Rund 840 Millionen Euro hat die Landesregierung 2017 für Neubau, Sanierung und Unterhalt von Immobilien in Landesbesitz aufgewendet. Dazu kommen knapp 250 Millionen Euro für Gebäude des Bundes.
„So viel haben wir in unsere Landesgebäude bisher noch nie investiert. Damit schaffen wir gute Arbeitsbedingungen für unsere Behörden, bieten innovative Forschungsmöglichkeiten und investieren in die Sicherheit des Landes“, sagte Staatssekretärin Gisela Splett. Sie stellte gemeinsam mit Raphaela Sonnentag, Stellvertreterin der Direktorin des Landesbetriebs Vermögen und Bau Baden Württemberg den Geschäftsberichts 2017 der Staatlichen Vermögens- und Hochbauverwaltung in Stuttgart vor. Der Gesamtumsatz der Staatlichen Vermögens- und Hochbauverwaltung lag 2017 bei rund 1,8 Milliarden Euro. „Und mit über 30 Architekturpreisen und Auszeichnungen haben wir auch bewiesen, dass wir schön und nachhaltig bauen können“, so Splett.
Der Schwerpunkt der Landesregierung liegt auf der Sanierung der Landesgebäude. „Uns ist es wichtig, das Landesvermögen in gutem Zustand zu halten“, erklärte Splett. Im Doppelhaushalt 2018/19 hat das Land daher 765 Millionen Euro zusätzlich für die Sanierung von Landesgebäuden bereitgestellt. Insgesamt konnte damit 2018/19 ein Bauprogramm für Sanierungen mit einem Investitionsvolumen rund 1,6 Milliarden EUR neu veranschlagt werden. Energie sparen ließe sich dabei gleich mit: „Alleine mit den energetischen Maßnahmen von 2017 sparen wir rund 18,5 Millionen Kilowattstunden Strom und 14 Millionen Kilowattstunden Wärme ein“, betonte Raphaela Sonnentag. Das entspricht dem Jahresverbrauch von über 2.000 Haushalten. Die Staatlichen Vermögens- und Hochbauverwaltung spiele deshalb eine wichtige Rolle für den Klimaschutz des Landes und eine entscheidende Rolle für die Erreichung der weitgehenden klimaneutralen Landesverwaltung bis 2040. Auch der Naturschutz sei ein wichtiges Anliegen der Landesregierung, zu der Vermögen und Bau mit seinem Grundstücksmanagement zum Schutz von Pflanzen und Tieren beitrage. „Mit 89 Hektar zusätzlichen naturschutzwichtigen Flächen können wir die Natur an noch mehr Orten im Land einfach Natur sein lassen“, sagte Gisela Splett. Das seien Grundstücke im Wert von einer Million Euro.
Die gute Arbeit der Staatlichen Vermögens- und Hochbauverwaltung werde auch vom Bund geschätzt: „Wir sanieren für den Bund in New York, bauen in Berlin und natürlich auch richtig viel im Land, beispielsweise für die Bundeswehr“, erklärte Splett.
Die stark boomende Baubranche und der dadurch verschärfte Fachkräftemangel stellen die Staatliche Vermögens- und Hochbauverwaltung in den kommenden Jahren vor große Herausforderungen. „Wir haben derzeit über 50 Stellen zu besetzen“, sagte Raphaela Sonnentag. Bei rund 2.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, von denen allein in den kommenden zwei Jahren über 100 in den Ruhestand gehen, ergäben sich große Karrierechancen. „Bei uns gibt es ein außergewöhnlich breites Spektrum an Projekten, bei denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter viel gestalten können und schnell Verantwortung übernehmen“, betonte Sonnentag. Die spannenden Bauprojekte, eine maximale Jobsicherheit und eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf seien die wesentlichen Punkte für den Landesbetrieb Vermögen und Bau als Arbeitgeber.
Bei den Baupreisen kalkulierte das Land bisher mit rund 2,5 Prozent Anstieg der Baukosten pro Jahr. „Bei Einzelprojekten gibt es allerdings starke Abweichungen. Teils bekommen wir nur zwei, eines oder auch mal gar kein Angebot. Und wenn wenige Angebote kommen, ist der Preis meist deutlich höher“, erklärte Splett. Mit einer Auswertung von 4.400 bereits abgeschlossenen Aufträgen für Bauprojekte hat das Ministerium für Finanzen im Juli die Entwicklung zwischen Januar 2017 und März 2018 untersucht. 17 Prozent der Aufträge lagen mehr als 20 Prozent höher als geplant - rund 123 Millionen. Dank Einsparungen bei einem weiteren Teil der Vergaben stieg die Gesamtsumme der Aufträge weniger stark an: Mit rund 787 Millionen waren die Aufträge insgesamt veranschlagt, tatsächlich beauftragt wurden sie zu 848 Millionen Euro. Dieses Zwischenergebnis gibt erste Hinweise auf die Entwicklung der Gesamtbaukosten. „Kommt es zu unvermeidbaren Mehrkosten, können sie oft an anderer Stelle im gleichen Projekt kompensiert werden. Wir werden auch weiterhin alles tun, um die Kosten im Plan zu halten“, so Splett. Dass die sorgfältige Finanzplanung alltägliche Arbeit der Staatlichen Vermögens- und Hochbauverwaltung ist und gut funktioniert, belegt eine statistische Auswertung abgeschlossener Bauprojekte. Im Ergebnis zeigt sich, dass rund 80 Prozent der abgerechneten Bauprojekte des Landes in den vergangenen Jahren innerhalb einer Toleranz von 10 Prozent liegen.
Grafische Darstellung der Investitionen
Der Geschäftsbericht 2017 der Staatlichen Vermögens- und Hochbauverwaltung
PM vom 19. Juni 2018: Auswirkungen der boomenden BaubrancheStatistische Auswertung zur Preisstabilität von Bauprojekten des Landes