„Bad Dürrheim hat einen enormen Stellenwert für das Tourismusland Baden-Württemberg; auch deshalb wünsche ich für die touristische Zukunft des Solemar und der Stadt Bad Dürrheim weiterhin viel Erfolg.“ Dies sagte der Staatssekretär im baden-württembergischen Wirtschaftsministerium, Richard Drautz, heute beim Festakt zur Eröffnung der Erweiterungsmaßnahmen im Wellness- und Gesundheitszentrum SOLEMAR in Bad Dürrheim.
„Als wichtigster Wirtschaftsfaktor bringt der Bereich Kur und Tourismus heute jährlich 60 Millionen Euro Wertschöpfung nach Bad Dürrheim“, hob Drautz hervor. „Circa 58 Prozent der Arbeitsplätze hängen direkt am touristischen Angebot in der Stadt Bad Dürrheim. Im Vergleich zu 2007 konnte im Jahr 2008 ein Wachstum von 6,5 Prozent bei den Übernachtungszahlen verzeichnet werden. Das ist ein sehr erfreuliches und beeindruckendes Ergebnis für Bad Dürrheim.“ Hauptgrund für dieses gute Ergebnis sei die ständig wachsende Angebotsvielfalt für die Gäste. Drautz: „Das Sole-Heilbad Solemar ist dabei das zentrale Angebot des Kur- und Tourismusstandortes Bad Dürrheim mit hohem überregionalem Stellenwert.“ Allein im vergangenen Jahr seien rund 560.000 Besucher im Bad und in der Sauna gezählt worden. „Nun erlebt das Wellness- und Gesundheitszentrum Solemar eine weitere Attraktivitätssteigerung.“
Am 7. Februar 2007 wurde mit den Planungen zur Erweiterung des Solemar begonnen, führte Drautz aus. Der Förderantrag wurde am 27. September 2007 gestellt, und nach der positiven Entscheidung durch den Wirtschaftsausschuss des Landtages konnte die Bewilligung am 10. Juni 2008 erfolgen. Bereits im August 2008 wurde mit der tatsächlichen Umsetzung der Maßnahme begonnen. In einer Bauzeit von 8 Monaten wurde eine Investitionssumme von rund 1,88 Millionen Euro verbaut. Drautz: „Es freut mich sehr, dass das Wirtschaftsministerium diese Investition in die Zukunft mit rund 795.000 Euro unterstützen konnte. Die Stadt Bad Dürrheim hat damit seit 1998 bis heute für das Wellness- und Gesundheitszentrum Solemar Zuschüsse in Höhe von rund 2,6 Millionen Euro aus Mitteln des Tourismusinfrastrukturprogramms erhalten. Außerdem möchte ich an dieser Stelle erwähnen, dass auch im Rahmen der Städtebauförderung zwei städtebauliche Sanierungsmaßnahmen mit insgesamt rund 5,68 Millionen Euro bezuschusst werden konnten. Davon entfallen 1,5 Millionen Euro für die städtebauliche Erneuerungsmaßnahme ‚Innenstadt’“.
