Finanzen

Ministerrat beschließt Regierungsentwurf für Doppelhaushalt 2025/2026

Der Ministerrat hat den Regierungsentwurf für den Doppelhaushalt 2025/2026 verabschiedet. Dieser umfasst ein Volumen von 136 Milliarden Euro und beinhaltet Mehrausgaben von 3,3 Milliarden Euro. Schwerpunkte des Haushalts sind Investitionen in Bildung, innere Sicherheit und Innovation.

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Finanzminsiter Danyal Bayaz spricht bei der Pressekonferenz im Landtag von Baden-Württemberg

Der Ministerrat hat heute den Regierungsentwurf für den Doppelhaushalt 2025/2026 verabschiedet. Der Entwurf umfasst ein Volumen von 136 Milliarden Euro und sieht Mehrausgaben in Höhe von 3,3 Milliarden Euro vor.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann: „Auf die drängenden Aufgaben des Landes gibt dieser Haushaltsentwurf eine Antwort. Ich sehe es als großen Erfolg, einen geeinten Regierungsentwurf unter diesen anspruchsvollen haushalterischen Bedingungen zu beschließen. Wir haben klare Schwerpunkte auf Bildung, innere Sicherheit und Innovation gesetzt. Auch die Mittel für den sozialen Wohnungsbau im Land werden wir noch einmal aufstocken. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir in finanziell so schwierigen Zeiten noch nennenswerte Mittel für die Zukunftsfähigkeit des Landes investieren können."

Finanzminister Dr. Danyal Bayaz: „Wir wollen unsere Kinder besser fördern, und zwar so früh es geht. Dafür schnüren wir ein Bildungspaket. Wir wollen, dass die Menschen im Land sicher leben können. Dafür schnüren wir ein Paket für innere Sicherheit. Wir wollen, dass Baden-Württemberg auch künftig wirtschaftlich erfolgreich ist, damit wir unseren Wohlstand erhalten können. Dafür investieren wir in Innovationen und Forschung. Das ist alles andere als selbstverständlich. Wir sind an die Schmerzgrenze dessen gegangen, was finanzpolitisch verantwortbar ist. Und wir profitieren auch von einmaligen Effekten wie den zusätzlichen Einnahmen durch den Zensus. Allerdings ist auch weiterhin Vorsicht geboten. Aufgrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten könnte die Steuerschätzung im Herbst ungünstig ausfallen. Darauf müssen wir vorbereitet sein.“

Milliardeninvestitionen für das Land

Insgesamt will das Land knapp zwei Milliarden Euro für politische Schwerpunkte und die Kommunen investieren. Für die frühkindliche Sprachförderung werden beispielsweise rund 200 Millionen Euro bereitgestellt. Zusätzlich fließen weitere 60 Millionen Euro des Bundes in die Sprachförderung. Für das Paket zur inneren Sicherheit stellt das Land ebenfalls rund 200 Millionen Euro bereit. Hier geht es vor allem um die Digitalisierung und Ausstattung der Polizei. Beispiel für den weiteren Schwerpunkt Innovation sind zusätzliche Mittel für die Health and Life Science Alliance der Rhein-Neckar-Region. Dabei geht es um wichtige medizinische Grundlagenforschung, etwa zu Krebserkrankungen. Auch die Innovationsförderung des Landes oder der Neubau eines Hochleistungsrechners an der Universität Stuttgart erhalten mehr Investitionen. Für die Kommunen will das Land zusätzliche Mittel für den Ausbau des Ganztags an Grundschulen und die Krankenhäuser im Land verwenden.

Von den Mehrausgaben in Höhe von 3,3 Milliarden Euro sind nahezu 1,4 Milliarden Euro sogenannte zwangsläufige Mehrausgaben. Das heißt, dass sie aufgrund rechtlicher Verpflichtungen des Landes oder früherer Beschlüsse der Landesregierung notwendig sind. Beispiele dafür sind die Umsetzung von Bundesgesetzen wie dem Inklusionsgesetz oder dem Bundesteilhabegesetz. Ebenso IT-Kosten der Verwaltung und Kosten für den Maßregelvollzug. Zwangsläufig sind auch Mittel für die Kleinkindbetreuung im kommunalen Finanzausgleich oder Ausgaben für die Erstaufnahmen von Geflüchteten im Land. Rechtlich verpflichtend sind zudem Leistungen des Landes an die Privatschulen.

1,2 Milliarden Euro mehr Deckungsmittel

Die Vorgaben im Rahmen der Schuldenbremse basieren auf der Frühjahrsprognose des Bundes. Dadurch stehen dem Land im Vergleich zum Vorjahr rund 1,2 Milliarden Euro mehr Deckungsmittel zur Verfügung.

Zum einen durch reduzierte Tilgungsverpflichtungen, zum anderen durch eine Nettokreditaufnahme in Höhe von rund 890 Millionen Euro. Die Höhe der Kreditermächtigungen berechnet sich auf Basis der jeweils aktuellen Wirtschaftsdaten. Darüber hinaus sieht der Entwurf keine neuen Kredite vor.

Eckpunkte des Regierungsentwurfs für den Doppelhaushalt

Gesamtvolumen

136 Milliarden Euro

Gesamter Deckungsbedarf

11,9 Milliarden Euro

Deckungslücke aus der mittelfristigen Finanzplanung

7,28 Milliarden Euro

Zwangsläufige Mehrausgaben 

1,36 Milliarden Euro

Mehrausgaben für politische Schwerpunkte und die Kommunen

1,94 Milliarden Euro

Rücklage für Haushaltsrisiken

846 Millionen Euro

Vorsorge für Steuermindereinnahmen

520 Millionen Euro

Gesamte Deckungsmittel

11,9 Milliarden Euro

Deckungsmittel aus der Konjunkturkomponenten der Schuldenbremse

1,2 Milliarden Euro

Steuermehreinnahmen 

928 Millionen Euro

Überschuss 2022 und 2023 (Prognose)

6,55 Milliarden Euro

Auflösung der Inflationsrücklage

600 Millionen Euro

Reduzierung der Zuführung zum Versorgungsfonds

1 Milliarde Euro

Dynamisierung der Tilgungsraten der Corona-Notkredite 210 Millionen Euro
Konsolidierungen und Einsparungen der Ministerien 1,18 Milliarden Euro
Weitere Deckungsmittel 201 Millionen Euro

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