Staatssekretärin Gisela Splett hat am Dienstag in Bruchsal das Finanzamt als „Finanzamt der Zukunft“, kurz FiZ, vorgestellt. „Das Finanzamt Bruchsal ist eines von fünf Ämtern im Land, in denen wir die Zukunft moderner Steuerverwaltung entwickeln. Innovationen zur digitalen Kommunikation und zur Verbesserung des Bürgerservice werden Einzug halten. Ich freue mich, dass unser Amt Bruchsal diese mit uns erprobt“, sagte Gisela Splett. Die Staatssekretärin stellte gemeinsam mit Oberfinanzpräsidentin Andrea Heck und Dietlind Knipper, Vorsteherin des Finanzamtes, die Schwerpunkte vor.
„Wir wollen den Service für die Bürgerinnen und Bürger in den kommenden Jahren deutlich ausbauen“, so Splett. Möglich werde dies etwa durch Terminvereinbarungs-, Rückruf- und Videokonferenzsysteme sowie den Ausbau der digitalen Fallbearbeitung. „Wir wollen damit die Kommunikation zwischen Bürgerinnen und Bürgern, den Steuerberaterinnen und Steuerberatern und Unternehmen in der Region mit dem Finanzamt verbessern und aus-bauen“, erklärte Oberfinanzpräsidentin Andrea Heck.
Außerdem wird das bestehende ELSTER-Serviceangebot deutlich ausgeweitet. „Bürgerinnen und Bürger, die Fragen zu ELSTER haben, können künftig praktische Hilfe direkt an PCs im Finanzamt erhalten“, sagte Splett. „Wir wollen Hemmschwellen abbauen und den Einstieg bei ELSTER erleichtern“, so Splett weiter. Dafür werde in der Zentralen Informations- und Annahmestelle sowie im Wartebereich auch kostenloses WLAN zur Verfügung stehen, das den Zugriff auf ELSTER ermögliche.
Ein Ziel ist, dass die Bürgerinnen und Bürger ihre Steuererklärungen elektronisch abgeben und so den Finanzämtern unmittelbar die Basis für eine elektronische Weiterverarbeitung liefern. Dies erleichtert nicht nur die Arbeitsabläufe im Amt und beschleunigt das Verfahren, sondern schont auch Ressourcen.
Bruchsal ist eines von fünf Finanzämtern im Land, die zusätzliche Möglichkeiten der Digi-talisierung erproben. „Wir freuen uns darauf, zu zeigen, wie die Finanzverwaltung moder-ner werden kann. Dass wir als eines von wenigen Finanzämtern für dieses Pilotprojekt ausgewählt wurden, ist dem Engagement und den Ideen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier in Bruchsal zu verdanken“, sagte Vorsteherin Dietlind Knipper.
Hintergrund „digital@bw“
Die Digitalisierung ist ein zentraler Arbeitsschwerpunkt der Landesregierung. Dazu hat sie eine Investitionsoffensive gestartet: Rund eine Milliarde Euro werden in dieser Legislaturperiode in die Digitalisierung investiert. Mit „digital@bw“ wurde im Sommer 2017 die erste, landesweite und ressortübergreifende Digitalisierungsstrategie vorgestellt, die in Teamarbeit von allen Ministerien erstellt wurde. In den kommenden zwei Jahren werden dazu über 70 ganz konkrete Projekte mit einem Volumen von über 300 Millionen Euro umgesetzt, um Baden-Württemberg als Leitregion des digitalen Wandels in Europa zu verankern. Einer der Schwerpunkte von „digital@bw“ ist Verwaltung 4.0. Mit www.digital-bw.de hat die Landesregierung auch ein zentrales Online-Portal als neues Schaufenster der Digitalisierung gestartet.