Denkmalreise

Staatssekretär Drautz beendet Denkmalreise mit Besuchen im Regierungsbezirk Stuttgart

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Am letzten Tag seiner Denkmalreise durch das ganze Land besichtigte Richard Drautz, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, heute im Regierungsbezirk Stuttgart unter anderem das Schloss Magenheim in Cleebronn und eine ehemalige Kelter in Esslingen.„Ziel meiner Reise ist es, vor Ort zu erfahren, wie mit Hilfe der Förderung beispielsweise seit langem leer stehende Kulturdenkmale für Wohn-, freiberufliche oder kleingewerbliche Zwecke genutzt, die kommunale Infrastruktur verbessert und gestärkt sowie Orts- und Stadtzentren aufgewertet werden“, erklärte Richard Drautz.

Das Gasthaus „Zum Adler“ in Widdern – ein stattliches zweigeschossiges Gebäude mit Sichtfachwerk und Satteldach wurde 1527 errichtet, im 18./19. Jahrhundert umgestaltet und um eine rückseitige Scheune erweitert. Nachdem es zehn Jahre lang leer stand wies das Gebäude insbesondere aufgrund unsachgemäßer Eingriffe und eindringender Feuchtigkeit erhebliche Schäden auf. Betroffen war neben Wand- und Deckenbereichen mit historischen Putz- und Fassungsbefunden insbesondere das Dachwerk. Der Erhalt des Gasthauses war insgesamt akut gefährdet.

Der derzeitige Eigentümer erwarb das Fachwerkgebäude mit dem Ziel, es instand zu setzen und sein Büro einzurichten. So wurden Arbeiten am Dachwerk, an Decken, Wänden und Fachwerkfassaden vorgenommen. Inzwischen sind das Dach- und Fachwerk sowie beispielsweise der Fensterbestand repariert. Zurzeit werden noch Ausbauarbeiten im Innern ausgeführt. Die Sanierungsarbeiten wurden vom Wirtschaftsministerium mit 85.000 Euro aus Mitteln des Landesinfrastrukturprogramms Denkmalpflege gefördert.

Beim Schloss Magenheim in Cleebronn handelt es sich um eine staufische Burganlage mit drei- bis viergeschossigem Palas aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, das häufig umgebaut und erneuert wurde. Das Dachwerk wies aufgrund eindringender Feuchtigkeit und zurückliegender Eingriffe erhebliche Schäden auf. Aufgrund des sehr hohen Schlossgebäudes war die Gerüststellung bereits mit hohem Aufwand und großen Kosten verbunden. Die Instandsetzung des Dachwerks steht am Ende umfassender Renovierungsarbeiten, die durch die derzeitigen Eigentümer seit 1995 vorgenommen werden. Die Dachkonstruktion stammt aus dem 17. Jahrhundert; die Reparaturmaßnahmen dort sind in vollem Gange. Zu erfassen sind noch die erforderlichen Sandsteinarbeiten insbesondere an den Giebelbereichen, die erst nach der Aufstellung des Gerüsts beurteilt werden konnten.

Das Schloss wurde und wird privat genutzt. Zudem steht es auch für viele kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung. Das Wirtschaftsministerium förderte die Sanierungsarbeiten mit 200.000 Euro aus Mitteln des Landesinfrastrukturprogramms Denkmalpflege.

Das 1928 erbaute Gebäude der ehemaligen Kantine der Firma Behr in Wendlingen stand seit längerem leer. Mangelnder Bauunterhalt hatte Schäden verursacht. Fassaden, Fenster und Dachdeckung mussten ebenso instand gesetzt werden wie die überlieferte bauzeitliche Ausstattung. Die Bauarbeiten stehen kurz vor dem Abschluss. Das Gebäude soll nun als Hotel und Restaurant genutzt werden. Die Sanierungsarbeiten wurden vom Wirtschaftsministerium mit 200.000 Euro aus Mitteln des Landesinfrastrukturprogramms Denkmalpflege gefördert.

Die ehemalige Kelter des Kaisheimer Pfleghofs in Esslingen besteht aus einem mittelalterlichen Massivbau mit vorkragendem Fachwerkgeschoss, Skulpturenschmuck und Wappen. Es bestanden Schäden am Putz, an den konstruktiven und den zierenden Natursteinteilen, am Holzwerk sowie den Dachrändern, den Toren und den Klappläden. Derzeit werden der Außenbau instand gesetzt, Steine restauriert, der Putz repariert und erneuert sowie die Holzteile von Traufen, Toren und Klappläden restauriert. Die Instandsetzung wird voraussichtlich im September abgeschlossen sein. Das Obergeschoss wird bereits als Büro vom Bauherren genutzt. Darunter befinden sich Tanks für den Wein, der später am Marktplatz zu Kesslersekt verarbeitet wird. Das Wirtschaftsministerium förderte die Sanierung mit 85.000 Euro aus Mitteln des Landesinfrastrukturprogramms Denkmalpflege.

Das Verwaltungsgebäude des ehemaligen Stuttgarter Schlachthofs mit Polizeiwacht- und Pförtnerhaus sowie der Gartenfläche wurde 1906 errichtet. Das nun zu sehende Gebäudeensemble repräsentiert den Rest des Stuttgarter Schlachthofes von damals, der in seiner Gesamtheit Kulturdenkmal war, aber nach Abwägung der hygienischen Aspekte einer Nachnutzung der Vieh- und Schlachthallen und wirtschaftlicher Gesichtspunkte in den 1980er Jahren zum Abbruch freigegeben worden war.

Erhalten werden konnte das Ensemble nur durch fehlende Investoren für eine sinnvolle Nachnutzung des Geländes und das beharrliche Interesse der jetzigen Eigentümer an einem Kauf und an der Wiederbelebung der Gebäude. Das Verwaltungs- und Nebengebäude im Eigentum der Stadt waren sehr anschaulich überliefert, aber bei jahrelanger minimierter Bauunterhaltung stark instandsetzungsbedürftig. Nach dem Umbau wird das Ensemble seit Mai 2010 privat als Gastronomiebetrieb und als „Schweinemuseum“ genutzt. Damit ist es in diesem schwierigen Umfeld gelungen, die Gebäude aus der Zeit des Schlachthofs mit ihrer Identität stiftenden sprechenden Architektur der vorletzten Jahrhundertwende zu erhalten. Die Sanierungsarbeiten wurden vom Wirtschaftsministerium mit 75.000 Euro aus Mitteln des Landesinfrastrukturprogramms Denkmalpflege gefördert.

Der Staatssekretär lobte das Engagement von Denkmaleigentümern, Bürgerinitiativen und Fördervereinen für oftmals vom Abriss bedrohte Kulturdenkmale und betonte, dass es auch in Zeiten knapper Kassen wichtig sei, das Engagement von Denkmaleigentümern und –förderern durch eine effektive staatliche Denkmalförderung zu unterstützen.

Quelle:

Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg

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