Finanzstaatssekretärin Gisela Splett und Umweltstaatssekretär Andre Baumann haben heute das Natur- und Landschaftsschutzgebiet „Gräbenwiesen, Spechbach, Weidichberg und Birkenwald“ in Mühlhausen im Kraichgau besucht. In diesem Gebiet sind in den vergangenen Jahren über ein Flurneuordnungsverfahren große naturschutzwichtige Flächen in Landeseigentum übergegangen.
Finanzstaatssekretärin Gisela Splett: „Das Land hat 47 Hektar an Flächen zugeteilt bekommen. Damit konnten weitere Flächen für den Naturschutz gesichert werden. Das Natur- und Landschaftsschutzgebiet „Gräbenwiesen, Spechbach, Weidichberg und Birkenwald“ bietet vielen seltenen oder gefährdeten Pflanzen- und Tierarten einen Lebensraum.“
Umweltstaatssekretär Andre Baumann: „Das Naturschutzgebiet in Mühlhausen im Kraichgau ist ein Kleinod und Schatz, den es zu bewahren gilt. Inmitten intensiv genutzter Agrarlandschaft im westlichen Kraichgau wird eine wunderschöne und vielfältige Kulturlandschaft erhalten. Als Eigentümer von über der Hälfte der Naturschutzfläche können wir nun über die Pflege dieses Naturschatzes selbst bestimmen und mit den Bewirtschaftern nachhaltig schützen. Damit bewahrt das Land an einem weiteren Ort in Baden-Württemberg sein Natur- und Kulturerbe: wertvolle landschaftypische und artenreiche Lebensräume.“
Weiterentwicklung naturschutzwichtiger Flächen
Die Landesregierung hat angesichts des Artensterbens den Schutz der biologischen Vielfalt in den Mittelpunkt ihrer Politik gestellt. Ein wichtiges Instrument ist dabei der Kauf und die Pflege naturschutzwichtiger Flächen.
In Mühlhausen ist es im Zuge des Flurneuordnungsverfahrens gelungen, die Naturschutzgebietsflächen fast vollständig in das Eigentum des Landes zu überführen. Verschiedene Behörden und viele Beteiligte vor Ort haben damit die Voraussetzung für eine Weiterentwicklung der Flächen im Sinne des Naturschutzes geschaffen.
Natur- und Landschaftsschutz im Kraichgau
Das Naturschutzgebiet „Gräbenwiesen, Spechbach, Weidichberg und Birkenwald“ mit rund 44 Hektar Fläche ist im gleichnamigen Landschaftsschutzgebiet eingebettet. Insgesamt umfassen die Schutzgebiete rund 143 Hektar Fläche.
Das Natur- und Landschaftsschutzgebiet umfasst Teile eines typischen und ursprünglichen Ausschnittes der Kraichgaukulturlandschaft. Es beinhaltet zahlreiche selten gewordene und naturnahe Biotoptypen.
Das Flurneuordnungsverfahren Mühlhausen-Tairnbach wurde 1979 angeordnet, um das Gebiet nach neuen betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten zu ordnen und dabei die charakteristische Kraichgaulandschaft zu erhalten sowie die Belange des Naturschutzes zu beachten und zu fördern. Das Verfahren wurde vom Rhein-Neckar-Kreis bearbeitet, es umfasste eine Fläche von 652 ha und es gab 1312 Verfahrensteilnehmerinnen und -teilnehmer.