Finanzmarkt

Finanzminister Willi Stächele fordert globale Finanzmarktsteuer und lehnt Sondersteuer auf Banker-Boni ab

Berechne Lesezeit
  • Teilen

„Durch die Bankenkrise sind immense Milliardenschäden entstanden. Es darf nicht sein, dass die Steuerzahler die Zeche für die Zocker an den Finanzmärkten bezahlen müssen. Die mit Staatsmilliarden gestützte Finanzwirtschaft hat sich vielmehr an den gewaltigen Kosten für die Krisenbewältigung zu beteiligen. Ein geeignetes Instrument hierfür ist eine globale Finanzmarktsteuer. Eine nationale oder europäische Alleinlösung ist allerdings abzulehnen. Um Wettbewerbsverzerrungen zu verhindern, gilt es, auf internationalem Parkett zu überzeugen und die Staatengemeinschaft zu gewinnen. Als Anreiz wäre es durchaus denkbar, dass ein Teil der Einnahmen aus einer globalen Finanzmarktsteuer als Gemeinschaftsleistung der Bekämpfung des Klimawandels dienen könnte.“ Dies sagte Finanzminister Willi Stächele am Freitag (15. Januar 2010) in Stuttgart.

Die Forderung nach einer Sondersteuer auf Banker-Boni wies der Finanzminister in diesem Zusammenhang zurück: „Man sollte jetzt nicht jede populistische Wundertüte ausprobieren. Eine Sondersteuer auf Banker-Boni wäre wenig praktikabel und würde das ohnehin komplizierte deutsche Steuerrecht noch unübersichtlicher machen. Eine solche Steuer für eine bestimmte Berufsbranche wäre zudem Auftakt für manche weitere steuerpolitische Irrfahrt.“

Stächele brachte in Erinnerung, dass Bonuszahlungen von den hierfür verantwortlichen Gremien entweder in Verträgen oder in Einzelentscheidungen festgelegt würden. Diese Gremien hätten die Verantwortung, im jeweiligen Einzelfall eine angemessene und interessengerechte Lösung zu finden. Mit dem am 5. August 2009 in Kraft getretenen Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung habe man auf die erheblichen Defizite bei den bisherigen Vergütungssystemen reagiert. Erweitert wurde beispielsweise die Möglichkeit des Aufsichtsrats, die Vergütung bei einer Verschlechterung der Lage des Unternehmens nachträglich zu reduzieren. Variable Vergütungsbestandteile sollen eine mehrjährige Bemessungsgrundlage haben. Der Aufsichtsrat solle für außerordentliche Entwicklungen eine Begrenzungsmöglichkeit vereinbaren. „Wer die Aufsicht über Banker und Manager nicht erfüllen will, darf deswegen nicht gleich nach dem Staat rufen. Die jeweiligen Aufsichtsgremien sollten vorhandene Managerverträge vielmehr unter die Lupe nehmen und nur langfristig gesicherte Erfolge mit angebrachten Bonuszahlungen quittieren“, so der Minister abschließend.

Quelle:

Finanzministerium

Weitere Meldungen

Historische Schwarz-Weiß-Aufnahme von Matthias Erzberger, sitzend an einem Schreibtisch mit Aktenstapel, aufgenommen in einem Innenraum. Foto aus dem Bundesarchiv.
Rede

Steuerreform als Staatsreform – Matthias Erzbergers Vermächtnis

Green Bond BW
Green Bond BW

Fünfter Green Bond: Land steigert Volumen erneut

Porträt von Diana Marquardt, neue Amtsleiterin des Amts Ulm von Vermögen und Bau Baden-Württemberg (links), und Simon Schneider, neuer Amtsleiter des Staatlichen Hochbauamts Ulm im Bundesbau Baden-Württemberg (rechts), aufgenommen in Ulm.
Personal

Neue Leitungen bei Vermögen und Bau Ulm und beim Staatlichen Hochbauamt Ulm

Podcast

Was muss sich in der Steuerverwaltung ändern, Florian Köbler?

Außenansicht Polizeireviers in Horb am Neckar
Vermögen und Bau

Feierliche Übergabe des Polizeireviers in Horb am Neckar

Baubeginn Visualisierung des Stalls Domäne Hochburg
Vermögen und Bau

Neuer Milch- und Jungviehstall für die Staatsdomäne Hochburg Emmendingen

Screenshot vom Digitaler Geschäftsbericht 2024 der Staatlichen Vermögens- und Hochbauverwaltung Baden-Württemberg
Digitaler Geschäftsbericht

Geschäftsbericht 2024 von Vermögen und Bau Baden-Württemberg ist online

Ökostrom Photovoltaikanlage

Land bei Strombeschaffung für 2025 Spitze im Bundesvergleich

Oberfinanzpräsident Bernd Kraft (links) und Finanzstaatsekretärin Gisela Splett (rechts)
Steuern

Bilanz der Steuerverwaltung 2024: Erfolgreiches Vorgehen gegen Steuerbetrug

Finanzamtsgebäude Balingen
Amtsleiterwechsel

Neue Leiterin des Finanzamts Balingen

Visualisierung des fünften Bauabschnitt der Sanierung des Bildungs- und Beratungszentrums für Hörgeschädigte
Vermögen und Bau

Sanierung des Bildungs- und Beratungszentrums für Hörgeschädigte

Podcast

Wie retten wir das Vertrauen in Politik und Staat, Hendrik Wieduwilt?

Luftaufnahme des neuen Büro- und Laborgebäudes der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) in Karlsruhe mit begrünten Dachflächen und Photovoltaikanlagen, umgeben von weiteren Bürogebäuden und Grünflächen.
Hochbau

Neues Büro- und Laborgebäude für die Landesanstalt für Umwelt

Leere Holzstühle in einem Klassenzimmer, unscharfe grüne Tafel im Hintergrund.
Haushalt

Lehrerstellen falsch ausgewiesen

Eröffnung der Amur-Tiger-Anlage
Vermögen und Bau

Eröffnung der neuen Anlage für Amur-Tiger in der Wilhelma