„Ich freue mich über den heutigen Start des Cross-Company Mentoring Programms für weibliche Führungskräfte in Baden-Württemberg als bisher wohl größtes unternehmensübergreifendes Frauennetzwerk Deutschlands“, erklärte Dr. Hans Freudenberg, Ministerialdirektor im Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, heute anlässlich der Auftaktveranstaltung zum Cross-Company Mentoring Programm in Stuttgart.
Im Rahmen des Programms können Managerinnen der unteren und mittleren Führungsebene bei der Mercedes-Benz Bank/Daimer Financial Services, Hewlett Packard, KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und dem Verband Business and Professional Women in 16 Tandems sechs Monate lang mit Mentorinnen und Mentoren aus der Geschäftsleitung dieser Unternehmen an Führungsthemen arbeiten. „Das Cross-Company Mentoring Programm ermöglicht es allen Teilnehmenden, Botschafterinnen und Botschafter des eigenen Unternehmens zu werden, eigene Unternehmenswerte durch Erfahren anderer Unternehmenskulturen zu reflektieren und auf diese Weise die berufliche und persönliche Weiterentwicklung durch den Wechsel der Perspektive zu fördern“, so Dr. Hans Freudenberg.
Nach einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung waren Ende des Jahres 2009 bei den 200 größten privatwirtschaftlichen Unternehmen außerhalb des Finanzsektors von 833 Vorstandspositionen 21 mit Frauen besetzt – ein Anteil von 2,5 Prozent. Eine Studie der Universität Karlsruhe, in der die 600 wichtigsten börsennotierten Unternehmen in Deutschland über einen Zeitraum von elf Jahren untersucht wurden, hat einen im Wesentlichen stagnierenden, ab 2005 sogar eher rückläufigen Frauenanteil bei den Vorstandspositionen ermittelt.
„Unser Ziel ist es, den Anteil von Frauen in Führungspositionen, der in Baden-Württemberg derzeit bei 22 Prozent liegt, zu erhöhen“, erklärte der Ministerialdirektor. Um dies zu erreichen, gibt es verschiedene Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Förderprogramme wie Mentoring-, Coaching- oder Netzwerkprogramme in und mit Unternehmen. Das Cross-Mentoring – „Zwei Unternehmen – ein Tandem“ hat in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Hier bekommt eine weibliche Nachwuchsführungskraft - eine Mentee - als Mentor eine erfahrene Führungskraft eines anderen Unternehmens über einen vereinbarten Zeitraum an die Seite gestellt. Der Mentor oder die Mentorin unterstützt die Mentee bei der Planung und Umsetzung der nächsten Karriereschritte, durch die Weitergabe von nützlichen Erfahrungen, Spielregeln und informellem Wissen sowie durch die Vermittlung von Kontakten und Wissen über den Ausbau von Netzwerken.
„Die Anzahl der erforderlichen hoch qualifizierten Fachkräfte in der Wirtschaft wächst, während gleichzeitig aufgrund des demografischen Wandels die Zahl der Nachwuchskräfte sinkt. Wenn ein Unternehmen also in Zukunft auf die Besten setzen will, dann kommt es gar nicht an den Talenten der gut qualifizierten und hoch motivierten Frauen vorbei“, betonte Dr. Hans Freudenberg.
Abschließend wies der Ministerialdirektor noch auf den Wirtschaftskongress „Spitzenfrauen – Wege ganz nach oben“ des Wirtschaftsministeriums am 13. Mai 2011 sowie die neue Internetplattform „Frauen und Führung – Karriereforum Baden-Württemberg“ hin, die am 10. Januar 2011 startet.
Quelle:
Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg