Der Haushalt 2022 enthält ein umfangreiches Bauprogramm für den Staatlichen Hochbau. Allein für große Bauprojekte (über zwei Millionen Euro) wurde ein Bauvolumen von rund 990 Millionen Euro neu veranschlagt. Zudem werden Haushaltsmittel bereitgestellt, um viele weitere Maßnahmen und zahlreiche Instandhaltungsprojekte umzusetzen.
Insgesamt kann die Bauverwaltung damit über 1,4 Milliarden Euro in die Liegenschaften des Landes investieren. Darin sind auch externe Mittel enthalten, wie beispielsweise die Forschungsförderung des Bundes.
Finanzminister Dr. Danyal Bayaz: „Wenn wir Gebäude bauen und sanieren, schaffen und erhalten wir Werte für das Land. Wir machen unsere Gebäude fit für die Zukunft und investieren in Klimaschutz. Mit unseren Investitionen setzen wir auch wichtige Konjunkturimpulse.“
Rund 60 Prozent der Bauprojekte machen im Jahr 2022 die Hochschulen aus. Aber auch wichtige Projekte für Kunst und Kultur, bei der Polizei, der Justiz und anderen Ressorts werden angegangen. Im Bauprogramm für das Jahr 2022 entfallen rund 80 Prozent auf Sanierungen von Gebäuden. Damit wird das Land seiner Vorbildfunktion gerecht: Sanierung vor Neubau.
Ausgewählte Projekte aus dem Bauprogramm 2022
Im Regierungsbezirk Stuttgart werden zwei Unterkunftsgebäude beim Bildungszentrum in Schwäbisch Gmünd mit 8,5 Millionen Euro generalsaniert. Das Bildungszentrum gehört zur Oberfinanzdirektion Karlsruhe (OFD) und bietet eine zweijährige Ausbildung zur Finanzwirtin bzw. zum Finanzwirt in der Steuerverwaltung an. Neben der Erneuerung der technischen Gebäudeausstattung und der Haustechnik werden die beiden denkmalgeschützten Unterkunftsgebäude modernisiert. Zudem soll die Gebäudehülle energetisch saniert sowie auf den Dächern eine Photovoltaikanlage installiert werden.
Im Regierungsbezirk Tübingen befindet sich eine der wichtigsten Keltenfundstätten in Baden-Württemberg, die Heuneburg bei Sigmaringen. Möglicherweise handelt es sich dabei um die älteste historisch erwähnte Stadt nördlich der Alpen namens Pyrene. Diese bedeutende Fundstätte soll zur Keltenerlebniswelt ausgebaut werden. Hierfür ist in den kommenden Jahren eine umfassende Herrichtung des angrenzenden landeseigenen Talhofs vorgesehen. Im Haushalt 2022 ist der erste Bauabschnitt mit Infrastrukturmaßnahmen zur technischen Erschließung des Talhofgeländes mit Gesamtbaukosten von 4 Millionen Euro enthalten.
Im Regierungsbezirk Freiburg wird der Entlastungsbau für die Pädagogische Hochschule in Freiburg geplant. Die Kollegiengebäude der Pädagogische Hochschule Freiburg wurden Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre gebaut und sind sanierungsbedürftig. Die anstehenden Generalsanierungen sind im laufenden Betrieb nicht möglich, daher wird mit dem Entlastungsbau die notwendige Ausweichfläche geschaffen. Der Erweiterungsbau, der in einer nachhaltigen Holzhybridbauweise erstellt werden soll, schließt den Campus der Pädagogischen Hochschule nach Süden ab. Die Maßnahme wurde im Haushalt mit 23,1 Millionen Euro etatisiert.
Im Regierungsbezirk Karlsruhe soll das Hochhaus INF 220 für das Universitätsklinikum Heidelberg saniert und umstrukturiert werden. In dem Gebäude soll in den unteren Ebenen das Institut für Rechts- und Verkehrsmedizin untergebracht werden. Zusätzlich zum Institut für Rechts- und Verkehrsmedizin soll in den oberen drei Stockwerken das Heidelberg Center for Interventional Network Neuroscience (HeiCINN) untergebracht werden. Mit dem HeiCINN soll ein Zentrum zur Erforschung neuer Therapieansätze für neurologische und psychiatrische Erkrankungen entstehen. Für das Projekt sind 47,4 Millionen Euro vorgesehen. Die Maßnahme HeiCINN wird von der Universität Heidelberg mit rund 5,2 Millionen Euro und vom Bund als Forschungsvorhaben von überregionaler Bedeutung mit rund 10,5 Millionen Euro kofinanziert.
Weitere Informationen
Das Land Baden-Württemberg besitzt rund 8.000 Gebäude. Weitere rund 2.200 Objekte sind für Landesnutzungen angemietet. Hinzu kommen zahlreiche landwirtschaftliche und naturschutzwichtige Grundstücke. Der Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg setzt das Bauprogramm um und sorgt vor Ort dafür, dass Behörden und Einrichtungen des Landes untergebracht werden und das Immobilienvermögen des Landes erhalten wird. Diese Aufgaben werden von über 2.100 Beschäftigten in 13 Ämtern des Landesbetriebs Vermögen und Bau Baden-Württemberg wahrgenommen.