Verlorenes Vertrauen von Kunden, Investoren und Geschäftspartnern wiederzugewinnen – vor dem Hintergrund der globalen Wirtschaftskrise wird dies immer wieder als eine der wichtigsten Aufgaben für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft diskutiert.
Corporate Social Responsibility (kurz CSR, zu deutsch unternehmerische gesellschaftliche Verantwortung) kann hierzu einen wichtigen Beitrag leisten, handelt es sich dabei doch um einen Ansatz, der den freiwilligen Beitrag der Unternehmen zu einer nachhaltigen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung fördert.
Das internationale Kooperationsforum Commitment´09 brachte am Dienstag (21.04.) im Haus der Wirtschaft in Stuttgart erstmals internationales unternehmerisches Engagement und CSR zusammen, wobei Erfahrungen und Praxisbeispiele aus Baden-Württemberg und Südosteuropa im Mittelpunkt standen.
Unternehmer sowie die Vertreter aus Wirtschaftskammern, Verbänden und gemeinnützigen Organisationen hatten hier die Gelegenheit, über die ‚üblichen’ Themen internationaler Zusammenarbeit wie etwa Investitionsbedingungen, Steuern und Recht hinauszuschauen und sicheres Potenzial auch in Krisenzeiten in verschiedenen Umfeldern zu vergleichen.
Zunächst gaben Beti Delovska, Geschäftsführerin von BASME CT (Skopje, Mazedonien) und Steffen Heil, Geschäftführer des in Stuttgart ansässigen Instituts für Social Marketing, Überblicke über die CSR-Landschaft in Südosteuropa und in Baden-Württemberg. Im Mittelpunkt des Forums standen danach Workshops mit aktuellen Fragestellungen rund um CSR, angefangen von der Frage, ob unternehmerische Verantwortung einen Wettbewerbsvorteil in ausländischen Märkten bringt, über die Frage, wie CSR in Krisenzeiten gelebt und genutzt werden kann, bis zum Beitrag, den CSR für den Umwelt- und Klimaschutz leisten kann. Dabei stellten engagierte Unternehmerinnen und Unternehmen ihre Beispiele, Projekte, Erfahrungen und Ideen aus der Praxis vor – als Erfolgsfaktor für eine nachhaltige Entwicklung von Unternehmen, als öffentlichkeitswirksamen Wettbewerbsvorteil und als krisensicheres Instrument.
„Wir sind davon überzeugt, dass Unternehmen mit ihrem freiwilligen Engagement einen wesentlichen Beitrag zur Zivilgesellschaft leisten. Dieses Engagement trägt dazu bei, dass wir auch in den heutigen Zeiten Stabilität haben“, erklärte Dr. Hans-Dieter Frey Leiter der Abteilung Grundsatz und Außenwirtschaft im Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg in seiner Begrüßungsrede an die Teilnehmer.
Jeanette Funke, Leiterin des Bereichs Nachhaltige Technologie, Industrie- und Stadtentwicklung bei der InWEnt gGmbH in Bonn fügte hinzu, zum nachhaltigen wirtschaftlichen Handeln gehöre soziale und ökologische Verantwortung. Wirtschaftliches Handeln könne zum einen nur im Einklang mit der Umwelt erfolgen, zum anderen müssten Mindeststandards des Arbeitsschutzes und der unternehmerischen Verantwortung eingehalten oder eingeführt werden. Corporate Social Responsibility sei daher eine Herausforderung, in erster Linie aber ein Mehrwert, zu dem sich immer mehr Unternehmen bekennen würden. Insbesondere für Unternehmen, die im Ausland tätig sind, gehöre CSR in der Wertschöpfungskette zu einem modernen unternehmerischen Leitbild.
Commitment 09 wurde vom Wirtschaftministerium Baden-Württemberg gemeinsam mit der InWEnt - Internationale Weiterbildung und Entwicklung gGmbH aus Bonn veranstaltet und von der ILTIS GmbH aus Rottenburg umgesetzt.
Neben Vertretern der Baden-Württembergischen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft reisten 30 Unternehmer/-innen aus Südosteuropa (Albanien, Bosnien und Herzegowina, Mazedonien und Serbien) zum Kooperationsforum an.
Dabei handelt es sich um die Preisträger des CSR-Unternehmenswettbewerbs „CSR Award for South Eastern Europe“, der im Frühjahr 2008 im Rahmen des BMZ-Programms Regionale Wirtschaftsförderung in Südosteuropa durchgeführt wurde.
Die Preisträger absolvierten vom 21.04.-23.04.09 einen Studienaufenthalt in Deutschland. Im Rahmen der Studienreise besuchten sie unter anderem auch baden-württembergische Unternehmen, die CSR erfolgreich in die Unternehmensstrategie integriert und weiterentwickelt haben. Dazu gehören die Celesio AG, die CreditPlus Bank AG in Stuttgart, die im Jahr 2008 mit dem Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg ausgezeichnet wurde, HeidelbergCement AG sowie die Voith AG.
Quelle:
Wirtschaftsministerium