„Wir wollen und müssen dafür Sorge tragen, dass unser Mittelstand gerade in dieser schwierigen wirtschaftlichen Phase an EU-Projekten teilnimmt, vor allem an innovativen Projekten“, betonte Richard Drautz, Staatssekretär am Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg auf der Informationsveranstaltung zu den INTERREG IV B-Programmen der Europäischen Union am 22. Juli 2009 in Heilbronn.
Zu der Veranstaltung mit Fokus auf der Zusammenarbeit mit Nordwesteuropa und Mitteleuropa hatten das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, das Steinbeis-Europa-Zentrum, die Wirtschaftsförderung Raum Heilbronn und die German Graduate School of Management & Law in Heilbronn eingeladen.
Drautz begrüßte es, dass in den INTERREG Programmen Mittel- und Nordwesteuropa die Beteiligung Privater, also vor allem kleiner und mittlerer Unternehmen, an Projekten möglich ist. Ein vorrangiges Ziel der Programme sei es, eine Brücke zwischen verschiedenen Akteuren zu schlagen: zwischen den Kommunen, Akteuren der öffentlichen Verwaltung, kleinen und mittleren Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen. Die Programme stellten gerade für Themen, die für Baden-Württemberg von hoher Relevanz sind, Fördergelder bereit – wie Innovation, die Verbesserung der räumlichen Erreichbarkeit, die verantwortungsvolle Nutzung der Umwelt und schließlich die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität von Städten und Regionen.
In den beiden Kooperationsräumen Mittel- und Nordwesteuropa stehen den Antragstellern in Europa 564 Millionen Euro für den Zeitraum 2007 bis 2013 aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung zur Verfügung.
Magdalena Buczek, Projektleiterin am Steinbeis-Europa-Zentrum, wies auf die Förderthemen und die Bedeutung der transnationalen Zusammenarbeit hin und zog Bilanz zur bisherigen Beteiligung von baden-württembergischen Partnern. Vertreter der nationalen Kontaktstellen der beiden Kooperationsräume Mitteleuropa und Nordwesteuropa erläuterten die Fördermodalitäten.
Die Förderschwerpunkte sind:
- die Verbesserung des staatenübergreifenden Technologietransfers
- Kooperationen zwischen Forschungseinrichtungen und kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU)
- transnationale Marketingaktivitäten regionaler Cluster
- der Ausbau von Unternehmensnetzwerken
- die Verwertung von Technologien
- die Entwicklung von Innovationsstrategien über mehrere Staaten hinweg.
Baden-württembergische Akteure beteiligen sich bereits mit großem Erfolg an den Programmen, so zum Beispiel die BioRegio STERN Management GmbH als Partner im Projekt FASILIS (Anbahnung von Kooperationen zwischen KMU und Forschungseinrichtungen der LifeScience Branche in Nordwesteuropa) und die Stadt Stuttgart, als Koordinator, zusammen mit dem Regierungspräsidium Stuttgart, im Projekt URBAN SMS (Bodenmanagement-Strategie für städtische Räume).
Seit dem 1. Juni 2009 ist das Steinbeis-Europa-Zentrum im Auftrag des Wirtschaftsministeriums des Landes Baden-Württemberg als regionale Beratungsstelle für die INTERREG-Programme der europäischen territorialen Zusammenarbeit (Ziel 3 der EU-Regionalpolitik) tätig. Im Rahmen des Projektes berät und betreut das Steinbeis-Europa-Zentrum interessierte Antragsteller und informiert die Fachöffentlichkeit zum Thema INTERREG in Baden-Württemberg. Ziel des Wirtschaftsministeriums und des Steinbeis-Europa-Zentrums ist es, die Chancen auf EU-Fördermittel für Unternehmen, Kommunen, Städte, regionale Wirtschaftsförderer sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu erhöhen. Das Steinbeis-Europa-Zentrum bietet Erstberatung zu den INTERREG-Programmen, Unterstützung bei der Partnersuche, Feedback zu Projektskizzen sowie einen Nachrichten-Service. Eine weitere Informationsveranstaltung ist gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium am 10. September in Villingen-Schwenningen geplant.
Quelle:
Wirtschaftsministerium