„Das Schloss Bruchsal gehört zu den bedeutendsten Kulturliegenschaften Baden-Württembergs und ist die einzige geistliche Residenz der Barockzeit am Oberrhein. Über 90.000 Gäste besuchten das Schloss im letzten Jahr. Das Land hat mehr als 25 Millionen Euro bisher in die Wiederherstellung und den Erhalt des Bruchsaler Schlosses investiert. Es ist unsere Pflicht, die Kulturdenkmale des Landes für die nachfolgenden Generationen zu erhalten. Denn als kulturelles Erbe sind sie Teil unserer Geschichte und Identität.“ Dies sagte Finanzminister Willi Stächele am Sonntag (18. April 2010) in Bruchsal anlässlich des Festaktes zum 200. Todestag von Franz Wilderich von Walderdorff, des letzten Fürstbischofs von Speyer.
Das im achtzehnten Jahrhundert erbaute Schloss sei im zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört worden. Nach einer Aufbauphase habe man es 1975 für Besucherinnen und Besucher wieder eröffnet. Die Arbeiten am Schloss seien jedoch noch nicht abgeschlossen. Höhepunkt der Renovierungsarbeiten werde die Eröffnung der wiederhergestellten Beletage sein. Dafür würden rund 1.100 m² mit historischen Mobiliar und Kunstgegenständen originalgetreu ausgestattet und eingerichtet. Anlässlich des 60. Jubiläums des Landes Baden-Württemberg im Jahr 2012 sollen die Räume der Öffentlichkeit präsentiert werden. „Durch die neue Beletage wird Schloss Bruchsal für die Besucher noch attraktiver werden. Dies stärkt das Schloss und die Umgebung als interessantes Ausflugs- und Touristenziel,“ so Stächele.
Mitte April 1810 sei Franz Wilderich von Walderdorff, der letzte Fürstbischoff von Speyer verstorben. Bereits 1803 sei im Zuge der Säkularisation sein Fürstbistum aufgelöst worden. Schloss, Stadt und die umliegenden Gebiete seien von Markgraf Karl Friedrich Wilhelm von Baden als neuem Landesherrn übernommen worden. Gemeinsam mit der Stadt Bruchsal hätten die Staatlichen Schlösser und Gärten ein Programm zum 200. Todestag des Fürstbischoffs ausgerichtet. Es würden Sonderführungen, Vorträge und Ausstellungen zu dem Jubiläum angeboten. „Wir wollen die Geschichte von Schloss Bruchsal für die Menschen erlebbar machen. Ein Jubiläumsjahr bietet dazu eine gute Gelegenheit," sagte der Finanzminister abschließend.
****
Geschichte des Bruchsaler Schlosses
- Das Bruchsaler Schloss wurde im Jahr 1720 auf Wunsch des damaligen Fürstbischofs von Speyer, Damian Hugo von Schönborn, errichtet.
- Ab dem Jahr 1803 fiel es in den Besitz der Markgrafen von Baden; zuletzt diente es als Witwensitz der Markgräfin Amalie von Baden.
- Mit dem Tod der Markgräfin von Baden endete das höfische Leben im Schloss.
- Bei einem Bombenangriff im März 1945 brannte das Schloss völlig aus und war damit weitgehend zerstört.
- 1975 wurde Schloss Bruchsal nach dem Wiederaufbau durch das Land Baden-Württemberg für Besucher geöffnet.
- Derzeit wird die Beletage wieder eingerichtet. Sie soll im Jahr 2012 zum 60. Jubiläum des Landes Baden-Württemberg der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Quelle:
Finanzministerium Baden-Württemberg