Stabwechsel in Waiblingen: Roland Ludwig ist am Freitag (10. März) offiziell ins Amt als Vorsteher des Finanzamts eingeführt worden. Sein Vorgänger Wolfram Sieber verabschiedete sich in den Ruhestand. Finanzstaatssekretärin Gisela Splett wünschte beiden alles Gute: Ludwig für die neue Aufgabe an der Spitze des Amtes in Waiblingen, Sieber für die kommende Zeit als Pensionär.
„Ob bei Finanzämtern oder im Finanzministerium - Roland Ludwig hat in seiner beruflichen Laufbahn verantwortungsvolle Aufgaben übernommen und mit Erfolg bewältigt“, sagte Staatssekretärin Gisela Splett in Waiblingen. „Was er sich in den verschiedenen Positionen erarbeitet hat, kommt ihm bei seiner Tätigkeit als Vorsteher zugute.“ Sie wies darauf hin, dass Ludwig auch außerhalb der Finanzverwaltung Erfahrungen sammelte; zunächst bei einer Ausbildung für den gehobenen Verwaltungsdienst in der Rentenversicherung, später im verwaltungswissenschaftlichen Aufbaustudium an der Hochschule in Speyer.
In Waiblingen leitet Ludwig nun ein Finanzamt mit 231 Beschäftigten und 32 Auszubildenden im gehobenen und mittleren Dienst, die in insgesamt 13 Sachgebieten tätig sind. Splett lobte die Nachwuchsarbeit des Finanzamtes. „Die demografische Entwicklung ist auch in der Steuerverwaltung spürbar“, sagte sie. „Umso wichtiger ist es, durch gute Ausbildungsarbeit qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen.“
Splett hob die Bedeutung einer gut aufgestellten Steuerverwaltung für Steuergerechtigkeit und ein funktionierendes Gemeinwesen hervor. „Die wichtigen Aufgaben der öffentlichen Hand wie Bildung, innere Sicherheit und öffentliche Infrastruktur müssen finanziert werden. Hierfür brauchen wir Steuereinnahmen. Und dafür brauchen wir kompetente und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Finanzämtern.“
Als beachtenswert bezeichnete die Staatssekretärin den Arbeitsumfang, den die Beschäftigten des Finanzamtes pro Jahr bewältigen. Nahezu 45.000 Einkommensteuerfälle würden sie bearbeiten, dazu mehr als 30.000 Arbeitnehmerfälle. Rund 16.000 Unternehmen würden zur Umsatzsteuer und mehr als 8.000 zur Gewerbesteuer veranlagt.
Die gute Arbeit im Finanzamt sei auch mit dem Namen des bisherigen Leiters Wolfram Sieber verknüpft. Mehr als zwölf Jahre habe er die Geschicke dort bestimmt. Für diese Zeit wie auch für insgesamt 41 Jahre in der baden-württembergischen Steuerverwaltung dankte ihm die Staatssekretärin.
Weitere Informationen
Roland Ludwig: Roland Ludwig stammt aus Kirchheim unter Teck. Er startete in sein Berufsleben mit einer vierjährigen Ausbildung für den gehobenen Dienst in der Rentenversicherung bei der damaligen Landesversicherungsanstalt Württemberg. Anschließend studierte er Rechtswissenschaften in Tübingen. Im Frühjahr 1996 legte er nicht nur seine zweite juristische Staatsprüfung erfolgreich ab, sondern beendete auch sein Aufbaustudium an der Hochschule in Speyer mit dem Grad eines Magisters der Verwaltungswissenschaften.
Ludwigs erste Station in der Steuerverwaltung war das Finanzamt Esslingen, von dort wechselte er zum Finanzamt Tübingen. Ab Sommer 1999 war er beim Finanzministerium tätig, vor allem als Personalreferent. Im Herbst 2010 ging Ludwig nach Schorndorf, wo er die Leitung des Finanzamtes übernahm. Seit Dezember 2016 trägt der Leitende Regierungsdirektor als Vorsteher Verantwortung für das Finanzamt Waiblingen.
Wolfram Sieber: Der gebürtige Heidelberger Wolfram Sieber trat nach seinem rechtswissenschaftlichen Studium im Herbst 1975 beim Finanzamt Esslingen in die Steuerverwaltung des Landes ein. Es folgte eine Station beim Finanzamt Waiblingen, ehe er im Herbst 1978 an das Finanzamt Stuttgart I wechselte. Etwa zweieinhalb Jahre später wurde er Referatsleiter bei der damaligen Oberfinanzdirektion in Stuttgart. Insgesamt 19 Jahre war er dort beschäftigt.
Im Sommer 2000 wurde Sieber Vorsteher des Finanzamts Stuttgart IV. Vier Jahre später wechselte der Leitende Regierungsdirektor an die Spitze des Finanzamtes Waiblingen, wo er bis zu seinem Ruhestand tätig war.