Über 131 Hektar an natur- und klimaschutzwichtigen Flächen hat das Land Baden-Württemberg im Jahr 2021 erworben.
Finanzstaatssekretärin Gisela Splett: „Gute Finanzpolitik investiert auch in Artenvielfalt und Naturschutz“
Umweltstaatssekretär Andre Baumann: „Auf Flächen, die uns als Land gehören, können wir wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen am besten bewahren und pflegen“
Über 131 Hektar an natur- und klimaschutzwichtigen Flächen hat das Land Baden-Württemberg im Jahr 2021 erworben. Insgesamt hat das Land rund 3,2 Millionen Euro investiert.
Finanzstaatssekretärin Gisela Splett: „Auch 2021 wurden über 131 Hektar Naturschutzflächen erworben, darunter auch Grundstücke, die für bestimmte gefährdete Arten wichtig sind. So konnten etwa im Ammertal bei Tübingen über 13 Hektar zur Wiederansiedlung des Kiebitzes erworben werden. Gute Finanzpolitik investiert auch in Artenvielfalt und Naturschutz, denn das ist unsere natürliche Lebensversicherung.“
Umweltstaatssekretär Andre Baumann: „Manche besonders wertvollen Naturschätze können wir nur dann schützen und zum Glänzen bringen, wenn wir sie als Land erwerben. Moore, Wacholderheiden und Wiesenlandschaften gehören wie unsere Klöster und Schlösser zu unserem Natur- und Kulturerbe im Land. Und auch für sie gilt: Was einem gehört, kann man am besten bewahren und pflegen.“ Zu den vielseitigsten und gleichzeitig gefährdendsten Ökosystemen zählen unsere Moore, die es mehr denn je zu schützen gelte. „Lebendige Moore schützen das Klima und die Artenvielfalt. Torf im Moor bindet gewaltige Mengen Kohlenstoff und in Mooren leben hochspezialisierte Tier- und Pflanzenarten, die nur dort vorkommen können.“
Im Regierungsbezirk Tübingen wurden über 50 Hektar natur- und klimaschutzwichtiger Flächen erworben. Unter anderem rund 10 Hektar Moorflächen, von denen sich rund die Hälfte im Naturschutzgebiet (NSG) Eriskircher Ried befinden. Das Eriskircher Ried ist eines der größten Naturschutzgebiete am deutschen Bodenseeufer. Weitere Moorflächen sind im NSG Südliches Federseeried im Landkreis Biberach in das Landeseigentum übergegangen. Für den Artenschutz wurden im Ammertal bei Tübingen Flächen erworben. Hier können künftig 13,6 Hektar genutzt werden, um den Kiebitz, eine gefährdete Vogelart, wieder anzusiedeln.
Zudem konnten im Regierungsbezirk Freiburg mehr als 37 Hektar für den Natur- und Klimaschutz gesichert werden. Davon über 18 Hektar im NSG Laubeck-Rensberg im Schwarzwald-Baar-Kreis. Auch Moorflächen im NSG Bodenseeufer im Landkreis Konstanz hat das Land erworben.
Im Regierungsbezirk Stuttgart wurden 23 Hektar naturschutzwichtige Flächen gekauft. Dazu zählen Grundstücke im NSG Vogelhalde Sindringen-Ohrnberg im Hohenlohekreis sowie im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Rotachtal im Ostalbkreis. 4,6 Hektar waren es im NSG Nägelestal im Landkreis Esslingen. In Löwenstein wurde für den Artenschutz eine Steinkrebszuchtanlage mit rund einem Hektar Fläche erworben.
Auch im Regierungsbezirk Karlsruhe wurden 21 Hektar Fläche in das Landeseigentum überführt, darunter über 3,5 Hektar im NSG Dießener Tal und Seitentälern im Landkreis Freudenstadt. Wichtige Moorflächen kamen im NSG Hochholz-Kapellenbruch im Rhein-Neckar-Kreis hinzu.
Naturschutz auf Landesflächen
Über 12.000 Hektar an natur- und klimaschutzwichtigen Flächen sind im Eigentum des Landes Baden-Württemberg. Zur Naturschutzstrategie des Landes gehört der Erwerb von natur- und klimaschutzrelevanten Grundstücken. Zum Schutz und zur Weiterentwicklung im Sinne des Klima- und Naturschutzes haben die Liegenschafts- und Naturschutzverwaltung ein Erwerbskonzept für Moore entwickelt. Das auf Jahre angelegte Konzept umfasst landesweit Moorflächen von rund 250 Hektar.
Moorflächen sind für den Klimaschutz von besonderer Bedeutung, da sie als Kohlenstoffspeicher fungieren. Weiterhin sind sie eine wichtige Lebensgrundlage und bieten spezielle Lebensräume für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Von den im Jahr 2021 erworbenen Grundstücken sind rund 12 Hektar Moore.