„Mir ist es wichtig, mit jungen Menschen im Gespräch zu bleiben. Gerade ein Finanzminister vertritt die Interessen der jungen Generation. Denn Haushaltskonsolidierung ist kein Selbstzweck. Eine verantwortungsbewusste Haushaltspolitik findet insbesondere im Interesse der nachfolgenden Generationen statt. Es sind die jungen Menschen, die die heutigen Schulden abtragen müssen. Generationengerechtes Handeln heißt daher Schuldenbegrenzung. Alle Ausgaben müssen auf den Prüfstand. Stärker als in der Vergangenheit muss Vorrang und Nachrang von Aufgaben und damit Ausgaben herausgearbeitet werden.“ Dies erläuterte Finanzminister Willi Stächele anlässlich eines Besuchs im Bildungszentrum der Oberfinanzdirektion in Freiburg am Montag (19. April 2010).
Die zentrale Frage laute: Welche Investitionen sichern für die nachfolgenden Generationen die Zukunft des Landes? Die jetzige Aktivgeneration müsse dazu beitragen, dass die im Augenblick zur Konjunkturförderung unvermeidlichen neuen Schulden wieder abgetragen werden. Dies habe man gesetzlich verankert. Nach der Schuldenbremse in der Landeshaushaltsordnung seien neue Schulden binnen sieben Jahren wieder zurück zu zahlen. Darüber hinaus dürften nach der neuen Schuldenregelung des Grundgesetzes ab 2020 grundsätzlich keine weiteren Schulden aufgetürmt werden. Man habe in der letzten Zeit einiges erreicht, stehe aber vor der gesamtstaatlichen Herkulesaufgabe auch in Zeiten der Wirtschaftskrise die Fahne der Haushaltskonsolidierung hoch zu halten. Die strikte Schuldenbegrenzung stelle nämlich nicht bei wirtschaftlicher „Schönwetterlage“ eine besondere Herausforderung dar, sondern insbesondere dann wenn „dunkle Wolken am Himmel stehen“. Dies müssten einige in Politik und Gesellschaft noch stärker verinnerlichen. Die anhaltende Diskussion um eine weitere Steuerentlastung sei ein gutes Beispiel hierfür, so Stächele.
„In Freiburg bieten wir unseren Nachwuchskräften eine spannende Ausbildung mit einem qualifizierten Abschluss,“ erklärte der Minister im Hinblick auf die Ausbildung der Steueranwärterinnen und Steueranwärter. Nach der zweijährigen Ausbildung würde die Absolventen eine abwechslungsreiche Tätigkeit in der Steuerverwaltung das Landes erwarten. „Wir brauchen ihre Unterstützung bei der Bewältigung der anstehenden Herausforderungen. Gut ausgebildete junge Menschen finden beim Lande zudem einen attraktiven Arbeitgeber,“ betonte der Minister abschließend.
Informationen zum Bildungszentrum Freiburg der Oberfinanzdirektion Karlsruhe
Die Oberfinanzdirektion Karlsruhe betreibt ihr Bildungszentrum an den Standorten Freiburg und Schwäbisch Gmünd. Dort gibt es jeweils eine Finanzschule für die theoretische Ausbildung der Anwärter des mittleren Dienstes. Neben dem allgemeinen und besonderen Steuerecht gehört auch Rechtskunde, politische Bildung und Verwaltungsorganisation zum vermittelten Lehrstoff. Auch für die übrigen Bediensteten der Finanzverwaltung finden in Freiburg Fortbildungskurse und Seminare statt. Zudem werden die Ausbildungsarbeitsgemeinschaften der Anwärter des gehobenen Dienstes im Bildungszentrum durchgeführt.
In Freiburg befindet sich das Bildungszentrum seit 1992 in der Habsburgerstraße 130. Das Gebäude war vorher von den französischen Streitkräften als ecole maternelle genutzt worden. Die Anwärter sind während der Unterrichtsmonate in nahe gelegenen Wohnheimen mit 115 Plätzen in der Rheinstraße untergebracht.
Quelle:
Finanzministerium Baden-Württemberg