Die LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg in Karlsruhe erhält ein neues Büro- und ein neues Laborgebäude. Finanzstaatssekretärin Gisela Splett, Umweltminister Franz Untersteller und LUBW-Präsidentin Eva Bell setzten gemeinsam den ersten Spatenstich. Durch die beiden Neubauten können die momentan an fünf Standorten in Karlsruhe untergebrachten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LUBW künftig am Standort Großoberfeld in Karlsruhe konzentriert zusammenarbeiten.
„Die hochmodernen Neubauten bieten den Beschäftigten den baulichen Rahmen, den sie für ihre wichtige Arbeit brauchen“, so Staatssekretärin Splett. „Neben der Wirtschaftlichkeit ist uns besonders wichtig, dass die Gebäude nachhaltig errichtet und betrieben werden. Unser Ziel ist deshalb eine Zertifizierung nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen mindestens in Silber.“ Alle geeigneten Fassaden- und Dachflächen der Bauten werden mit Photovoltaikelementen zur Eigenstromerzeugung ausgestattet. Die Leistung wird etwa 260 Kilowatt peak (KWp) betragen. Für den Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg ist es das erste größere Bauvorhaben mit Fassadenphotovoltaik. Die Planung und Realisierung der technisch anspruchsvollen Anlage am Laborneubau begleitet das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme wissenschaftlich. Zudem wird die Fassade des Bürogebäudes in Passivhausqualität gebaut. Die Wärmeversorgung erfolgt durch Fernwärme.
„Mit dem Neubau der LUBW nimmt die Landesverwaltung ihre Vorbildfunktion beim Klimaschutz ernst und beweist, dass nachhaltiges Bauen möglich ist“, sagte Minister Untersteller beim Spatenstich. Nachhaltigkeit ist der Leitgedanke bei der Planung, Bau und Betrieb der neuen Gebäude der LUBW. So kommen ökologische Baustoffe und langlebige Materialien zum Einsatz. Für eine CO2-arme Strom- und Wärmeversorgung sorge ein durchdachtes und umfassendes Energiekonzept. Zu diesem gehöre auch die Pionierleistung der LUBW bei der Fassadenphotovoltaik. „Der Neubau der LUBW setzt Standards für ein energie- und ressourcenschonendes Bauen und ist ein Musterbeispiel, das im Land hoffentlich viele Nachahmer finden wird“, lobte der Umweltminister.
„Die Bündelung der Karlsruher Beschäftigten in einem umweltfreundlichen Gebäudekomplex in Großoberfeld ist ein großer Gewinn für die LUBW“, betont Präsidentin Bell. „Besonders freue ich mich auf die moderne Laborausstattung, die neue Anlagentechnik und das zukunftsweisende Bürokonzept. Damit werden die besten Voraussetzungen für eine innovative Umweltbeobachtung geschaffen und die Umweltkompetenz des Landes auf die Herausforderungen im Umwelt-, Klima- und Naturschutz vorbereitet“.
Zum Jahreswechsel 2023/2024 sollen die Neubauten fertiggestellt sein. Die beiden dreigeschossigen Gebäude sind über verglaste Stege untereinander sowie mit dem Bestandsgebäude verbunden. Es ist vorgesehen, das Bestandsgebäude zu sanieren und umzubauen, sobald die Neubauten fertig sind. Insgesamt investiert das Land rund 67,4 Millionen Euro in den Standort Großoberfeld. Darüber hinaus ist für Risiken in Höhe von rund 14,7 Millionen Euro vorgesorgt. Über 500 Beschäftigte werden zukünftig am Standort arbeiten.
Für die Projektleitung und -steuerung ist das Amt Karlsruhe des Landesbetriebs Vermögen und Bau Baden-Württemberg verantwortlich.
Weitere Informationen:
Die LUBW ist das Kompetenzzentrum des Landes Baden-Württemberg in Fragen des Umwelt- und Naturschutzes, der Nachhaltigkeit und beim Klimawandel, des technischen Arbeitsschutzes, des Strahlenschutzes und der Produktsicherheit. Als unabhängige Landeseinrichtung berät sie Politik und Verwaltung in einer Vielzahl fachlicher Themen wie Klimaanpassung, artenschutzverträgliche Windkraft sowie Hochwasservorhersage. Daten dafür werden mit umfangreichen landesweiten Messnetzen und Kartierungen erfasst.
Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat hat in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesbauten (BNB) entwickelt. Dabei werden die Zertifikate Silber, Gold und Bronze vergeben. Als Bewertungskriterien sind die ökologische, die ökonomische, die technische, die soziokulturelle und funktionale Qualität sowie die Prozessqualität maßgebend.