„Konzepte für eine nachhaltige Mobilität – vor allem elektromobile Antriebskonzepte – sind die Grundvoraussetzungen für weiteres Wirtschaftswachstum“, erklärte Dr. Hans Freudenberg, Ministerialdirektor im Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, heute in Stuttgart anlässlich des Informationstags Elektromobilität der Landesagentur e-mobil BW. Um die Entwicklung, Produktion und praktische Einführung alternativer elektrischer Antriebskonzepte in Baden-Württemberg weiter voranzutreiben, hat die Landesregierung ergänzend zu bereits bestehenden Maßnahmen im November 2009 eine umfassende ressortübergreifende Initiative zur Förderung der Elektromobilität gestartet, über die sie bei der Auftaktveranstaltung heute informierte.
In den Jahren 2010 bis 2014 wird das Land insgesamt 28,5 Millionen Euro gezielt in Struktur- und Projektmaßnahmen investieren. Das Kernstück der Landesinitiative bildet die neue Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie e-mobil BW GmbH. Sie wird eine ganzheitliche und ressortübergreifende Innovationsförderung leisten und zukünftig als zentrale Anlauf-, Beratungs- und Servicestelle für alle Belange der Elektromobilität dienen.
„Die Experten sind sich weitgehend einig: In 50 Jahren fahren wir überwiegend rein elektrisch, entweder mit einer Batterie oder mit einer Brennstoffzelle“, so Dr. Hans Freudenberg. Nach einer kürzlich veröffentlichten Studie „BWe mobil" soll im Jahr 2020 bereits jedes vierte Neufahrzeug weltweit über eine elektrische Komponente im Antrieb verfügen.
Dies stellt die gesamte Automobilindustrie vor große Herausforderungen. Durch die Elektrifizierung des Antriebsstrangs werden Wertschöpfungsanteile neu verteilt – zwischen Komponenten, Akteuren und möglicherweise auch zwischen den einzelnen Wirtschaftsregionen. „Mit der Einführung von elektromobilen Antriebskonzepten müssen völlig neue Komponenten verbaut werden, die wiederum völlig neue Kompetenzen in den Betrieben und neue Inhalte in der Ausbildung erfordern“, erklärte der Ministerialdirektor.
Insbesondere kleine und mittlere Zulieferbetriebe verfügen bislang oft über keine ausreichende Strategie zur Sicherung von Wertschöpfungsanteilen in einer elektromobilen Automobilindustrie. „Hier wird die Agentur e-mobil BW ansetzen, denn der Erfolg Baden-Württembergs beruht in besonderer Weise auf der Innovationsstärke der vielen kleinen und mittleren Zulieferbetriebe“, so Dr. Hans Freudenberg. „Wenn sich Wirtschaft, Wissenschaft und Politik rechtzeitig auf die neue Situation einstellen, wird es gemeinsam gelingen, dass unsere Automobilindustrie gestärkt aus diesem Prozess hervorgeht.“
Quelle:
Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg