Bioenergie

BioEnergieLand Baden-Württemberg

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Der Staatssekretär im baden-württembergischen Wirtschaftsministerium, Richard Drautz, stellt heute in Stuttgart das Konzept für eine verstärkte Bioenergienutzung vor.

Neben der Wasserkraftnutzung misst die Landesregierung der Bioenergie die größte Bedeutung unter den erneuerbaren Energieträgern bei. Um dieses Potenzial konsequent zu erschließen, hat das Wirtschaftsministerium ein Gesamtkonzept entwickelt, das sowohl die Forschungsförderung als auch den Test im Rahmen von Demonstrationsprojekten und schließlich die Markteinführung umfasst.

Baden-Württemberg habe eine sehr starke Energieforschung, die in vielen Bereichen deutschlandweit oder sogar europaweit führend sei, betonte der Wirtschaftsstaatssekretär. „Beispielhaft nennen möchte ich die Brennstoffzellenforschung und die Forschung im Bereich der Bioenergien.“

In diesem Kontext zu sehen ist die - gemeinsam mit dem Ministerium für Ernährung und ländlichen Raum - durchgeführte Bioenergie-Forschungsplattform mit Schwerpunkt biogener Gase. Mit dieser am "Unteren Lindenhof" der Universität Hohenheim angesiedelten Bioenergie-Forschungsplattform Baden-Württemberg soll erstmalig die im Land vorhandene Forschungs- und Entwicklungskompetenz gebündelt werden. Diese interdisziplinäre Zusammenfassung diene dem Ziel, die energetische Nutzung der Biomasse zur Erzeugung von Strom und Kraftstoff sowie Wärme und Kälte voranzutreiben. „Dieses Projekt wird mit 2,4 Millionen Euro gefördert und soll insbesondere die Fragen der Gaserzeugung aus unterschiedlichen Biomassesubstraten beleuchten.“

Beim Anstoß von Demonstrationsvorhaben im Bioenergiebereich sieht Drautz konkreten Handlungsbedarf vor allem bei mit Biomasse betriebener Kraft-Wärme-Kopplung und bei mit Biogas betriebenen Brennstoffzellen. Generell sollen auch Anstöße zur Nutzung bisher nicht oder nur schwer verwertbarer Biomassen gegeben werden.

„Mit der geplanten Förderung eines Kraftwerkes mit einem neuartigem, beim Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg entwickelten Vergasungsverfahren im Biosphärengebiet „Schwäbische Alb“ möchten wir die Führerschaft des Landes bei der Entwicklung der thermochemischen Vergasung weiter ausbauen und natürlich auch nach außen dokumentieren. Es umfasst Planung, Bau und Betrieb einer circa 5 bis10 Megawatt-Demonstrationsanlage zur energetischen Nutzung auch von schwer verwertbarer Biomasse, ergänzt mit wissenschaftlicher Begleitforschung und dem Aufbau einer Forschungs- und Entwicklungs-Technologieplattform. Die anteilige Landesförderung beträgt 1,8 Millionen Euro.“

Mit diesem Leuchtturmprojekt wolle die Landesregierung auch zeigen, dass ein Ausbau der Bioenergienutzung kompatibel sei mit den Zielsetzungen der Biosphärenregion Schwäbische Alb.

Zusätzlich zum Forschungs- und Entwicklungssektor habe die Landesregierung auch die Anwendung im Blick.

Mit einem Bioenergiewettbewerb soll in regelmäßigen Intervallen eine Fördersumme - circa 2 Millionen Euro pro Jahr - für Bioenergieprojekte ausgeschrieben werden, um die sich Projektträger mit ihren Projekten bewerben können. Schwerpunkt soll die Kraft-Wärme-Kopplung und die bessere Wärmenutzung bei Biogasanlagen und Biomasseheizkraftwerken sein, zum Beispiel durch Bau von Nahwärmenetzen oder Biogasnetzen. Die detaillierten Förderunterlagen sind noch in Arbeit und sollen im Laufe des zweiten Quartals vorliegen.

Neben diesem Wettbewerb werde geprüft, ob durch ein spezielles Sonderprogramm „Bürgschaften für Bioenergieanlagen“ die derzeit noch bestehenden Investitions- bzw. Finanzierungshemmnisse seitens der Banken abgebaut werden können, führte Drautz weiter aus.

Der Wirtschaftsstaatssekretär kündigte des weiteren an, dass das Land Baden-Württemberg am 22. September 2007 erstmals einen Energietag Baden-Württemberg durchführen werde: „Unser Ziel ist es - gebündelt an einem Tag - auf die Bedeutung und Wichtigkeit der Erneuerbaren Energien und des Energiesparens aufmerksam zu machen und die Bürger dafür zu sensibilisieren.“

Um landesweit Aufmerksamkeit zu wecken, bestehe der unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Oettinger stehende Energietag - neben einer größeren zentralen Veranstaltung auf dem Schlossplatz - aus einer möglichst großen Anzahl dezentraler Aktionen im Land. „Es sollen daher möglichst viele Partner dafür gewonnen werden, selbst Veranstaltungen zum Thema Erneuerbare Energien und Energieeffizienz durchzuführen.“

Die Koalitionsvereinbarung legt einen Schwerpunkt der Landespolitik in die Energiepolitik. Insbesondere wird auf den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Erhöhung der Energieeffizienz Wert gelegt. Bereits mit Kabinettsbeschluss vom 20.09.1999 hat die Landesregierung bis zum Jahr 2010 für die Nutzung erneuerbarer Energien als Ziele eine Verdoppelung des Anteils der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung auf 11,5 % und beim Primärenergieeinsatz auf 4,8% in Baden-Württemberg vorgegeben. Die Verdoppelungsziele sind im Klimaschutzkonzept und im Umweltplan des Landes fortgeschrieben. In der aktuellen Koalitionsvereinbarung wird als Ziel genannt, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung bis 2020 auf 20% zu steigern.

Quelle:

Wirtschaftsministerium

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