Zum Weltbienentag der Vereinten Nationen am 20. Mai haben die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (SSG) eine neue Vitrine zur Archäo-Imkerei auf der Heuneburg installiert. Damit wird ein Schlaglicht auf eine der ältesten Nahrungsmitteltraditionen der Menschen gerichtet.
„Nachhaltigkeit und Biodiversität sind in den letzten Jahren zu wichtigen Eckpfeilern für die Arbeit der Staatlichen Schlösser und Gärten geworden. Mit der neuen Vitrine auf der Heuneburg wird das entsprechende Informationsangebot erweitert und gezeigt, dass schon die Kelten Bienenhonig zu schätzen wussten“, sagte Finanzstaatssekretärin Gisela Splett.
Bienenhonig war ein wichtiges Nahrungsmittel für die Kelten. Zudem ist die Bestäubungsarbeit der Bienen von großer Bedeutung für die Entwicklung der Landwirtschaft. Die Förderung der Biodiversität und der Schutz der Bienen und anderer Insekten sind dabei wichtige Themen, die auch beim Ausbau der Erlebniswelt Heuneburg immer mehr in den Blick rücken. So gibt es bereits eine "Keltische Pflanzenwelt": Beete mit Pflanzen, die schon bei den Kelten angebaut wurden.
Weitere Aktivitäten der SSG zu Biodiversität und Nachhaltigkeit
Mit vielen großen und kleine Gärten betreuen die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg wichtige Rückzugsräume: Archen der Biodiversität, die Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten sind. Seit einigen Jahren haben die SSG damit begonnen, Rasenflächen in artenreiche Blühwiesen umzuwandeln. Zweimal im Jahr gemäht, bieten sie Nahrung und Raum für viele Tiere. Zudem entsprechen sie dem Zustand, in dem die Gärten auch zu ihrer Entstehungszeit zu erleben waren. So sind beispielsweise im Garten von Kloster Lorch, im Garten von Schloss Heidelberg, im Schlossgarten Rastatt-Favorite und im Schlossgarten Schwetzingen blühende Wiesen entstanden.
Seit 2018 gehört der eigene Honig in den Shops der Monumente der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg zum Sortiment dazu. Das „Landesgold“, geerntet von Bienen, die auf den historischen Grünflächen gehalten werden, knüpft an alte landwirtschaftliche Traditionen in Klöstern und Schlossgärten an.
Der Weltbienentag am 20. Mai wurde von der Generalversammlung der Vereinten Nationen als „World Bee Day“ ausgerufen. Die Bedeutung von Bienen als Bestäuberinnen für Biodiversität und Ernährungssicherheit ist elementar für die Menschheit. Mit dem Weltbienentag unterstreicht die Weltgemeinschaft auch die Erkenntnis über den Rückgang der weltweiten Bienenpopulation und den dringenden Schutz der Bienen.
Bienen sind für die Menschen eine Quelle der Nahrung und der Gesundheit. Ihre Bauwerke und ihr Sozialverhalten sind Vorbilder und Innovationstreiber in Technik und Informatik. Kaum ein Tier begleitet die Entwicklung der Menschen so lange wie die Honigbiene. Langfristig kann der Schutz und Nutzen der Bienen dazu beitragen, Armut und Hunger zu verringern, sowie eine gesunde Umwelt und Artenvielfalt zu erhalten. Durch Flächenverbrauch und intensive Landwirtschaft sind die Bienen und viele andere Insekten inzwischen in Gefahr. 75 Prozent der globalen Nahrungsmittelpflanzen sind von der Bestäubung insbesondere durch Bienen abhängig.
Allein für medizinische Zwecke kommen heute über 50.000 bienenbestäubte Pflanzenarten zum Einsatz. Die Wabenbauweise der Honigbienen ist aus Flug- und Fahrzeugbau nicht mehr wegzudenken. Die hocheffiziente Sammelweise der Arbeiterinnen eines Bienenvolks ist beispielsweise Vorbild in Logistikprozessen, Computerprogrammen und sozialen Netzwerken.
Der 20. Mai wurde ausgewählt, weil an diesem Tag ein Pionier der Imkerei geboren wurde: Anton Janscha kam am 20. Mai 1734 in Bresniza auf die Welt. Er war Hofimkermeister bei Kaiserin Maria Theresia in Wien und begründete in der Praxis und in Theorie und Lehre die moderne Imkerei. 2014 hat der slowenische Imkerverband die World Bee Day Initiative (www.worldbeeday.org) mit Unterstützung der Regierung von Slowenien gestartet. Am 20. Dezember 2017 übernahmen die Vereinten Nationen den jährlichen Termin und schufen damit den Weltbienentag am 20. Mai.
Informationen zur Heuneburg - Stadt Pyrene
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