„Das Beschussamt Ulm ist das einzige Prüfinstitut für Waffen- und Sicherheitstechnik in Baden-Württemberg und hat eine bundesweite Reputation. Es ist ein wichtiger Partner für die baden-württembergische Waffenindustrie und die heimischen Hersteller von schützenden Bauteilen und Sonderfahrzeugen sowie für Sicherheitsfachleute, Behörden oder Banken. Da es keinen privaten Anbieter dieser Dienstleistungen gibt, kommt dem Beschussamt so eine absolut singuläre Stellung zu. Das Beschussamt Ulm zählt unter den lediglich sieben Beschussämtern in Deutschland zu den größten und mit der baulichen Erweiterung nun auch zu den modernsten.“ Dies sagte Finanzstaatssekretär Gundolf Fleischer am Dienstag (24. Juni 2008) in Ulm anlässlich der Übergabe des Erweiterungsbaus des Beschussamts Ulm.
Ursprünglich sei es die Hauptaufgabe des Beschussamts gewesen, Waffen und Munition zu prüfen und zuzulassen. Die Veränderung der inneren Sicherheit habe das Aufgabenspektrums verschoben. Die Tätigkeit bestehe heute zu rund 40 Prozent aus Materialprüfungen, Gutachten und Zertifizierungen, in deren Rahmen beispielsweise Bauteile wie Fenster und Türen ballistisch und mechanisch untersucht werden. „Die veränderten Aufgaben führten dazu, dass die Arbeitsbedingungen im vorhandenen Gebäude und auf den bestehenden Schießbahnen nicht mehr angemessen waren. Der für rund 1,6 Millionen Euro errichtete Erweiterungsbau mit einer Nutzfläche von knapp 350 Quadratmeter ermöglicht optimale Arbeitsbedingungen auf höchstem Sicherheitsstandard“, sagte Fleischer. Herzstück des Erweiterungsbaus sei eine hochmoderne fahrbare Schießkabine, in der beispielsweise gepanzerte Fahrzeuge oder Schutzwesten der Polizei geprüft würden. Der Staatssekretär wies darauf hin, dass die Erweiterung des Beschussamts Ulm auch ein Beitrag der Landesregierung zur Stärkung des baden-württembergischen Mittelstandes sei, der mit traditionsreichen Unternehmen führend in der Waffen- und Sicherheitsindustrie sei.
Das Land engagiere sich in Ulm in erheblichem Umfang für weitere Bauprojekte. Neben einem geplanten Neubau für das Eichamt und umfangreichen Baumaßnahmen in der Außenstelle der Justizvollzugsanstalt Ulm sei angesichts der politischen Schwerpunktsetzung im Bildungsbereich natürlich der Hochschulstandort Ulm im Fokus. Für die Universität Ulm habe das Land in den letzten zehn Jahren rund 130 Millionen Euro in Baumaßnahmen investiert. Beim Universitätsklinikum Ulm sei der Neubau für die Chirurgie mit Gesamtbaukosten von rund 180 Millionen Euro eine der derzeit größten Klinikbaumaßnahmen in Baden-Württemberg. „Die vielfältigen und anspruchsvollen Bauprojekte der Staatlichen Vermögens- und Hochbauverwaltung sind eine Grundlage für das Land, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Gleichzeitig wird so der Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg gestärkt“, sagte Finanzstaatssekretär Gundolf Fleischer abschließend.
Quelle:
Finanzministerium Baden-Württemberg