Gmünd, Sigmaringen, Ulm und Waiblingen im württembergischen Rechtsgebiet.

Quelle:

Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg / Justizministerium Baden-Württemberg / Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg

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