Denkmalreise

Staatssekretär Drautz setzt Denkmalreise fort

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Im Rahmen seiner Denkmalreise durch das ganze Land besichtigte Richard Drautz, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, heute das Wohn- und Geschäftshaus Hauptstraße 29 in Eberbach, das Mausoleum Weil in Waibstadt, das Schloss Seehälde in Zuzenhausen, das Herschelbad in Mannheim sowie die Stadtkirche St. Gallen, den Bischofshof und die Römische Basilika in Ladenburg. „Ziel meiner Reise ist es, vor Ort zu erfahren, wie mit Hilfe der Förderung beispielsweise seit langem leer stehende Kulturdenkmale für Wohn-, freiberufliche oder kleingewerbliche Zwecke genutzt, die kommunale Infrastruktur verbessert und gestärkt sowie Orts- und Stadtzentren aufgewertet werden“, erklärte Richard Drautz.

Da der Dachstuhl statisch gefährdet war und Teile der Fassade herabzustürzen drohten, wurden das Äußere des Wohn- und Geschäftshauses Hauptstr. 29 in Eberbach instand gesetzt und renoviert sowie der Dachstuhl repariert. Die Sanierungsarbeiten wurden vom Wirtschaftsministerium mit rund 59.500 Euro aus Mitteln des Landesinfrastrukturprogramms Denkmalpflege gefördert.

Das Mausoleum Weil in Waibstadt wurde 1924 im Auftrag des jüdischen Getreidegroßhändlers Dr. h.c. Hermann Weil nach Plänen des Frankfurter Architekten Alfred Engelhard errichtet. Es handelt sich um eine ausgreifende Anlage, die aus einem überkuppelten Zentralbau mit einem ummauerten rechteckigen Vorhof und breiter Freitreppe besteht. Aufgrund des schlechten Erhaltungszustandes muss das Mausoleum dringend gesichert und restauriert werden. Das Wirtschaftsministerium hat dafür eine Förderung in Höhe rund 87.700 Euro aus Mitteln des Denkmalförderprogramms vorgesehen.

Das herrschaftliche Hofgut Schloss Seehälde in Zuzenhausen stammt aus dem 18. Jahrhundert und verfügt im Herrenhaus noch über einen reichen Bestand an historischen Türen und Fenstern. Nach lange unterlassenem Bauunterhalt wechselte es den Besitzer und wurde zu einem Event- und Tagungszentrum des Dietmar-Hopp-Sportparks ausgebaut. Ziel war es, die Originalsubstanz umfassend zu erhalten. Die Hofanlage wurde durch einen separaten Neubau ergänzt.

Das Herschelbad in Mannheim wurde nach 1945 instand gesetzt, seither jedoch nicht renoviert. Die technischen Anlagen sind veraltet. Nun müssen die Natursteinfassaden instand gesetzt, die Dächer der Schwimmhallen neu gedeckt und die Nachkriegsfenster ersetzt werden. Als erster Schritt sind derzeit die Fassaden eingerüstet und das Dach wird saniert. Beim Wirtschaftsministerium wurden Mittel aus dem Denkmalförderprogramm in Höhe von rund 590.000 Euro beantragt.

Die Stadtkirche St. Gallus in Ladenburg ist eine der wenigen mittelalterlichen Anlagen im Regierungsbezirk Karlsruhe. Chorpolygon und die unteren Geschosse des Nordturms stammen noch aus dem 13. Jahrhundert, die Bekrönung wurde 1485 fertig gestellt, der Südturm stammt aus den Jahren 1412 bis 1461. Derzeit werden eine Steinsanierung, eine statische Ertüchtigung des Chores sowie der beiden Türme und des Glockenstuhls vorgenommen. Ziel ist es, weitergehende Schäden zu vermeiden und Verwitterungsschäden und statische Beschädigungen zu beseitigen, die die Standfestigkeit wie auch die Verkehrssicherheit des Bauwerks beeinträchtigen. Das Wirtschaftsministerium schätzt die GEsamtkosten des Projektes auf rund 400.000 Euro.

Das aus dem Wormser Bischofshof hervorgegangene Amtschreibergebäude in Ladenburg, heute Sitz des Lobdengau-Museums, erhielt in den achtziger Jahren durch Wiederherstellung seine dekorative Fassadenmalerei des Manierismus. Diese ist durch ihren technischen Aufbau sowie in Teilen durch Steinverfall und Witterungsschäden gefährdet. Der Schwerpunkt der Sanierung besteht darin, die nun nach dreißig Jahren entstandenen Schäden der technisch problematischen Erstausführung so zu stabilisieren, dass einerseits die damalige Leistung erhalten bleibt und andererseits sowohl ein bautechnisch einwandfreies als auch ästhetisch ansprechendes Ergebnis erreicht werden kann. Das Wirtschaftsministerium hat aus Mitteln des Landesinfrastrukturprogramms Denkmalpflege 200.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Mit der Basilika und dem Forum bestand in Ladenburg einer der größten römischen repräsentativen, äußerst qualitätvoll ausgestatteten Baukörper des zweiten und dritten Jahrhunderts nach Christus nördlich der Alpen. Die St.-Gallus-Kirche erhebt sich über dem mittleren Drittel der antiken Basilika. Zu beiden Seiten der St.Gallus-Kirche wurden in den 1980er Jahren Grabungsfenster mit den wichtigsten konservierten Steinbefunden eingerichtet. Die gut erhaltenen Mauern des Forums führten dazu, dass sie im einst geplanten unterkellerten Bereich des Neubaus erhalten wurden. Die ebenfalls dort aufgefundene, nahezu fünf Meter hohe bemalte Wand aus dem Kommandantenwohnhaus des römischen Kastells konnte dort nach der Restaurierung aufgestellt werden.  

Der Staatssekretär lobte bei seiner Reise das Engagement von Bürgerinitiativen und Fördervereinen für oftmals vom Abriss bedrohte Kulturdenkmale und betonte, dass es auch in Zeiten knapper Kassen wichtig sei, das Engagement von Denkmaleigentümern und –förderern durch eine effektive staatliche Denkmalförderung zu unterstützen.

Quelle:

Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg

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