Haushalt

Arbeitsgruppe Lehrerstellen legt Abschlussbericht vor

Der Bericht zeigt: Über viele Jahre wurden im Personalverwaltungssystem Lehrerstellen als besetzt geführt, obwohl sie tatsächlich unbesetzt waren. Die Fehler sind inzwischen korrigiert, die Systeme arbeiten aktuell fehlerfrei.

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Leere Holzstühle in einem Klassenzimmer, unscharfe grüne Tafel im Hintergrund.
  • Fehlerhafte Lehrerstellen seit Jahren im System – eine wesentliche Ursache liegt vermutlich in einer IT-Umstellung und Datenübertragung 2005/06 
  • Die Fehler sind korrigiert, die Personalprogramme laufen mittlerweile fehlerfrei
  • Die AG legt Empfehlungen vor, wie die IT-Verfahren, Kontrollen und Transparenz künftig verbessert werden

Stuttgart. Die vom Finanz- und Kultusministerium eingesetzte Arbeitsgruppe zur Aufarbeitung fehlerhaft ausgewiesener Lehrerstellen hat am Montag (15. Dezember) ihren Abschlussbericht vorgelegt. Der Bericht zeigt: Über viele Jahre wurden im Personalverwaltungssystem Lehrerstellen als besetzt geführt, obwohl sie tatsächlich unbesetzt waren. Die Fehler sind inzwischen korrigiert, die Systeme arbeiten aktuell fehlerfrei.

Fehler reichen bis mindestens 2015 zurück

Die Arbeitsgruppe konnte die Entwicklung der fehlerhaften Stellen bis ins Jahr 2015 nachvollziehen. Für frühere Zeiträume liegen aufgrund gesetzlicher Aufbewahrungsfristen keine verlässlichen Daten mehr vor. Diese waren zum Teil auf veralteten Datenträgern vorhanden (zum Beispiel in veralteten Datenformaten oder auf Magnetbändern). Häufig ließen sich die Daten auch nicht miteinander vergleichen.

Im Jahr 2015 waren rund 2.480 Lehrerstellen fälschlich als besetzt ausgewiesen. Diese Zahl sank bis 2017 auf etwa 1.880 Stellen und lag bis 2023 relativ konstant zwischen 1.890 und 1.980 Stellen. Für das Jahr 2024 ist keine Rekonstruktion mehr möglich, da die Daten durch eine Prüfsoftware neu aufgebaut wurden.

Zum 4. Juli 2025 wurden 1440 unbesetzte Stellen identifiziert. Diese Stellen wurden im Sommer ausgeschrieben, um die Unterrichtsversorgung zu verbessern.

Wahrscheinliche Hauptursache: Datenmigration 2005/06

Als wahrscheinlichste Ursache sieht die Arbeitsgruppe die Umstellung vom alten Personalverwaltungssystem PLUS auf das neue System L-DIPSY in den Jahren 2005/2006. Weitere Faktoren waren unter anderem tarifliche Änderungen, die manuell oder technisch in die Systeme eingearbeitet werden mussten.

Personalverwaltungssysteme funktionieren inzwischen fehlerfrei

Die AG hat zudem untersucht, ob die Personalverwaltungsprogramme des Landesamts für Besoldung und Versorgung für die Kultusverwaltung grundsätzlich funktionsfähig sind. Die Prüfung wurde auch von einem externen Dienstleister vollzogen. Dabei wurden keine Programmierfehler entdeckt, die sich auf die Stellenbesetzungslisten auswirken. Alle Testläufe haben ergeben, dass die Personalverwaltungsprogramme keine Stellen mehr fehlerhaft als besetzt anzeigen.

Empfehlungen für besseres Controlling

Um ähnliche Fehler künftig zu vermeiden, empfiehlt die Arbeitsgruppe:

  • regelmäßige Auswertungen mindestens alle sechs Monate,
  • anlassbezogene Prüfungen der Stellenlisten,
  • einen systematischen Abgleich von Stellenplan und Gehaltsdaten sowie
  • eine schrittweise Konsolidierung der eingesetzten IT-Verfahren.

Zur Umsetzung dieser Maßnahmen richten Finanzministerium, Kultusverwaltung und das Landesamt für Besoldung und Versorgung eine gemeinsame Steuerungsgruppe ein.

Download

Vollständiger Abschlussbericht der AG (PDF)

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