„Der Weiterbildung kommt eine herausragende Rolle für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft zu und diese Bedeutung ist auch in Zeiten einer Wirtschafts- und Finanzkrise ungebrochen“, erklärte Wirtschaftsstaatssektretär Richard Drautz heute auf dem Neujahrsempfang für die Mitglieder der regionalen Arbeitsgemeinschaften für berufliche Fortbildung in Stuttgart.
Richard Drautz betonte, dass die Wirtschaft nicht nur jetzt, sondern auch künftig Fachkräfte benötige. Das Ausmaß des Fachkräftemangels verdeutliche eine Studie der Prognos AG, derzufolge ohne geeignete Gegenmaßnahmen im Jahr 2015 voraussichtlich rund 280.000 Erwerbstätige fehlten. Bis zum Jahr 2030 drohe die Arbeitskräftelücke sogar auf 500.000 Erwerbstätige anzuwachsen. „Die berufliche Weiterbildung kann bei der Bewältigung dieser Herausforderung helfen, indem sie dazu beiträgt, das Potenzial qualifizierter Fachkräfte zu erschließen“, erklärte Richard Drautz. Der Weiterbildungssektor habe sich in den letzten Jahren immer mehr zur vierten Bildungssäule neben der Schule, dem Dualen System und der Hochschule entwickelt.
Als Hauptredner konnte für den Neujahrsempfang Prof. Dr. Klaus Koziol gewonnen werden. In seinem Vortrag „Der Mensch ist das Maß aller wirtschaftlichen Dinge“ zeigte er auf, dass soziale und ethische Nachhaltigkeit, die den Menschen in den Mittelpunkt unternehmerischen Handelns stellt, letztlich auch die entscheidenden Schlüssel für den Unternehmenserfolg sind.
„Die berufliche Weiterbildung ist eine Zukunftsinvestition sowohl für das Unternehmen als auch für den Einzelnen“, hob auch Richard Drautz hervor. „Eine Erhöhung der beruflichen Weiterbildungsbeteiligung ist angesichts der wirtschaftlichen und technischen Herausforderungen unabdingbar. Allerdings besteht hier noch immer großer Sensibilisierungs- und Informationsbedarf“.
Genau an dieser Stelle setzen die Arbeitsgemeinschaften für berufliche Fortbildung (Argen) an. Ihre Zielsetzung ist es, die Transparenz der beruflichen Weiterbildungsangebote zu steigern, für berufliche Weiterbildungsangebote zu werben und damit für die berufliche Weiterbildung zu sensibilisieren und zu motivieren. „Dabei verstehen die Argen sich auch als Qualitätsgemeinschaft“, so Dr. Ulrich Bausch, Vorsitzender der regionalen Arbeitsgemeinschaft für berufliche Fortbildung Reutlingen in seinem Grußwort als Vertreter der Argen-Mitglieder. Die vom Wirtschaftsministerium geförderten Arbeitsgemeinschaften für berufliche Fortbildung bestehen nun schon seit über 40 Jahren. Sie bilden ein in Deutschland einmaliges Netzwerk von beruflichen Weiterbildungsträgern. In ihrer Arbeit werden die Arbeitsgemeinschaften seit rund sieben Jahren sehr erfolgreich durch die Regionalbüros für berufliche Fortbildung unterstützt. Zu den Aufgaben der Regionalbüros gehört es insbesondere, öffentlichkeitswirksame Aktionen und Veranstaltungen für die Arbeitgemeinschaften sowie trägerübergreifende Schulungen für Weiterbildungseinrichtungen und deren Beschäftigte zu organisieren und zu realisieren. Die Regionalbüros werden durch das Wirtschaftsministerium im Rahmen des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.
Quelle:
Wirtschaftsministerium