„Die Rohbauarbeiten an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Heidelberg sind abgeschlossen. Für die Sanierung und Erweiterung der Räumlichkeiten stellen Bund und Länder insgesamt 3 Millionen Euro aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm bereit. Diese Mittel stärken die Qualität der Ausbildung in der Lehr- und Versuchsanstalt und ermöglichen einen Ausbau des Aus- und Fortbildungsangebots. Die in den Bereichen Ökologie und Gartenbau dringend benötigten Fachkräfte können so besser ausgebildet und der Nachwuchs gefördert werden. Das Institut in Heidelberg leistet hierzu einen wichtigen Beitrag", sagten Finanzstaatssekretär Dr. Stefan Scheffold und die Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch am Mittwoch (26. Januar 2011) in Heidelberg anlässlich des Richtfestes für die Sanierung und Erweiterung der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt.
Die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau (LVG) Heidelberg sei aus der ehemaligen "Obst- und Gartenbauschule" entstanden. Sie habe sich im Laufe der Jahrzehnte zu einer wichtigen Einrichtung für den Bereich Gartenbau entwickelt. An der LVG würden praxisnahe Versuchsarbeiten betrieben, Nachwuchs und Führungskräfte in Aus- und Fortbildung auf ihre Aufgaben vorbereitet und regelmäßig Sonderaufgaben im Umweltbereich bearbeitet. Jährlich absolvierten über 150 Meister zahlreicher Fachrichtungen und rund 1.600 Auszubildende des Garten- und Landschaftsbaus die LVG, so Dr. Scheffold.
„Der Gartenbau nimmt innerhalb der Landwirtschaft Baden-Württembergs traditionell eine herausragende wirtschaftliche Stellung ein. Jeder dritte Euro, der in der Landwirtschaft im Pflanzenbau erwirtschaftet wird, kommt aus dem Produktionsgartenbau", erklärte die Staatssekretärin. Der Gartenbau sei vor allem für die mittelständige Wirtschaft im Land bedeutend. Die Basis für diese Leistungen seien Wissen, Fähigkeit und unternehmerischer Elan der Gärtnerinnen und Gärtner. „Bei der Wissensvermittlung, vor allem mit modernsten internetgestützten Techniken, kommt der Lehr- und Versuchsanstalt Heidelberg bundesweit eine führende Rolle zu. Mit der Sanierung und Erweiterung wird diese Spitzenposition weiter gefestigt", betonte Gurr-Hirsch.
Für 1 Million Euro Gesamtbaukosten werde nun ein energieeffizientes Gewächshaus errichtet. Im neuen Gewächshaus würden Klimasteuerungen unter Einsatz regenerativer Energie entwickelt, die im Gemüse- und Zierpflanzenbau eingesetzt werden könnten. Damit solle die Wirtschaftlichkeit der gärtnerischen Produktion erhöht werden und es würde durch Einsparung fossiler Energien ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet, fuhr der Staatssekretär fort.
Aufgrund der hohen Nachfrage an das Aus- und Fortbildungsangebot der LVG Heidelberg werde der Internats- und Mensabereich für 2 Millionen Euro saniert und modernisiert. Hierzu werde ein neues Unterkunftsgebäude mit 16 Zimmern errichtet. Daneben erfolge die energetische Sanierung der aus den 50 Jahren stammenden Mensa. Dabei würden die Außenfassade und die Kellerdecke wärmegedämmt und die Heizung erneuert. In diesem Zusammenhang werde auch ein modernes Blockheizkraftwerk für die Gesamtanlage installiert. „Mit dem Einsatz des Blockheizkraftwerks können jährlich bis zu zehn Tonnen CO2-Emmissionen und die Energiekosten in Höhe von 30.000 Euro eingespart werden", sagten Dr. Stefan Scheffold und Friedlinde Gurr-Hirsch abschließend.
Quelle:
Finanzministerium Baden-Württemberg / Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz Baden-Württemberg