„Mit einem realen Wirtschaftswachstum von 4 ¾ Prozent in diesem und 2 ½ Prozent im nächsten Jahr steht Baden-Württemberg an der Spitze in Deutschland. Besonders wichtig ist: Die konjunkturelle Erholung kommt bei den Bürgerinnen und Bürger an. Die Zahl der Arbeitslosen sank binnen eines Jahres um 14 Prozent. Auch die Entwicklung der Löhne und Gehälter zeigt deutlich nach oben. Der zunächst exportgetriebene Aufschwung des Landes wird durch eine spürbare Binnennachfrage gestützt. Unser Wachstum steht daher auf zwei Säulen und ist stabiler als in der Vergangenheit. Aber das Wachstum kommt nicht von ungefähr: Keiner darf vergessen, dass bundesweit Milliardenschulden zur Förderung der Konjunktur und zur Sicherung von Arbeitsplätzen gemacht wurden. Die ‚Rendite’ aus dem Wachstum muss daher zuallererst zur Reduzierung der Verschuldung eingesetzt werden. Baden-Württemberg geht hier voran. Unser Sparpaket führt die Neuverschuldung um mehr als zwei Milliarden zurück." Dies sagte Finanzminister Willi Stächele anlässlich der Bekanntgabe der Wirtschaftsentwicklung 2010/11 am Montag (20. Dezember 2010) in Stuttgart.
Die aktuelle Entwicklung müsse aber im Zusammenhang gesehen werden. Trotz des erfreulichen Wirtschaftswachstums werde die reale Wirtschaftsleistung in Baden-Württemberg auch in diesem Jahr noch unter dem Niveau von 2007 bleiben. Auch die Steuereinnahmen des Jahres 2008 wird das Land nach den Ergebnissen der letzten Steuerschätzung frühestens 2013 wieder erreichen. Denn unser exportorientiertes Land war aufgrund der weltweiten Rezession mit einem Rückgang des Inlandsprodukts um 7,4 Prozent in 2009 deutlich stärker betroffen als der Bundesdurchschnitt, der einen Rückgang um 5 Prozent zu verzeichnen hatte, so Stächele.
Die Prognose des Statistischen Landesamts zeige: Die schwerste Rezession der Nachkriegszeit wird zwischenzeitlich überwunden; und zwar rascher und nachhaltiger als gedacht. Auch mittelfristig sei das Land aufgrund des höchsten Innovationspotentials innerhalb der Europäischen Union aber bestens gerüstet. So seien Ausgaben für Forschung und Entwicklung in Baden-Württemberg mit 4,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts im internationalen Vergleich ein Spitzenwert. Andere Technologieführer wie Japan (3,4 Prozent) und USA (2,6 Prozent) haben eine deutlich niedrigere FuE-Intensität als Baden-Württemberg, erläuterte Stächele.
„Im Interesse von Stetigkeit und Nachhaltigkeit des Aufschwungs ist nunmehr ein allgemeines Vertrauen der Unternehmen und der Konsumenten ganz entscheidend. Einen wesentlichen Eckpfeiler hierzu bildet die entschlossene Konsolidierungspolitik der öffentlichen Haushalte, die das Vertrauen der Menschen in die Zukunft stärkt und Inflationsängste im Keim erstickt. Die Haushaltskonsolidierung ist damit auch ein wichtiger Beitrag zur Stärkung des wirtschaftlichen Wachstums."
Quelle:
Finanzministerium Baden-Württemberg