Unter dem Motto „Wir erweitern Ihre Möglichkeiten“ stehen im Wellness- und Gesundheitszentrum Solemar jetzt ein Erlebnisdampfbad mit 80 Quadratmeter, ein Süßwasser-Erlebnisaußenbecken mit 77 Quadratmeter und eine neu gestaltete Freilandschaft mit einem erweiterten Kneippangebot zur Verfügung. Durch neue Angebotskonzeptionen sollen diese Erweiterungen für die Gäste ein Gesundheitsangebot mit Alleinstellungsmerkmal darstellen. Hierbei sollen Gesundheit, Heilklima, Sole und „gesunde“ Animation den Schwerpunkt bilden. Das Erlebnisdampfbad bietet circa 20 Gästen Platz zur Entspannung und Erholung. Es bietet seinen Gästen ein einmaliges Dampfbaderlebnis, welches mit Eventtechnologie wie Geysir, Beleuchtung, Beschallung und Schwarzwälder Gewitter mitsamt 40 Grad warmen Regen einzigartig in Deutschland ist. Das Erlebnisdampfbad ist mit dem Entspannungsgarten durch eine neue, behindertengerechte Ausgangsschleuse verbunden. Drautz: „Auch das neue ‚Panorama-Becken’ ist einmalig. Es gibt in ganz Deutschland kein vergleichbares Becken mit einer so hohen Anzahl von Attraktionsangeboten wie verschieden farbigen Unterwasserleuchten und Sprudeldüsen.“ Das Becken ist mit einer eigenen Wasseraufbereitungsanlage ausgestattet. Durch neuste Technik kann den Gästen im Sommer ein kühles Becken und im Winter ein warmes Becken angeboten werden. Der Weg zum Becken, die Treppe und die Geländer sind beheizt. Eine Aussichtsplattform vom Kurpark zum Panorama-Becken soll das Interesse der Kurparkbesucher für die neu gestaltete Freifläche von 4.200 Quadratmeter verstärken. Im Zusammenhang mit der neuen Kneippanlage und dem bereits bestehenden Solebecken soll hier im Sommer unter therapeutischer Anleitung aktive Gesundheitsanimation mit den Themen Kneipp und Heilklima stattfinden.
Im Winter werden wie im Innenbereich passive Entspannungs- und Atemtherapie angeboten. „Die Kraft der Gegensätze zwischen Sole und Heilwasser soll hier ebenfalls thematisiert werden und einen Bezug zum Bad Dürrheimer VitalCenter schaffen“, sagte Drautz. „Die Kooperation mit Bad Dürrheimer Mineralbrunnen ist ein fester Bestandteil der zukünftigen Angebotsgestaltung.“ Auf der neuen Freifläche stehen den Gästen verschiedene Animationsbereiche zur Verfügung. Ganz besonders wurde auf die Schaffung von ausreichend Liege- und Ruheflächen mit zusätzlichen Sonnenschirmen geachtet. Der Zugang zu diesem Bereich wurde mit einer zusätzlichen, behindertengerechten und elektrisch betriebenen Tür ausgestattet. So steht die Außenanlage auch für Rollstuhlfahrer zur Verfügung. Damit kann nun auch ein gesundes „Outdoor-CLUB-Programm“ unter therapeutischer Leitung angeboten werden.
Drautz abschließend: „Früher wurden die Prädikate ‚Heilbäder’ und ‚Kurorte’ mit reinen Klinikstandorten verbunden. Heute jedoch stehen diese für ein vielfältiges Angebot auch für neue Gästegruppen. Gerade durch die neuen Angebote des Solemar ist nunmehr ein einmaliges und hoch qualifiziertes Gesamtangebot ‚Wellness und Gesundheit’ vorhanden.
Der Kur- und Tourismusstandort Bad Dürrheim ist mit dem Doppelprädikat Sole-Heilbad und heilklimatischer Kurort sowie im Ortsteil Öfingen zusätzlich als Luftkurort ausgezeichnet. Der Ursprung von Bad Dürrheim und damit auch des Solemar geht auf die frühen zwanziger Jahre des 19. Jahrhunderts zurück. Die Entdeckung der Steinsalzvorkommen brachten dem landwirtschaftlich geprägten Ort Dürrheim grundlegende soziale und wirtschaftliche Veränderungen. Die Saline förderte als eine der ersten in Mitteleuropa gesättigte Sole in Tiefbohrungen zutage. Die Sole bildete dann auch die Grundlage für den Kurbetrieb. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Solebäder zu Heilzwecken verabreicht. Damit wurden in Bad Dürrheim die Voraussetzungen für einen Kur- und Tourismusstandort geschaffen.
Quelle:
Wirtschaftsministerium