„Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen dem Elsass und Baden-Württemberg ist hervorragend und hat Modellcharakter“, erklärte Dr. Hans Freudenberg, Ministerialdirektor im Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, heute anlässlich des vierten Deutsch-Französischen Forums in Straßburg. Frankreich sei einer der wichtigsten Wirtschaftspartner des Landes Baden-Württem-berg. So liegt Frankreich bei der Ausfuhr mit einem Anteil von neun Prozent an der Gesamtausfuhr und einem Warenwert von mehr als 11,2 Milliarden Euro im Jahr 2009 an erster Stelle. Aus Frankreich nach Baden-Württemberg eingeführt wurden im gleichen Zeitraum Waren im Wert von rund neun Milliarden Euro. Frankreich belegt mit einem Anteil von 8,2 Prozent an der Gesamteinfuhr Rang drei der wichtigsten Importländer Baden-Württembergs.
Dr. Hans Freudenberg betonte, dass Baden-Württemberg die führende Innovationsregion in der EU sei. Der Druck auf die Innovationsdynamik habe sich durch die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise erhöht und werde sich jetzt in der Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs weiter verstärken. „Die heutigen Problemstellungen bei Produkt- und Verfahrensinnovationen, aber auch bei der Entwicklung von neuen Dienstleistungen erfordern mehr denn je eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mehrerer Akteure“, so der Ministerialdirektor. Ein wichtiger Beitrag, um diese Problemstellungen zu lösen sei die Mitwirkung von Unternehmen in Clusterinitiativen oder Netzwerken. Ziel des Landes sei es dabei, die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu erhöhen, eine Kultur der Kooperation zu schaffen und Innovationsprozesse durch die Erschließung neuer Technologien, Anwendungsfelder und Produkte zu beschleunigen. Dr. Hans Freudenberg begrüßte es deshalb, dass das Thema Cluster auch im Mittelpunkt des Deutsch-Französischen Forums stand und wies auf das zweite Oberrhein Cluster-Forum hin, bei dem eine grenzüberschreitende Datenbank mit Clusterinitiativen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen vorgestellt wurde.
„Wir sind der festen Überzeugung, dass sich die Herausforderungen der Wirtschaft – gerade für kleine und mittlere Unternehmen – in Netzwerken und Clusterinitiativen besser und schneller bewältigen lassen“, so Dr. Hans Freudenberg. In Netzwerken könnten Unternehmen ihre Innovationskraft steigern, Akteure Ressourcen gemeinsam nutzen oder sich die Kosten dafür teilen, Kooperationen könnten zielgenauer angebahnt und geschlossen werden und ein schneller Technologietransfer sei möglich.
Die Clusterpolitik des Landes konzentriert sich im Wesentlichen darauf, Stärken zu festigen und zu entwickeln und knüpft an vorhandene Stärken und Strukturen an. Der Ministerialdirektor wies auf die verschiedenen Landesaktivitäten hin. Basis sind 18 Wachstumsfelder, die im Rahmen eines Gutachtens identifiziert wurden und von besonderer Bedeutung in Baden-Württemberg sind. Das Wirtschaftsministerium fördert mit fünf Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung den Aufbau von landesweiten Netzwerken in diesen Zielfeldern. Zudem werden insgesamt 20 regionale Clusterinitiativen mit rund fünf Millionen Euro beim Aufbau eines professionellen Clustermanagements unterstützt. Ein weiteres Instrument der Clusterpolitik ist der Clusteratlas Baden-Württemberg, der in überarbeiteter Fassung im Herbst 2010 erschienen ist. Er schafft einen Überblick über mehr als 100 regionale Cluster und Clusterinitiativen, Netzwerke und die clusterrelevanten Forschungs-, Entwicklungs- und Transfereinrichtungen in den Regionen Baden-Württemberg.
„Mit dem 2007 eingerichteten „Cluster-Dialog Baden-Württemberg“ wurde erstmals eine Plattforum für einen Informations- und Erfahrungsaustausch für landesweite und regionale Clusterakteure wie Wirtschaftsförderer, Kammervertreter oder Verbandsvertreter angeboten“, so Dr. Hans Freudenberg.
Quelle:
Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg