„Frauen in der Forschung“ ist der Titel einer Veranstaltung der Reihe FrauenAspekte des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg mit seiner Initiative „Frauen in Naturwissenschaft und Technik“. Sie findet am Donnerstag, 18. Juni von 14 bis 17.30 Uhr im Haus der Wirtschaft in Stuttgart, Willi-Bleicher-Straße 19, Studio A, statt. Nach einer Begrüßung von Günther Leßnerkraus, Leiter der Abteilung Innovation und Technologietransfer im Wirtschaftsministerium, geht es in einem Vortrag von Dr. Hildegard Matthies vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung um das Thema „Geschlechterkompositionen in Naturwissenschaft und Technik: Der kleine Unterschied“. Danach stellt Ina E. Bieber von der Goethe-Universität Frankfurt/Main die Ergebnisse einer Umfrage in wirtschaftsnahen außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Baden-Württemberg vor, die das Wirtschaftsministerium realisierte.
Hintergrund der Befragung ist, dass der Anteil an Frauen in Forschungseinrichtungen mit steigender Qualifikationsstufe stark abnimmt. Es sollten Informationen über die Situation, die Interessen und mögliche Schwierigkeiten von in der Forschung tätigen Frauen gewonnen werden, um diese mit geeigneten Maßnahmen und Projekten unterstützen zu können.
In der Studie wurden vier zentrale Problem- und Handlungsfelder benannt: Erstens besteht ein zentrales strukturelles Karrierehemmnis der Wissenschaftlerinnen in Problemen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Es fehlt an guten Kinderbetreuungsmöglichkeiten, flexiblen Arbeitszeitmodellen, Telearbeits- und Teilzeitmöglichkeiten.
Zweitens stellt die männlich geprägte Arbeitswelt eine Schwierigkeit dar. Männliche Entscheidungsstrukturen und Kommunikationsmuster hindern die Wissenschaftlerinnen am Aufstieg. Ein drittes Problem liegt in einer mangelnden Selbstwirksamkeitserwartung der Frauen, das bedeutet, dass Frauen häufig die Erwartung fehlt, aufgrund ihrer eigenen Kompetenzen Aufgaben erfolgreich erfüllen zu können. Wichtig wären Unterstützungsmaßnahmen in Form von speziellen Seminaren im Bereich des Managements, der Führung, der Selbstorganisation, der Karriereplanung, des Zeitmanagements und der Kommunikation. Viertens sind die Frauen im Berufsalltag auch mit Vorurteilen ihrer männlichen Kollegen und Vorgesetzten konfrontiert.
Zum Abschluss der Veranstaltung wird Jutta Dalhoff, Leiterin des Kompetenzzentrums Frauen in Wissenschaft und Forschung in Bonn, zum Thema „Karriereförderung für Wissenschaftlerinnen und strukturelle Veränderungen im Wissenschaftsbetrieb – Erfahrungen und Empfehlungen“ referieren.
Quelle:
Wirtschaftsministerium