„In Zukunft müssen wir beim Wohnungsbau vor allem zwei Schwerpunkte beachten. Zum Einen spielt das energieeffiziente Bauen, und hier vor allem die Sanierung bestehender Gebäude, eine große Rolle“, sagte Staatssekretär Richard Drautz bei der Begrüßungsansprache anlässlich der Veranstaltung von Stuttgart Financial zum Thema „Herausforderung Wohnungsbau“ am 22. April 2010 in Stuttgart. „Zum Anderen bedarf der demografische Wandel bei unseren künftigen Planungen großer Aufmerksamkeit. Liegt der Anteil der 60-jährigen und Älteren heute bei 24 Prozent, so wird dieser nach den Prognosen des Statistischen Landesamtes bis 2050 auf 39 Prozent ansteigen. Aufgrund dieser zukünftigen Veränderung des Altersaufbaus der Bevölkerung sollten wir bereits heute, wo immer das technisch und finanziell möglich ist, barrierefrei bauen.“
Staatssekretär Drautz lobte in diesem Zusammenhang die Rolle der Bausparkassen in Baden-Württemberg: „Ihre große Bedeutung als Finanzierer im privaten Wohnungsbau ist uns allen bewusst und wir sind stolz darauf. Die Bausparkassen haben sich - ungeachtet der negativen Entwicklungen auf den internationalen Finanzmärkten - bewährt.“ Etwa ein Drittel der Bilanzsumme aller Bausparkassen in der Bundesrepublik entfällt auf Institute in Baden-Württemberg.
„Ob neue Wohnungen tatsächlich zeitnah gebaut und insbesondere der Wohnungsbestand zügig modernisiert werden können, hängt neben den Finanzierungsmöglichkeiten der Bauherrn auch von der Leistungsfähigkeit der bauausführenden Firmen, beim Wohnungsbau also überwiegend den kleinen und mittleren Unternehmen, ab“, erklärte Drautz. „Die baden-württembergische Landesregierung legt daher großen Wert darauf, dass fehlende Kredite möglichst zu keinem Problem für die Unternehmen werden. Aus diesem Grund wurden der Mittelstandsfonds bei der L-Bank in diesem Jahr von 350 Millionen Euro auf 500 Millionen Euro und der Eigenkapitalfonds von 100 auf 200 Millionen Euro aufgestockt.“
„In diesem Zusammenhang möchte ich auch nicht unerwähnt lassen, dass ich die mir von der Landesregierung übertragene Aufgabe des Kreditmoderators für das Land Baden-Württemberg sehr gerne übernommen habe“, erklärte Drautz. „Ich kann in dieser Rolle eine vermittelnde Funktion zwischen Unternehmen einerseits und den Kredit gebenden Banken andererseits einnehmen, und zwar sowohl im Einzelfall als auch bei allgemeinen Fragestellungen. Um mit meiner Arbeit beginnen zu können, ist es allerdings Voraussetzung, dass das betroffene Unternehmen uns schriftlich ausführlich über seine wirtschaftliche Situation informiert und seine Hausbank uns gegenüber vom Bankgeheimnis befreit. Alles Weitere hängt dann vom Einzelfall ab.“
Hinweis:
Das Wirtschaftsministerium fördert im Rahmen des Landeswohnraumförderungsprogramms 2010 den Bau und Erwerb von neuem und bestehendem Wohnraum sowie die Schaffung von Mietwohnraum durch Bau von neuem Wohnraum zur Vermietung in Groß- und Universitätsstädten sowie an sonstigen Hochschulstandorten. Die entsprechende Verwaltungsvorschrift des Wirtschaftsministeriums, die die Förderangebote für die Bürger und Investoren konkretisiert, ist am 1. April 2010 in Kraft getreten.
Quelle:
Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg