Innovation und Forschung

Minister Schmid setzt sich für den Raumfahrtstandort Baden-Württemberg ein

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Hansjörg Dittus, DLR-Vorstand für Raumfahrtforschung und -Technologie (ganz links), erklärt Minister Schmid, der Parlamentarischen Staatssekretärin Brigitte Zypries und dem Bundestagsabgeordneten Josip Juratovic den Prüfstand P4

Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid hat sich heute am 16. Juli 2014 im Raumfahrtzentrum Lampoldshausen mit der im Bundeswirtschaftsministerium für Raumfahrtthemen zuständigen Parlamentarischen Staatssekretärin Brigitte Zypries ausgetauscht und sich für den Raumfahrtstandort Baden-Württemberg stark gemacht.

Dabei betonte er die Bedeutung der weiteren Entwicklung der Ariane-Rakete für den Standort. Die Staatssekretärin und der Minister haben sich während ihres Aufenthaltes in Lampoldshausen mit Experten aus der Luft- und Raumfahrt über die Situation der Branche im Land ausgetauscht. Dort trafen sie auch den saudi-arabischen Prinzen Dr. Turki Saud Mohammed Al-Saud, der sich mit einer Wissenschaftsdelegation in Deutschland aufhält. Auf einem Rundgang konnten sie zudem den Höhensimulationsprüfstand P4 besichtigen, in dem Tests unter Weltraumbedingungen möglich sind.

"Raumfahrt ist ein unverzichtbarer technologischer Schrittmacher für das ganze Innovationsland Baden-Württemberg", betonte Schmid. "Metergenaue Navigation, grenzenlose Telekommunikation, die Erprobung von Technologien und Materialien, die auch in anderen Branchen zum Einsatz kommen - all das leistet die Raumfahrttechnik. Hier in Lampoldshausen hat sich einer der wichtigsten Raumfahrtstandorte in Deutschland entwickelt. Zur Sicherung der hiesigen Arbeitsplätze ist es essenziell wichtig, dass Deutschland bei der anstehenden Weiterentwicklung der Trägerrakete Ariane 5 eine bedeutende Rolle spielt. Ich habe das Bundeswirtschaftsministerium gebeten, sich international dafür einzusetzen."

Hintergrund ist, dass bei der nächsten Ministerrats-Tagung der Europäischen Weltraumorganisation ESA Ende 2014 weitere Entscheidungen zur Weiterentwicklung der Ariane-Raketen sowie zur Raumstation ISS fallen sollen. Baden-Württemberg, Bayern und Bremen als die drei wichtigsten Bundesländer mit Raumfahrtaktivitäten haben dazu ein gemeinsames Positionspapier (siehe Anhang) erarbeitet und in der vergangenen Woche der Bundesregierung zugeleitet. Darin sprechen sich die drei Länder unter anderem für eine Weiterentwicklung der Ariane 5 zur Ariane 5ME aus sowie für eine komplette Neuentwicklung der Ariane 6 unter signifikanter deutscher Beteiligung. Für die Weiterentwicklung zur Ariane 5ME bringt Deutschland vor allem die Technologie-Führerschaft für Oberstufen, Flüssigantriebe und Feststoffbooster mit. Weiterhin sollen sich die europäischen Länder für einen Weiterbetrieb der internationalen Raumstation ISS bis mindestens 2020 entscheiden. Die anderen Partnerländer USA, Russland, Japan und Kanada haben diese Entscheidung schon getroffen.

Hintergrund

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt verfügt am Standort Lampoldshausen über europaweit einmalige Prüfstände für den Versuchsbetrieb von Raketentriebwerken - insbesondere der Ariane 5 - im Auftrag der europäischen Raumfahrtagentur ESA. Airbus Defence + Space entwickelt in Lampoldshausen  die Steuertriebwerke von etwa 90 Prozent aller europäischen und 40 Prozent aller weltweiten Telekommunikationssatelliten ebenso wie das komplexe Antriebs- und Steuersystem des Raumtransporters ATV. Zusammen beschäftigen DLR und Airbus DS in Lampoldshausen etwa 570 Mitarbeiter.

Die Luft- und Raumfahrt beschäftigt im Südwesten etwa 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von mehr als 4,5 Mrd. Euro. Die Branche zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Forschung und Entwicklung aus. Dieser beträgt ca. 17,5 Prozent vom Umsatz und liegt damit weit über dem Industriedurchschnitt. Baden-Württemberg ist das führende Raumfahrtland in Deutschland mit mehr als 40 Prozent aller in dem Bereich Beschäftigten. Die Vernetzung innerhalb der Luft- und Raumfahrt, aber auch mit anderen Industriesektoren, wurden in den vergangenen Jahren durch die Arbeit des Forums Luft- und Raumfahrt und der regionalen Cluster am Bodensee, in Stuttgart und in Backnang erheblich verbessert. Die Unternehmen des Landes sind dabei eingebettet in ein dichtes Netz exzellenter Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen. Dazu zählen neben Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaft und Duale Hochschulen die DLR-Standorte Lampoldshausen und Stuttgart, mehrere Fraunhofer-Institute, Institute der Innovationsallianz Baden-Württemberg sowie die Zentren der Steinbeis-Stiftung für Wirtschaftsförderung und Technologietransfer.

Weitere Meldungen

Podcast

Was tun gegen den finanziellen Kollaps der Kommunen, Boris Palmer?

Finanzminister Danyal Bayaz spricht im Plenarsaal des Landtags am Redepult, im Vordergrund scharf zu sehen. Im unscharfen Hintergrund sitzt Ministerpräsident Winfried Kretschmann.
Haushalt

Nachtragshaushalt 25/26: Unterstützung für Kommunen, gezielte Investitionen

Staatssekretärin Gisela Splett hält die Vorderseite der frisch geprägten Medaille in die Kamera – das Koala Motiv ist zu erkennen.
Beteiligungen

Staatliche Münzen prägen neue Wilhelma-Medaille

Dummy Image
Haushalt

Sondervermögen: So sieht die Verteilung auf Kommunen und Landkreise aus

Visualisierung vom neuen Forum Uni Konstanz
Vermögen und Bau

Spatenstich für das neue Forum und die neue Großwärmepumpe an der Uni Konstanz

Euro-Banknoten und -Münzen
Haushalt

Regierungsentwurf für den Nachtragshaushalt verabschiedet

Visualisierung Neubau Cyber Valley an der Universität Tübingen
Vermögen und Bau

Neubau Cyber Valley I an die Uni Tübingen übergeben

Visualisierung des Neubaus Physik an der Universität Stuttgart
Vermögen und Bau

Spatenstich für den Neubau Physik an der Universität Stuttgart

Podcast

Was können wir von Matthias Erzberger lernen? – mit Prof. Wolfram Pyta

Portrait von Finanzminister Dr. Danyal Bayaz
Steuerschätzung

Land kann mit Steuerplus rechnen

Historische Schwarz-Weiß-Aufnahme von Matthias Erzberger, sitzend an einem Schreibtisch mit Aktenstapel, aufgenommen in einem Innenraum. Foto aus dem Bundesarchiv.
Rede

Steuerreform als Staatsreform – Matthias Erzbergers Vermächtnis

Finanzminister Danyal Bayaz steht vor dem Kunstgebäude am Schlossplatz in Stuttgart, angelehnt an eine Glasfassade, die Details der Gebäudestruktur widerspiegelt.
Haushalt

Land schnürt Milliardenpaket für die Kommunen

Green Bond BW
Green Bond BW

Fünfter Green Bond: Land steigert Volumen erneut

Porträt von Diana Marquardt, neue Amtsleiterin des Amts Ulm von Vermögen und Bau Baden-Württemberg (links), und Simon Schneider, neuer Amtsleiter des Staatlichen Hochbauamts Ulm im Bundesbau Baden-Württemberg (rechts), aufgenommen in Ulm.
Personal

Neue Leitungen bei Vermögen und Bau Ulm und beim Staatlichen Hochbauamt Ulm

Podcast

Was muss sich in der Steuerverwaltung ändern, Florian Köbler?