„Ziel dieses Tages ist es, auf das kulturelle Erbe aufmerksam zu machen und die Öffentlichkeit für den Erhalt des Erbes zu sensibilisieren“, erklärte Richard Drautz, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, am Samstag (12. September 2009) anlässlich der Eröffnungsveranstaltung des 'Tages des offenen Denkmals' im Kurhaus in Badenweiler.
Am "Tag des offenen Denkmals", der am 13. September 2009 europaweit zum 19. Mal stattfindet, sind allein in Baden-Württemberg mehr als 800 Kulturdenkmale zu besichtigen, die sonst der Öffentlichkeit häufig nicht zugänglich sind. Entsprechend des Schwerpunktthemas „Historische Orte des Genusses“ sind darunter auch zahlreiche gut erhaltene Landgasthöfe, Brauhäuser, Straußwirtschaften und Cafés. Zudem besteht die Gelegenheit, an speziellen Führungen und Aktionen teilzunehmen. Die nationale Eröffnungsveranstaltung findet in diesem Jahr in Potsdam statt. Insgesamt beteiligen sich mittlerweile alle 48 Länder Europas an dem Tag.
Der "Tag des offenen Denkmals" bietet nicht nur den beruflich in der Denkmalpflege Tätigen ein Forum, über ihre Arbeit zu informieren. Auch die vielen privaten Eigentümer, ehrenamtlich Tätigen und in Bürgerinitiativen Engagierten nutzen die Gelegenheit, die Erfolge, aber auch die Schwierigkeiten ihrer Arbeit der Öffentlichkeit vorzustellen.
Richard Drautz betonte, dass die Ruinen der Thermenanlage in Badenweiler wohl die bedeutendsten römischen Ursprungs sind. Seit mehr als 30 Jahren habe sich die baden-württembergische Denkmalpflege für die Restaurierung und den langfristigen Schutz der Ruine engagiert. Im Jahr 2001 wurde sie vollständig überdacht.
„Die Restaurierung und der Umbau von Kulturdenkmalen gelingt am besten, wenn es möglichst früh zu einer konstruktiven Partnerschaft aller Beteiligten – Denkmalpfleger, engagierte Denkmaleigentümer, erfahrene Handwerker, Architekten und Restauratoren - kommt“, erklärte der Staatssekretär. Er wies darauf hin, dass das Wirtschaftsministerium Bau- und Kunstdenkmale in diesem Jahr mit insgesamt elf Millionen Euro fördert. Zusätzlich wurden aus Mitteln des Sonderprogramms Denkmalpflege weitere rund fünf Millionen Euro bewilligt. Ziel dieses Sonderprogramms ist die Nutzung von Kulturdenkmalen für Wohn-, freiberufliche, kleingewerbliche oder kulturelle Zwecke. In den vergangenen fünf Jahren wurden mit rund 93 Millionen Euro nahezu 3.000 Instandsetzungsmaßnahmen an privaten, kommunalen und kirchlichen Kulturdenkmälern gefördert.
„Die Denkmalförderung kommt fast ausschließlich dem Mittelstand, dem lokalen Gewerbe, dem Handwerk und den Freiberuflern zugute“, erklärte Richard Drautz. Die Denkmalpflege schaffe und sichere Arbeitsplätze, da rund 80 Prozent der Gesamtkosten für die Erhaltung von Altbauten Personalkosten seien. Vorhandene bauliche Ressourcen würden dauerhaft erhalten und zukunftsfähig gemacht, um eine zeitgemäße Nutzung zu ermöglichen.
Der Staatssekretär bedankte sich bei den Partnern – der Denkmalstiftung Baden-Württemberg, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, dem Bundesbeauftragten für Kultur und Medien und der Landesstiftung Baden-Württemberg sowie bei den ehrenamtlich Tätigen und zahlreichen Bürgerinitiativen für ihr Engagement.
Weitere Informationen:
Das genaue Veranstaltungsprogramm ist auf der neuen Homepage der Denkmalpflege Baden-Württemberg unter www.denkmalpflege-bw.de zu finden. Das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart hat auch in diesem Jahr wieder eine Broschüre zum "Tag des offenen Denkmals" herausgegeben. Sie bietet vielfältige Informationen zu über 800 Veranstaltungen in ganz Baden-Württemberg. Die Broschüre ist ein Wegweiser zu den zu besichtigenden Bauten und archäologischen Grabungen. Zusätzlich findet man Kontaktdaten, Öffnungszeiten und besondere Hinweise sowie ein Ortsregister. Im ersten Teil werden die Veranstaltungen der Landesdenkmalpflege und ihrer Kooperationspartner ausführlich vorgestellt, im zweiten Teil gibt es ein Gesamtverzeichnis aller in Baden-Württemberg gezeigter Objekte.
Der "Tag des offenen Denkmals" wurde erstmals 1984 in Frankreich veranstaltet. Die Idee hatte Erfolg und wurde 1991 vom Europarat aufgegriffen und in Form der „European Heritage Days“ europaweit eingeführt. Deutschland ist einer von 48 beteiligten Staaten. Allein in Deutschland nahmen im Vorjahr 4,5 Millionen Besucher in mehr als 2.600 Städten und Gemeinden teil.
Ein bundesweites Verzeichnis aller Aktionen – darunter sämtliche Veranstaltungen in Baden-Württemberg – findet man, um letzte Meldungen ergänzt, auf der Homepage der Deutschen Stiftung Denkmalschutz www.tag-des-offenen-denkmals.de. Die Veranstaltungen der Landesdenkmalpflege können auch auf der neu eingerichteten Homepage www.denkmalpflege-bw.de eingesehen werden.
Quelle:
Wirtschaftsministerium