Die jüngst sanierte Schlosskirche in Rastatt kann jetzt auch digital besucht werden. Der Tübinger Foto-Journalist Ulrich Metz hat im Auftrag des Ministeriums für Finanzen einen Rundgang durch die Schlosskirche mit acht Panoramafotos angefertigt. Jedes der Panoramen hat eine Auflösung von 100 Megapixeln und kann unter www.finanzministerium.de von PC, Tablets oder auch Smartphones aus betrachtet werden.
In der Panoramatour gibt es Aufnahmen aus dem Kirchenschiff, vom Hochaltar und aus der Unteren Kapelle. Auch die Empore mit der Seuffert-Orgel, die Heilige Stiege und der Ausstellungsraum sind digitalisiert. Die Aufnahmen sollen Lust machen auf das Original - und zugleich Wartende vertrösten. Denn in die Schlosskirche wollen viele, nachdem sie 24 Jahre für die Öffentlichkeit geschlossen war: Fast 1400 Besucherinnen und Besucher haben die Schlosskirche seit 1. Juli bereits besichtigt.
Um den klimatisch sensiblen Kirchenraum zu erhalten, können die Staatlichen Schlösser und Gärten, die das Kleinod betreuen, nur begrenzt Führungen anbieten. Es gibt von Donnerstag bis Sonntag jeweils drei Führungen mit maximal 20 Personen. Wegen des hohen Interesses gab es bereits Sonderführungen, die schnell ausgebucht waren. Mit etlichen technischen Kniffen wie der Belüftung, einstellbaren UV-Filter in den Fenstern oder der modernen Heizung spielte schon bei der aufwändigen Sanierung das Bewahren eine wesentliche Rolle.Wer eine VR-Brille (Virtuelle Realität) zu Hause hat, kann digital komplett eintauchen in die Schlosskirche. Für diese Spezialbrillen, die in ihrer einfachen Ausführung in Kombination mit einem Smartphone ein dreidimensionales Raumerlebnis erzeugen, gibt es eine eigene Version, die über den Browser abrufbar ist. Spezielle Software ist ebenso wie für die zweidimensionale Version nicht notwendig.
Hintergrund
Die Schlosskirche des Barockschlosses Rastatt war 24 Jahre lang für die Öffentlichkeit geschlossen. Restauratorinnen und Restauratoren haben das Monument in jahrelanger Arbeit wieder instand gesetzt. Am 30. Juni 2017 hat Finanzministerin Edith Sitzmann die Schlosskirche wieder der Öffentlichkeit übergeben. "Extra schön, bis ins feinste Detail", urteilte die Ministerin. Markgräfin Sibylla Augusta, Witwe von Markgraf Ludwig Wilhelm („Türkenluis“), hatte die Schlosskirche als Anbau an den sogenannten Sibyllen-Bau und die Scala Santa auf der Nordseite des Rastatter Schlosses errichten lassen. Baumeister war Hofbaumeister Michael Ludwig Rohrer. Der Grundsteinlegung wurde 1720 gelegt, 1723 wurde die Kirche geweiht.
Bei der 360-Grad-Fotografie werden von einem Blickpunkt aus mehrere Aufnahmen in alle Richtungen gemacht. Es gibt spezielle Kameras für solche Aufnahmen. Wenn es aber einen umfassenden 360-Grad-Blick rundum sowie nach oben und unten geben soll, führt kein Weg an manueller Technik und viel technischer Erfahrung vorbei. Die Einzelaufnahmen des Fotografen werden am Computer so zusammengesetzt, dass alle Übergänge stimmen und nicht ersichtlich ist, dass es Einzelaufnahmen sind.
Von April bis Oktober gibt es von Donnerstag bis Sonntag um 12, 14 und 16 Uhr Führungen für maximal 20 Personen. Von November bis März entfällt die 16-Uhr-Führung. Gruppenführungen und Sonderführungen sind nach Vereinbarung möglich über die Schlosskasse. Am 24., 25., und 31. Dezember und am 1. Januar bleibt die Schlosskirche geschlossen.
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