Nach Angaben einer Sprecherin hat das Finanzministerium zur Klärung der baugeschichtlichen Situation des Gebäudes Dorotheenstr. 10, bis zum Jahr 1919 genutzt als „Hotel Silber", eine Untersuchung in Auftrag gegeben. Ziel der Untersuchung war es festzustellen, ob im Kellergeschoss des Gebäudes etwaige Spuren der NS-Nutzung aufzufinden sind. Mit der Untersuchung wurde ein renommierter und unabhängiger Restaurator beauftragt. Der Restaurator war bereits in ähnlicher Aufgabenstellung tätig.
Das Gebäude wurde für die unterschiedlichen Nutzungen als Gasthof, als Hotel, als Gebäude der Deutschen Reichspost, als Polizeipräsidium, Gestapo-Zentrale, Kriminalpolizei und schließlich als Ministeriumsgebäude mehrfach umgebaut und grundlegend saniert. Der Westteil zur Karlstraße hin wurde im Krieg bis auf das Kellergeschoss zerstört und neu aufgebaut. Der Ostteil (zur Holzstraße) war ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen.
Im Rahmen der aktuellen Untersuchung wurden Wände, Decken und Boden im gesamten Kellerbereich an mehreren Stellen geöffnet. An keiner Stelle, also weder im östlichen Kellerteil mit den drei in früheren Plänen eingezeichneten Verwahrzellen noch im westlichen Kellerteil mit dem offen sichtbaren Gewölbekeller konnten dabei irgendwelche Spuren der NS-Nutzung, wie beispielsweise Inschriften an den Wänden, gefunden werden.
Im östlichen Kellerteil mit dem in den früheren Plänen eingezeichneten Zellenbereich wurde der Originalputz durch die verschiedenen Nutzungsänderungen gründlich entfernt und mit einer vorgesetzten Ziegelwand (zur Trockenlegung der Mauern und deren Durchlüftung) mit aufgesetztem Betonring versehen. Im Wandbereich der früheren Zellen findet sich nur noch in einer Wandritze in über zwei Meter Höhe ein minimaler Rest des Verputzes aus der Gestapo-Zeit.
Quelle:
Finanzministerium