„Unsere Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg haben bei der Auktion der Sammlung von Yves Saint Laurent und Pierre Bergé zwei kunsthistorisch äußerst bedeutende Konsoltische ersteigert. Bei den beiden Wandtischen handelt es sich um originale Ausstattungsstücke der Beletage in Schloss Bruchsal, der ehemaligen Residenz der Fürstbischöfe von Speyer. Die reich geschnitzten, vergoldeten Konsoltische wurden nach 1750 vom Künstler Ferdinand Hundt geschaffen. Sie werden in das Schloss Bruchsal zurückkehren und im Rahmen einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt werden.“ Dies teilte Finanzminister Willi Stächele am Dienstag (3. März 2009) in Stuttgart mit.
Die beiden Konsoltische hatten ihre ursprüngliche Aufstellung in den beiden Paradezimmern der fürstbischöflichen Residenz. Sie waren von etwa 1750 bis 1870 in der Gesamtgestaltung des Interieurs als prägende Elemente eingesetzt. Sie seien daher für die beabsichtigte Rekonstruktion der historischen Einrichtung des Schlosses Bruchsal von großer Bedeutung, so Stächele. „Der gezahlte Preis liegt mit 91.000 Euro unter dem Schätzpreis von 100.000 bis 150.000 Euro. Wir haben damit bedeutsame Ausstellungsstücke zu einem kunsthistorischen 'Schnäppchenpreis' erworben,“ sagte der Finanzminister.
Schloss Bruchsal ist die einzige geistliche Barockresidenz am Oberrhein. Das Schloss, berühmt für sein Treppenhaus und die prachtvolle Ausstattung, wurde im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört. In den Nachkriegsjahrzehnten werkgetreu wiederaufgebaut, bildet es heute das Herz der Stadt Bruchsal.
„Das Land Baden-Württemberg hat für die Wiederherstellung des Schlosses Bruchsal bislang über 20 Millionen Euro investiert. Auch die Arbeiten zur Wiedereinrichtung der Prunkzimmer in originalgetreuer Raumstruktur haben bereits begonnen. Die beiden erworbenen Konsoltische sind hierbei von großem Wert. Als 'kleine edle Bausteine' werden sie dazu beitragen, Schloss Bruchsal als herausragendes Kulturdenkmal aus der Mitte des 18. Jahrhunderts zu bewahren und für künftige Generationen zu erhalten“, betonte der Finanzminister abschließend.
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Bei der von Christie's durchgeführten dreitägigen Auktion der Sammlung von Yves Saint Laurent und Pierre Bergé in Paris wurden insgesamt fast 374 Mio. Euro erlöst. Der Erlös soll je zur Hälfte in die Aids-Forschung und eine Stiftung, die das Werk des verstorbenen Modeschöpfers Yves Saint Laurent würdigen soll, fließen.
Quelle:
Finanzministerium