Wirtschaft

Staatssekretär Mehrländer: Erfolgreich am Standort Deutschland

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Der Staatssekretär im baden-württembergischen Wirtschaftsministerium, Dr. Horst Mehrländer, unterstrich heute im Stuttgarter Haus der Wirtschaft bei der Fachtagung „Erfolgreich am Standort Deutschland“ des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater e.V. (BDU) die in Baden-Württemberg gegebenen günstigen Zukunftsaussichten und sagte: „Wir haben in Baden-Württemberg nicht nur den Mut zum Aufbruch, sondern wir leben den Aufbruch!“ Allerdings hingen die Zukunftsaussichten des Landes stark von der Politik der Bundesregierung ab. Wichtigste Voraussetzung für den Aufbruch seien deshalb strukturelle Reformen im Bund.

Baden-Württemberg sei das Bundesland mit den meisten Patentanmeldungen pro 100.000 Einwohner, der niedrigsten Arbeitslosigkeit und aktuell der zweithöchsten Wachstumsrate (hinter dem Saarland). Mit jährlich über 11.000 Euro pro Kopf der Bevölkerung exportiere das Land doppelt so viel wie Japan bzw. dreimal so viel wie die USA. Heute habe Baden-Württemberg bei den Exporten einen Weltmarktanteil von 1,9 Prozent und dies bei nur 0,2 Prozent Anteil an der Weltbevölkerung.

Ziel sei es, die Neuverschuldung bis zum Jahr 2011 auf Null abzubauen durch Personaleinsparungen, Subventionsabbau und Privatisierung von Landesbeteiligungen. Mehrländer: „Eine Chance für den Staat, Kosten einzusparen, bietet z.B. Public Private Partnership oder kurz PPP. Bei PPP übernimmt ein Privatunternehmen die Investition in eine Infrastruktureinrichtung und deren Betrieb. Es erhält dann vom Staat oder direkt vom Nutzer ein Nutzungsentgelt. Dabei wird mit Kosteneinsparungen von 15 Prozent gerechnet.“ Gleichzeitig könne die Wirtschaft durch PPP von zusätzlichen Aufträgen profitieren, da der öffentliche Investitionsstau damit reduziert werden könne.

„Ich freue mich deshalb, dass jetzt die ersten PPP-Projekte in Baden-Württemberg umgesetzt werden. Das sind der Bau und der Betrieb eines Verwaltungsgebäudes in Friedrichshafen und eines Freizeitbades in Leimen. Auch das Land plant eigene Pilotprojekte“, hob Mehrländer hervor. Es handelt sich um die Justizvollzugsanstalt Offenburg, das Behördenzentrum Heidelberg und die Berufsakademie Heidenheim.

Mut zum Aufbruch bedeute aber auch, dass die Mittelstandspolitik in diesem mittelständisch geprägten Land einer der zentralen Politikbereiche bleibe.

Mehrländer: „Wir setzen auf bewährte finanzielle und ideelle Förderinstrumente insbesondere in der beruflichen Aus- und Weiterbildung, z.B. durch die Förderung von Lehrgängen und Bildungszentren, in der Beratung und Qualifizierung von Gründern und Übernehmern, in der wirtschaftsnahen Forschung und bei der technologischen Entwicklung, bei der Erschließung ausländischer Märkte, bei der Versorgung von Unternehmen und Existenzgründern mit günstigem Darlehens- und Beteiligungskapital und bei der Entwicklung einer Dienstleistungsgesellschaft.“

Gerade die Qualifikation der Beschäftigten sei einer der entscheidenden Faktoren für die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit. Der Bildungs- bzw. Wissensstand der erwerbstätigen Bevölkerung sei zentraler Faktor für die Innovationsfähigkeit der Unternehmen und damit letztlich für Wirtschaftswachstum und Beschäftigung.

Mut zum Aufbruch bedeute außerdem, dass unser Land mehr Menschen brauche, die den Mut haben, unternehmerische Verantwortung zu übernehmen.

Mehrländer: „Wir müssen in der Öffentlichkeit ein positives Unternehmerbild zeichnen und die Chancen einer Existenzgründung sichtbar machen. Wir müssen Lust auf Unternehmertum machen.“ Deshalb lege das Land im Rahmen der baden-württembergischen Initiative für Existenzgründungen und Unternehmensnachfolge - ifex - besonderen Wert auf die Förderung der Information, Qualifizierung und Beratung von Gründern: „Wir haben schon 1997 eine Schulinitiative gestartet, die sich an Lehrer und Schüler aller Schularten wendet. Wir wollen damit schon in den Schulen ein Klima schaffen, in dem Mut zu unternehmerischem Denken und Handeln unterstützt wird. Ziel der Initiative ist die Sensibilisierung von Schülern für das Thema Unternehmensgründung. Projektbeispiel: Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12 können in dem landesweiten Planspielwettbewerb PriManager – Primaner managen eine AG - einen praxisorientierten Einblick in die Welt der Wirtschaft erhalten.“

Das Land fördert den Wettbewerb mit rund 500.000 Euro pro Schuljahr aus Mitteln der Zukunftsoffensive III.

Nicht zuletzt sei ein weiterer Schwerpunkt der Existenzgründungspolitik die Förderung von Existenzgründungen aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Mehrländer: „Im Rahmen des Modellprojekts "Gründerverbunde auf dem Campus" haben wir in verschiedenen Pilotprojekten Modelle entwickelt, um Wissenschaftler von der Forschung in das Unternehmertum gezielt zu unterstützen. Gründerinnen und Gründer können für zwei bis drei Jahre auf dem Campus bleiben und die Ressourcen der Hochschule oder der Forschungseinrichtung kostengünstig nutzen. Sie werden durch ein Netzwerk von Unternehmerinnen und Unternehmern beraten und unterstützt. Damit erleichtert das Land in dem High-Tech-Bereich den Unternehmensstart, da sich junge Unternehmen im Regelfall teure Forschungseinrichtungen nicht leisten können.“

In acht Gründerverbunden seien von 1998 bis 2004 rund 830 Gründungen mit insgesamt fast 1.300 Gründerinnen und Gründern unterstützt worden. Diese neu gegründeten Unternehmen hätten bereits in diesem jungen Stadium etwa 2.000 Arbeitsplätze geschaffen.

Quelle:

Wirtschaftsministerium

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