Finanzstaatsekretärin Gisela Splett hat am Donnerstag (3. November) den sanierten Westflügel des Mannheimer Schlosses an die Universität Mannheim übergeben.
„Die Neuorganisation der Universitätsbibliothek, die 2003 mit der Sanierung des Mittelbaus begonnen hatte, findet nun mit dem sanierten Westflügel ihren Abschluss“, sagte Finanzstaatssekretärin Gisela Splett bei der feierlichen Übergabe. „Das neue Ausleihzentrum der Unibibliothek bietet zukünftig eine unkomplizierte und schnelle Selbstausleihe. Und auch die Bücherrückgabe mittels Rückgabeautomat ist praktisch, einfach und flexibel“, so Splett.
Petra Olschowski, Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst erklärte: „Als zentrales Informations- und Kommunikationszentrum ist die Universitätsbibliothek für Studierende und Lehrende in Mannheim gleichermaßen wichtig. Ich freue mich, dass mit dem sanierten Schloss-Westflügel ein modernes und zeitgemäßes Serviceangebot realisiert werden konnte, das den Nutzerinnen und Nutzern uneingeschränkten Zugang zu den umfangreichen Medienbeständen ermöglicht.“
Mit der Sanierung des Westflügels ist der westliche Teil des Schlosses mit seinen Instituts- und Bibliotheksflächen baulich und technisch auf dem neuesten Stand. Im Erd- und Untergeschoss befinden sich im neuen Ausleihzentrum Lehrbuchsammlung und Ausleihe unter einem Dach. Neu ist die Freihandaufstellung von rund 170.000 Büchern. In den Obergeschossen und im Übergangsbereich zum Ehrenhof, der sogenannten ehemaligen „Webschule“, sind die Büroräume der Fakultät für Rechtswissenschaften und Volkswirtschaftslehre sowie einzelne Seminarräume und ein großer Hörsaal für über 200 Studierende untergebracht. Die Räumlichkeiten haben den für das Schloss Mannheim typischen Standard: Parkettböden in den Büros, Naturstein in den Fluren und hohe Türelemente mit Oberlichtverglasung. Der Grundriss der Wiederaufbauzeit wurde im Wesentlichen beibehalten. Neben der historischen, barocken Bausubstanz wurden auch Elemente des Wiederaufbaus in die Sanierung integriert. So zum Beispiel die großzügige Haupttreppe, die Fenster und teilweise die Natursteinböden. „Bei der Sanierung wurde mit dem landeseigenen historischen Baubestand umsichtig umgegangen“, betonte die Finanzstaatssekretärin.
Das Land Baden-Württemberg investierte 15,7 Millionen Euro in die Sanierung des Westflügels.
Weitere Informationen
Der Westflügel wurde im Jahr 1741 unter der damaligen Bezeichnung „Galeriebau“ als Vorhalle des früheren Opernhauses der Residenz gebaut. Dort waren unter anderem die Gemäldegalerie und der Saal der französischen Komödie untergebracht. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg erfolgte 1958 der Wiederaufbau für die Erweiterung des Finanzamts und andere Behörden. Seit 1974 nutzt die Universität Mannheim den Westflügel.