Mittelstandsforum

Innovationsförderung für den Mittelstand

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"Technologischer Fortschritt und Innovation sind Schlüsselfaktoren für unser Land." Mit diesen Worten eröffnete der Staatssekretär im baden-württembergischen Wirtschaftsministerium, Richard Drautz, heute in Weinstadt als Schirmherr der Veranstaltung das Mittelstandsforum der Frey & Schöler Managementberatung GmbH, das sich dem Thema "Innovationsförderung für den Mittelstand" widmete.

Der Wirtschaftsstaatssekretär hob mit einigen Kennzahlen die heutige technologische Stellung Baden-Württembergs hervor: Nach dem vom Statistischen Landesamt entwickelten Innovationsindex ist Baden-Württemberg die innovationsstärkste Region in der EU. Mit Ausgaben für Forschung und Entwicklung von 12,3 Milliarden Euro liegt Baden-Württemberg an der Spitze der Bundesländer. Der Anteil dieser Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt beträgt im Land 3,9 Prozent: "Das ist Platz 1 unter den Flächenländern!" Baden-Württemberg war 2005 beim Deutschen Patentamt mit 120 Patentanmeldungen pro 100.000 Einwohnern Spitzenreiter unter den Bundesländern. Drautz: "Was jedoch bei all diesen Spitzenwerten leicht untergeht, ist die Tatsache, dass fast 80 Prozent der Ausgaben für Forschung und Entwicklung in unserem Bundesland von der Wirtschaft getätigt werden."

Für Baden-Württemberg charakteristisch seien die vielen kleinen und mittleren Unternehmen: von Zulieferer und Handwerkern über Dienstleister bis hin zu den weltweiten Anbietern von Nischenprodukten. Sie sähen sich wachsenden Herausforderungen bei der Bewältigung des technischen Fortschritts gegenüber. Die Komplexität moderner Technologien zwinge zu mehr Kooperationen, in denen jeder sein spezielles Wissen einbringe und in denen man gemeinsam nach Lösungen suche. Drautz: "Das können Kooperationen mit anderen Unternehmen sein oder solche mit Forschungseinrichtungen als besonders effiziente Form des Technologietransfers."

Hier sei Baden-Württemberg in der glücklichen Lage, dass es eine exzellent ausgebaute Forschungsinfrastruktur aufweisen könne: neben den 9 Universitäten und den 16 technischen Fachhochschulen seien vor allem die 29 Vertragsforschungseinrichtungen zu nennen. Drautz: "Hierzu gehören zum Beispiel die 14 Fraunhofer-Institute im Land. Hinzu kommt die Steinbeis-Stiftung mit ihren über 400 Transferzentren im Land, die Beratungen und Hilfestellung vor allem bei Entwicklungsvorhaben kleiner und mittlerer Unternehmen anbietet."

Die Technologie- und Innovationsförderung des Landes unterstütze die Forschungseinrichtungen, da sie ein wichtiger Standortfaktor seien. Drautz: "Sie müssen sich aber noch konsequenter für die Belange des Mittelstands öffnen. Die vom Bund angekündigte Forschungsprämie für kleine und mittlere Unternehmen könnte hier Anreize geben."

Der Technologietransfer müsse rasch und unkompliziert erfolgen. "Erfreulich ist, dass die Steinbeis-Stiftung wieder kostenlose Erstberatungen anbietet. Dies erleichtert den Einstieg und senkt die viel zitierte Schwellenangst." Im Rahmen der Zukunftsoffensive IV habe das Wirtschaftsministerium Mittel der Landesstiftung zur Förderung von Verbundforschungsprojekten erhalten. Drautz:"18 Millionen Euro stehen insgesamt zur Verfügung. Eine erste Tranche von 9 Millionen Euro ist derzeit für vorwettbewerbliche Projekte auf den Gebieten Produktionstechnik, Material- und Energieforschung ausgeschrieben."

"Im Rahmen einer Umstrukturierung haben wir im Wirtschaftsministerium ein neues Referat geschaffen, das sich speziell der Clusterpolitik und Clusterförderung widmen soll", führte Drautz weiter aus. "Cluster sind landesweite oder regionale Netzwerke, in denen sich Partner entlang der gesamten Wertschöpfungskette einbringen, um gemeinsam Stärken zu stärken. Meist verfügen sie über eine Netzwerkzentrale. Als Beispiele seien etwa die MFG Medien- und Filmgesellschaft mbH, der Photonics e.V., BioPro oder der neu gegründete Verein Mikrosystemtechnik Baden-Württemberg genannt. In der Initiierung neuer und der Stärkung der vorhandenen Netzwerke sehen wir noch erhebliches Potential."

Dies gelte vor allem auch mittelständischen Unternehmen, die eine aktive Rolle in diesen Netzwerken übernehmen können.

Quelle:

Wirtschaftsministerium

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