Kultur

Kurpfälzisches Prunkmöbel zurück im Mannheimer Schloss

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„Ein Jahr nach der Wiedereröffnung der mit 800 originalen Kunstobjekten wieder eingerichteten Beletage des Barockschlosses Mannheim kehrt nun ein weiteres Ausstellungsstück an seinen Entstehungsort zurück. Ein wertvoller Schreibschrank des kurfürstlichen Hofebenisten Jakob Kieser wird dem Land von der H.W. & J.Hector-Stiftung zu Weinheim als Dauerleihgabe für das Schloss Mannheim zur Verfügung gestellt. Die Ausstellung gewinnt mit dem Prunkmöbel ein weiteres für die kurpfälzische Geschichte bedeutendes Highlight. Die Krone der Kurpfalz erfährt einmal mehr eine große Bereicherung.“ Dies sagte Finanzminister Gerhard Stratthaus am Mittwoch (12. März 2008) in Mannheim vor der Presse.

Der Schreibschrank stammt aus der Kabinettsschreinerei des Kurfürsten Carl Theodor, die im 18. Jahrhundert im Mannheimer Schloss untergebracht war, und wurde von Kieser um 1765/1770 hergestellt. Jakob Kieser fertigte seinerzeit die besten Möbel für die Ausstattung der Mannheimer Räume und Schloss Schwetzingen an. Der kunstvoll gearbeitete Schreibschrank ist eines von nur zwei Möbelstücken, die die Signatur Kiesers tragen. Ihm kommt damit eine Schlüsselstellung für die kurpfälzische Möbelkunst zu. Nach der Herstellung scheint der Schreibschrank an den kurpfälzischen Geheimen Rat und Hofkammerpräsidenten Wolfgang Heribert Freiherr von Dalberg und Herr zu Herrnsheim gelangt zu sein. Jetzt kehrt das Original nach fast 250 Jahren zurück an seinen Entstehungsort.

„Viele Kunstgegenstände konnten überhaupt erst durch das Engagement von Sponsoren ins Schloss gelangen. Dieses Engagement, dem große Anerkennung gebührt, zeigt nicht zuletzt die große Verbundenheit der Kurpfälzer mit ihrem Schloss. Die heute vorgestellte Leihgabe verdanken wir der H.W. & J. Hector- Stiftung zu Weinheim, einer gemeinnützigen Stiftung des öffentlichen Rechts, die sich bereit erklärt hat, das kunstgeschichtlich äußerst wertvolle Möbel aus der kurfürstlichen Residenz zu finanzieren und den Staatlichen Schlössern und Gärten als Dauerleihgabe zur Verfügung zu stellen“, so Stratthaus weiter.

Der Finanzminister wies auch auf ein weiteres Kunstobjekt hin, das kürzlich mit Unterstützung der Landesbank Baden-Württemberg von den Staatlichen Schlössern und Gärten für die Ausstattung des Blauen Salons der Beletage erworben werden konnte. Es handelt sich um ein Portrait der Kaiserin Eugenie von Frankreich. Das Bildnis ist nach dem berühmten Kaiserinnen-Portrait von Franz Xaver Winterhalter, dem bekannten Schwarzwälder Maler, gefertigt worden. Es ist in der Beletage neben dem Gemälde von Kaiser Napoleon III., dem Gatten der Eugenie, zu sehen.

„Wie alle Kunstwerke, die die Staatlichen Schlösser und Gärten in den letzten 15 Jahren für die Ausstattung des Mannheimer Schlosses erwerben konnten, trägt auch die Leihgabe des wertvollen Schreibschrankes von Jakob Kieser dazu bei, das kulturelle Erbe des Landes für künftige Generationen zu erhalten. Auch wenn die Spielräume in den öffentlichen Haushalten enger werden und es immer schwieriger wird, Mittel für den Kunsterwerb freizumachen, ist die Bewahrung und Pflege des historischen Vermächtnisses eine wichtige identitätsstiftende Aufgabe unserer Gesellschaft“, betonte Finanzminister Gerhard Stratthaus abschließend.

Quelle:

Finanzministerium

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